Am Samstag-Abend waren wir mit drei Personen zum Abendessen dort. Zuerst nahmen wir im Restaurant Platz, dort war aber die Lüftung so hoch eingestellt, dass es erstens recht kühl im Raum war uns zweitens machte die Lüftung ordentlich Lärm, so dass wir darum baten uns einen anderen Tisch in der Bierstube zu geben. Dies klappte wunderbar. Ich entschied mich dazu, als Vorspeise Schnecken „Mediterrane“ mit Knoblauch-Rahmsauce und Mozzarella überbacken, dazu Toast zu bestellen und als Hauptgang Schnitzel „Wiener Art“ Paniertes Schweineschnitzel, dazu Bratkartoffeln und Salat vom Buffet zu nehmen. Serviert wurden die Schnecken in einem recht stylischen, tiefen Teller mit überbreitem Rand. Für das Auge schön anzusehen, aber für den Gaumen eine Katastrophe. Die „Sauce“ war ein braunes Etwas, das weder nach Knoblauch roch, noch danach schmeckte. Die Konsistenz kam einem Pudding sehr nah und inmitten der „Sauce“ befand sich ein dicker Mozzarella-Klumpen. Die Schnecken schmeckten so, als seien sie aus der Dose direkt in die Sauce getan worden. Sie waren zudem lauwarm und recht zäh. Als der Kellner abräumen wollte, ahnte er wohl schon etwas und fragte dann auch nicht, ob es geschmeckt hatte. Ich ergriff die Initiative und sagte ihm, dass die Schnecken verbesserungswürdig seien. Ich zeigte ihm zudem noch den Mozzarella-Klumpen. Er erwiderte, dass er dies der Küchenchefin sagen werde.

Danach wurde das Schnitzel serviert. Dies war im Großen und Ganzen in Ordnung. „Erbsenzähler“ würden bemängeln, dass es etwas zu dick geschnitten war, aus dem Rücken geschnitten wurde und zwar als Schmetterling. Die Küchenchefin legt anscheinend keinen gesteigerten Wert auf den Look ihrer Gerichte und so konnte man klar erkennen, dass das Schnitzel im Schmetterlingsschnitt geschnitten wurde und ohne weitere Beachtung die Panade erhielt. Anschließen nahm dieses Schnitzel ein ausgiebiges Bad in der Friteuse. Zu einen Schnitzel „Wiener Art“ gehört ja auch ein wenig Zitrone. Dieses beigelegte Zitronenviertel hatte seine besten Zeiten lange hinter sich, da es bis zur Verwendung in einer Wasserschale aufbewahrt wurde. Des Weiteren war das Zitronenviertel leider schon soweit eingetrocknet, dass man keinen Saft mehr herausbekam. Die Bratkartoffeln waren geschmacklich ok, jedoch trieften sie vor Fett, was sie ebenfalls wenig attraktiv erscheinen lies. Erneut kam der Selbe Kellner und räumte den Tisch ab. Wieder kam keine Frage, ob es geschmeckt hatte. Wieder sagte ich ihm, was mir nicht zugesagt hatte. Er versicherte mir erneut, dass er es in der Küche berichten werde. Die Rechnung wurde präsentiert ohne ein Wort dazu, was die Küche zu den Reklamationen gesagt hat. Erst auf meine Nachfrage hin, bekam ich folgende Antwort. Original-Zitat des Kellners: „Ich habe es der Küchenchefin gesagt, aber es kam kein richtiges Gespräch zustande. Wir haben gerade keine Zeit, weil die Essen für die Gesellschaft rausgehen. Sie sagte, dass das geändert wird“. Kein einziges Wort der Entschuldigung, keine einzige Geste, dass man meine Reklamation in irgendeiner Weise Ernst genommen hat. Mit dem Versprechen, dass das Personal meine Meinung darüber bald nachlesen kann, verließen wir das Lokal. Ich bin in den vergangenen Monaten mehrfach in diesem Hause zu Gast gewesen, nicht einmal war alles einwandfrei, jedoch empfand ich die „Fehler“ als entschuldbar, frei nach dem Motto „Niemand ist perfekt“. Mein letzter Besuch aber war definitv mein Allerletzter, denn ich wurde als Gast nicht ernstgenommen und ich kam mir recht lächerlich vor. Gastfreundschaft bedeutet für mich mehr, als Teller hinstellen und abkassieren.