St. Peter und Paul ist die ehemalige Klosterkirche des Benediktinerklosters Weißenburg und heute die Pfarrkirche von Wissembourg. Die Kirche, die heute hier zu sehen ist, ist nicht die erste an diesem Platz. Vom romanischen Vorgängerbau sind noch einige Teile erhalten: der alte Glockenturm (mit einer Bauinschrift von 1075, die sich auf Abt Samuel bezieht) und die Stirnwand des nördlichen Querschiffs.
Der weitaus größere Teil des heutigen, vorwiegend gotischen Kirchengebäudes wurde Ende des 13. Jahrhunderts in der Amtszeit des Abts Edelin gebaut. Die Hauptweihe fand 1289 statt.
Das Benediktinerkloster wurde 1524 aufgegeben und in ein Kollegiatstift umgewandelt. 1801 wurde sie schließlich zur Pfarrkirche von Wissembourg. 1806/07 wurde der Hochaltar und 1811 der Lettner abgebrochen. Weitere Verluste sind das gotische Sakramentshaus und das ebenfalls gotische Hochgrab der heiligen Irmina. Seit dieser Zeit fanden allerdings mehrere Restaurierungen statt.
Die Kirche ist heute eine vierschiffige Basilika: Nördlich des Mittelschiffes steht ein, südlich zwei Seitenschiffe. Von diesem südlichen Seitenschiff sind drei Joche dem Außenbau zugeschlagen, sie bilden eine Vorhalle über dem Haupteingang. Das Mittelschiff umfasst sieben Joche, der Chor noch einmal eines, er schließt mit einem Fünfachtelschluss. Davor bildet ein Querhaus eine Vierung, die von einem Turm gekrönt wird. Das östliche Langhausjoch ist dabei ein wenig kürzer als die übrigen sechs. Es ist nicht sicher, ob es sich um einen Konstruktionsfehler handelt oder um eine absichtliche Entscheidung.
Im Innern sind bemerkenswert:
Die Verglasung des Chors, sie stammt aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Die Querhaus-Stirnwände sind mit Fensterrosen geschmückt. Die Fensterrose im Norden stammt aus der Zeit um 1190 und zeigt eine thronende Muttergottes, auf ihrem linken Oberschenkel das Chrsituskind, das in der linken Hand ein Buch hält, die rechte segnend erhoben hat. Diese Scheibe zählt zu den ältesten erhaltenen Buntglasfenstern des Elsass. Die gotische Fensterrose im Süden wurde Ende des 13. Jahrhunderts eingesetzt.
Ein Fresko des heiligen Christophorus aus dem 14. Jahrhundert ist mit 11,50 Metern Höhe die größte derartige Darstellung in Frankreich
Weitere Fresken aus dem 14. Jahrhundert befinden sich im Querschiff.
Das Heilige Grab im südlichen Seitenschiff stammt aus der Zeit vom Ende des 15. Jahrhunderts. Es wird dem Umfeld von Anton Pilgram zugeordnet.
Bemerkenswert ist auch der Radleuchter in der Vierung. Abt Samuel stiftete 1070 einen solchen Radleuchter, mit einem Durchmesser von sechs Metern. Er bestand aus fünf übereinander liegenden Radkränzen, deren unterer und äußerer mit einer Reihe von Türmen und Toren dekoriert war: Sein Leuchter symbolisierte damit das Himmlische Jerusalem. Er fiel allerdings 1793 der Französischen Revolution zum Opfer. Im 19. Jahrhundert wurde eine maßstäblich verkleinerte, hölzerne Kopie gefertigt, die sich heute im Museum von Wissembourg befindet. Der Leuchter in der Kirche erinnert heute an...
Read moreDie Abteikirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul – Ein Juwel romanischer Architektur in Wissembourg
Die Abteikirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul ist zweifellos eines der bedeutendsten historischen und architektonischen Highlights in Wissembourg. Die im 11. Jahrhundert erbaute Kirche zeugt von der langen und reichen Geschichte dieser malerischen Stadt im Elsass.
Geschichte
Die Geschichte der Abteikirche beginnt im 7. Jahrhundert, als das Benediktinerkloster Wissembourg gegründet wurde. Die heutige Kirche wurde jedoch erst im 11. Jahrhundert erbaut und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgestaltet. Trotz der Veränderungen blieb der romanische Baustil erhalten, der die Kirche zu einem bedeutenden Denkmal der Region macht.
