Liebe Sigrid Holzberg, ich verbringe normalerweise meine Abende nicht damit Rezensionen zu schreiben. Und ich habe das auch jetzt nicht vor. Aber Ihre liebevolle und detailgenaue Schilderung meines Stammlokals hat mich doch motiviert, mit Ihnen in Austausch zu treten. Oder ist das bei Rezensionen nicht vorgesehen? Ich halte Sie für eine sehr ernsthafte Person, die der Wahrheit zu Ihrem Recht verhelfen möchte. Und das ist Ihnen mit diesem Bericht auch recht gut gelungen. Wenn das mit der Wahrheit so einfach wäre ... Es erinnert mich eher an das Schälen einer Zwiebel. Sie haben die äußere Haut erwischt, die Wahrheit eines einzigen Besuchs gut erfasst. Dafür haben Sie sich sehr viel Zeit genommen. Das ist für mich auch eine Form des Respekts und zeigt, dass sie vielleicht schon selber das Gespür hatten, dass das nicht die ganze Wahrheit sein kann. Nur hat es für Sie an diesem Abend nicht gestimmt. Es war eben nicht das gewünschte Kalbsschnitzel mit gewellter Panade, das Sie sich vorgestellt haben. Es klingst für mich so, als wären Sie aufgrund einer Empfehlung zum Gasthaus Fennel gekommen. Und das kann auch gut sein, weil wir alle (die ich kenne, und ich kenne einige) im Umfeld von Horst Fennel dieses Gasthaus lieben (Entschuldigung für den Überschwang) Und wie alles, was wir lieben, ist auch das Gasthaus Fennel nicht perfekt. Im Gegenteil. Und genau darin liegt seine Stärke und sein Charme. Wenn ich Ihren Beitrag das zweite Mal lese, merke ich, dass auch Ihnen die Qualitäten der Adresse durchaus nicht entgangen sind. Ihr Text ist in seiner Ehrlichkeit voller Ambivalenzen. Auch ich denke, dass man ehrlicherweise sagen muss, dass das Gasthaus Fennel nicht der ultimative Tipp ist, wenn man wenig Zeit hat. Aber ich bin überzeugt, wäre es nicht nur bei diesem einen Erlebnis geblieben, sie würden ,wie ich, zum Fan. Warum? kann ich Ihnen sagen: Wenn ich in der Jury für das kulturelle Weltkulturerbe säße, wäre das Gasthaus Fennel für mich der Kandidat für die Kategorie "Rote Liste Dorfgasthaus". Diese identitätsstiftende Adresse erfüllt alle Kriterien: eine Theke, an der Mann und Frau unbelästigt sie selbst sein können, eine Rundumbank mit Tischen für Stammtische, regelmäßig auch von Frauen, Kulturinitiativen, Lesungen, Konzerte, im Nebenraum ein Klavier und eine Kegelbahn. Und nun noch das wichtigste Alleinstellungsmerkmal: Horst Fennel kümmert sich in vorbildlicher Weise um seine überschaubare Gruppe von Schweinen, die ihr Leben artgerecht genießen dürfen. Das Fleisch, das er verarbeitet, ist allerbestes eigenes Schweinefleisch. Gourmet-Kategorien wie "Wiener Schnitzel" und "Schnitzel Wiener Art" spielen dabei schlicht keine Rolle, denn allen, die kommen ist klar: bei Fennel gibt es nur Schweinefleisch, das man mit Genuss und gutem Gewissen essen kann. Natürlich muss man manchmal etwas warten, denn der Chef ist allein in der Küche. Aber warum sitze ich denn gemütlich am Feierabend in einem Gasthaus? Da sollte Zeit doch keine Rolle spielen oder man hat was missverstanden. Wer Fast-Food will, für den gibt es selbst im ländlichen Raum (leider) immer mehr solche Adressen. Was es allerdings dringend mehr braucht, sind Gastwirte wie Horst Fennel im optimistischen Überlebenskampf zum Wohle seiner Gäste. Nichts für ungut. Wie wäre es mit einem zweiten Versuch in Annäherung an die ganze Wahrheit der Geschichte. Würde uns alle freuen, es grüßt Sie herzlich Monika...
Read moreHeute unser Erster Besuch bei Gasthaus Fennel, auf Empfehlung eines Bekannten. Das Geschmäcker sehr unterschiedlich sein können, hat sich heute mal wieder gezeigt.
Zunächst einmal sei erwähnt, dass meine Bewertungen nicht persönlich auf Personen bezogen sind, da man einen Menschen nicht beurteilen kann, wenn man ihn zum ersten Mal trifft. Sehr wohl kann ich aber sehr freundliche Menschen von anderen unterscheiden. Das war hier der Fall.
Die Bedienung, die sich in Erinnerung gerufen hat, weil sie forsch, direkt und gesprächig war, hat den "Laden" voll im Griff. Tanja (danke dass du uns deinen Namen verraten hast) war sehr freundlich, hat uns Ihre Empfehlungen ausgesprochen, kannte sich bestens mit den vorhandenen Speisen aus und hat uns bestens mit Ihrer Art und Weise amüsiert.
