Was ist nur aus diesem Kleinod geworden? Das Landhaus Filde war für uns stets Inbegriff guter solider Küchenleistung. Kein Schnickschnack, keine Experimente, niente. Heute dann die Keule: wir bestellten von der kleinen Karte und freuten uns zum wiederholten Male auf die hausgemachte Gulaschsuppe, die stets allererste Güte war. Schön dunkel in der Farbe, kein künstlicher Glanz, hervorgerufen durch die Hinzugabe von Convenience-Helfern, kräftiger Geschmack. Heute nun erwartete uns ein dünne Suppe mit "Einlage". Bei besagter Einlage handelte es sich allen Ernstes um ein sauber geschnittenes Stück paniertes Schweineschnitzel! Unglaublich, aber wahr. Wir aßen nicht weiter, nicht auszumalen wieviel Teller dieses Schnitzel bereits gesehen hatte, und sagten dem Kellner nunmehr, dass dies eine Schande sei. Das Schauspiel nahm seinen Lauf: zwischen Service und Küche begann ein unüberhörbares Pingpongspiel vor dem Gast. Zwischen Verwunderung seitens der Servicekraft über den panierten Schnitzelrest bis hin zum finalen Satz aus der Küche: "Das macht der Chef manchmal so, das tut der darein extra für den guten Geschmack" war alles dabei. Geglaubt haben wir nichts davon. Das war's dann wohl mit dem Wirtshaus in ländlicher Idylle. Fazit: Wer will schon ein paniertes gebratenes Stück Schweineschnitzel in der hausgemachten Suppe sehen?