Rezension zu „Wock & Roll“, Ibbenbüren – leider nicht mehr, was es mal war
Ich war kürzlich nach längerer Zeit wieder im Chinarestaurant Wock & Roll in Ibbenbüren. Vor einem Jahr hätte ich den Laden noch empfohlen – diesmal war ich ernüchtert.
Ambiente & Atmosphäre:
Die Geräuschkulisse war unangenehm laut, Musik gab es keine. Eine entspannte Unterhaltung war kaum möglich – auch weil wir recht gedrängt an einem kleinen Tisch saßen.
Der Innenraum war sauber. Der Weg dorthin führt jedoch durch eine überdachte Pergola – eine Konstruktion mit Holzpfosten und Dach –, an deren Querbalken zahlreiche Spuren von Taubenkot zu sehen waren. Das wirkt ungepflegt und trübt den ersten Eindruck.
Service & Personal:
Der Service war neutral – weder unfreundlich noch besonders aufmerksam. Eine der Bedienungen fiel auf, weil sie ständig ihre herunterrutschenden Träger hochzog. Die Kleidung wirkte weder einheitlich noch passend. Eine dezente Dienstkleidung wäre hier angebracht gewesen.
Eine meiner Begleitungen ließ sich die Reste ihres Gerichts einpacken. Positiv das dies akzeptiert wurde. Der Teller jedoch ist am Nachbartisch in eine Aluschale geschaut worden, die anschließend recht plump auf unseren Tisch gestellt wurde.
Wenig später kam eine Bedienung, griff über den Tisch, nahm die Schale, steckte sie in eine mitgebrachte Tüte, knotete sie zu und wünschte knapp "auf Wiedersehen" – obwohl wir noch im Gespräch waren. Das wirkte wenig freundlicher sondern eher wie ein stiller Hinweis: »Zeit zu gehen« . Besonders, da viele Tische frei waren, fühlte sich das unangenehm auffordernd an.
Essen, Auswahl & Präsentation:
Wir waren zu viert und bestellten zweimal das Classic-Menü 1 und zweimal das Classic-Menü 6.
Menü 1: Peking-Gulasch-Suppe und knusprige Ente – wahlweise mit süßsaurer oder Erdnusssoße. Ich hatte die Erdnussvariante, die durchaus schmackhaft war – aber lange nicht mehr so gut wie im Vorjahr.
Menü 6: ebenfalls Peking-Gulasch-Suppe und „Acht Schätze mit frischem Gemüse“, im Wesentlichen Hühnerfleisch – leider extrem fettig, das Gericht blieb fast unangetastet.
Die Suppe kam auffallend schnell – allerdings nur lauwarm. Die à-la-carte-Auswahl beschränkt sich mittlerweile auf sieben Gerichte. Der Fokus liegt klar auf dem Buffet. In der kalten Jahreszeit für mich unattraktiv: viele Hände, dieselben Kellen – hygienisch bedenklich, gerade in Erkältungszeiten.
Gebratene Nudeln gab es nicht, als Alternative zum Reis wurden Pommes angeboten – beim Chinesen.
Und statt asiatischer Servierweise bekamen wir rechteckige Teller im Barbecue-Stil – mit Grillspieß, Pfannenwender und Flammensymbol bedruckt, wie man es von einer Burger-Schmiede erwarten würde. Die Präsentation wirkte deplatziert.
Der Nachtisch bestand aus Vanillepuddingbällchen – klar als Tiefkühlware erkennbar. Geschmacklich okay, aber ohne Wiedererkennungswert.
Preis-Leistung:
Die Portionen waren großzügig, das Menü für 17,90 € akzeptabel. Das Buffet mit knapp 30 € halte ich für überteuert – vor allem angesichts der Qualität und Atmosphäre.
Fazit:
Wock & Roll hat sich innerhalb eines Jahres spürbar verändert – leider nicht zum Positiven. Was früher eine charmante Adresse für chinesisches Essen war, ist heute ein lautes Buffetrestaurant mit kleiner Karte, mäßigem Service und unpassendem Geschirr.
Für mich war es das vorerst –...
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