Die Lokalität: rustikal und so, wie es sich für ein deutsches Wirtshaus gehört. Uns hat es gefallen. Stellenweise etwas eng aber okay, das hat auch den Vorteil, dass man auch mal mit dem Nachbartisch ein nettes plauderchen halten kann.
Die Speisen: Wie bereits zu Anfangs erwähnt, sind Geschmäcker verschieden. Die Qualität des Fleisches ist genial und die Aussage, "wir können Ihnen auch Rumpsteak und Entrecôte anbieten, sind aber noch nicht lange genug gereift, ich würde eine andere Fleischsorte empfehlen" spricht für die Erfahrung eines Kochs und der Aufmerksamkeit der Bedienung. Leider waren die Schnitzel und auch die Soßen stark Übersalzen und die Kartoffelecken wie der Rest zu stark gewürzt, sodass wir diese leider nicht ganz aufessen konnten. Der Pudding war leider eine Katastrophe, schmeckte so, als ob er mit Wasser und nicht mit Milch oder Sahne angemacht worden wäre, genauso wie die unschöne, billige und nicht schmeckende Sprühsahne als Häubchen oben drauf... ging aber auch aufs Haus. Die Hausgemachten Spätzle waren sehr lecker und auf den Punkt, genauso wie die Rösti oder Krustis (genauer Name entfallen) Ich hatte die Medallions in Pfefferrahmsoße, die Soße war okay der rote Pfeffer leider ungeniesbar. (Gut, roter Pfeffer, der nicht immer wirklich echter Pfeffer sein muss!) ist so oder so wieder mal Geschmacksache. Auch der Salat hat nicht ganz unseren Geschmack getroffen, die Blätter schon zu trocken und das Dressing, sehr wahrscheinlich convenience food... auch nicht unsers.
Der obligatorische Espresso zum Schluss: Nun ja, ich bin kein Gourmet, trotzdem liebe ich (gerade als ehemaliger Italiener) den echten Geschmack von Espresso. In der Regel frage ich, bevor ich einen bestelle, ob der Espresso aus der Siebträgermaschine kommt oder aus einem Vollautomat. Kommt er aus einem Vollautomat, wird er mir zu 99% nicht schmecken. So auch hier der Fall. Eine wässrige dunkle Brühe, serviert in kalten zu großen Tassen. Ich habe nur aus Höflichkeit nicht gefragt, da man uns diesen als "Wiedergutmachung" zum versalzenen angeboten hat.
Alles in allem, bedanken wir uns für die Freundlichkeit, für die leckere hausgemachte Bratwurst und für die tollen Spätzle. Wir sind weiter auf der Suche nach einem regionalem Lokal, wo man gleichbleibend gute Qualität zum essen und trinken bekommt.
Übrigens das Preis-Leistungs-Verhältnis mit ca. 22€ pro...
Read moreDer Gasthof ist recht gemütlich, die Bedienung war sehr aufmerksam und freundlich, das Bier war gut. Das Essen hingegen war ausgesprochen mäßig, der Umgang mit einer Reklamation völlig unprofessionell. Dass es sich bei dem angebotenen "Wiener Schnitzel" angesichts des Preises von 9,50 € (Beilage extra 3,00 €) um ein Schweineschnitzel handeln würde, war klar, auch wenn die Bezeichnung nicht korrekt war. Kein Zweifel dürfte hingegen daran bestehen, dass ein Wiener Schnitzel eine möglichst goldgelbe knusprige Panade aus Mehl, Ei und Semmelbröseln aufweisen sollte. Nach langer Wartezeit serviert wurde ein dunkelbraunes, teilweise im Fleischsaft schwimmendes, feuchtglänzendes Stück Fleisch, dessen zum Teil gewellter Rand leicht angebrannt war. Der erste Bissen erforderte eine gute Kaumuskulatur und legte zumindest den Verdacht nahe, dass das verwendete Fett schon einige andere Fleischstücke beherbergt hatte. Auf meine Beanstandung hin räumte die Bedienung ein, dass das Schnitzel lediglich in Mehl gewendet worden war. Als mich diese Erklärung nicht zufrieden stellte, fragte sie, ob ich etwas anderes bestellen möchte, was bejaht wurde, zumal auch die Kartoffelspalten offenbar keinerlei Gewürz gesehen hatten. So weit, so gut, bis wir feststellen mussten, dass auf der Rechnung neben meinem Alternativgericht auch das nach 2 Bissen zurückgegangene Schnitzelgericht mit 8,50 € berechnet worden war. Wir wurden daraufhin an den Chef verwiesen, der uns ca. 15 Minuten warten ließ und mir dann 5,00 € in die Hand drückte mit den Worten, das Fleisch sei völlig in Ordnung gewesen, ihm tue lediglich das Tier leid, da er das Fleisch jetzt wegwerfen müsse. Damit war das Gespräch beendet. Vor diesem Hintergrund sind die zahlreichen positiven Bewertungen völlig...
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