Im 16. Jahrhundert wurde die Abtei im Zuge der Reformation aufgelöst, und die Kirche wurde zur Pfarrkirche der Stadt. Während der Französischen Revolution erlitt das Gebäude schwere Schäden, wurde jedoch im 19. Jahrhundert restauriert und in Teilen im neoromanischen Stil wieder aufgebaut.
Architektur und Kunstwerke
Die Abteikirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul ist ein beeindruckendes Beispiel für die romanische Architektur im Elsass. Die Fassade der Kirche wird von zwei massiven Türmen flankiert, die sich durch ihre runden Bogenfenster und die filigranen Steinmetzarbeiten auszeichnen. Im Inneren der Kirche eröffnet sich ein großzügiges Langhaus, das von mächtigen Säulen getragen wird.
Ein besonderes Highlight der Kirche sind die kunstvollen Wandmalereien, die zum Teil aus dem 14. Jahrhundert stammen. Sie zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und Heiligenlegenden. Auch die farbenprächtigen Glasfenster, die im 19. und 20. Jahrhundert angefertigt wurden, sind ein beeindruckendes Beispiel für die Glasmalerei dieser Zeit.
Der Kreuzgang, der sich an die Kirche anschließt, ist ebenfalls einen Besuch wert. Er stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist einer der ältesten und am besten erhaltenen Kreuzgänge im Elsass. Die Säulen des Kreuzgangs sind mit kunstvollen Kapitellen geschmückt, die biblische Geschichten und Motive aus der Tierwelt darstellen.
Orgel
Die Orgel der Abteikirche ist ein weiteres bemerkenswertes Element. Sie wurde im 18. Jahrhundert vom berühmten Orgelbauer Johann Andreas Silbermann erbaut und gilt als eines der Meisterwerke seiner Zeit. Die Orgel ist nicht nur wegen ihrer Größe und der prachtvollen Verzierung beeindruckend, sondern auch wegen ihres klanglichen Reichtums und ihrer historischen Bedeutung.
Die Abteikirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul ist ein faszinierendes Monument der Geschichte und der Kunst, das einen Besuch in Wissembourg unvergesslich macht. Wenn ihr die Möglichkeit habt, solltet ihr unbedingt an einer Führung teilnehmen, um noch mehr über die Geschichte, die Architektur und die verborgenen Schätze dieser beeindruckenden Kirche...
Read moreAls Bauwerk beeindruckend und wunderschön. Aber jemand, der hier echte Stille sucht zum Beten, wird die erhoffte Stille hier nicht finden, obwohl an beiden Eingängen drinnen darauf hingewiesen wird, die Stille zu wahren. Allerdings wird der Stille Suchende den ganzen Tag mit Musik aus der Konserve berieselt, wie es in den letzten Jahren leider in vielen, meist katholischen Kirchen üblich ist. Dabei muss der gezwungene Zuhörer von - zumindest passenden - "klösterlichen" Musik bis Musik, die jede Esoterikladen auch anzubieten hat, über sich ergehen lassen. Mag sein, daß dem Touristen das passend zur Örtlichkeit erscheint. Aber jemand, der in Ruhe und Stille beten möchte, wird davon abgelenkt und unabhängig davon, ob die Musik sich passend oder unpassend anfühlt, macht es die innere Sammlung und die Konzentration aufs Gebet unmöglich, womit sich die Kirche seiner eigentlichen Funktion entledigt hat. Für Betende ist immerhin das etwas windige, aber Stille Kreuzgang zu empfehlen. Eine große Bitte allen Verantwortlichen der Kirchen: bedenken Sie bitte, dass der heutige Mensch mittlerweile überall mit Musik - oder was als solche bezeichnet wird - berieselt wird. Dazu kann man ins Kaufhaus gehen. Die Kirchen waren die letzten Inseln der Stille, bis sich die Unart auch hier ausartete, den ganzen Tag Musik - und das teilweise in sehr fragwürdiger Qualität, da dafür teilweise geradezu esoterische Musik ausgewählt wird - laufen zu lassen. Wenn Sie diese wunderbaren Räume für diejenigen erhalten wollen, die sie dafür nutzen möchten, für das sie gebaut wurden, nämlich fürs Gebet, und sie nicht als reine Touristenattraktion betreiben wollen, dann weisen sie nicht nur die Besucher darauf hin, die Stille zu wahren, sondern bieten sie selber die Stille an. Ich möchte auch noch hinzufügen, dass "life" Musik, ob Chorgesang oder Orgel natürlich was anderes ist. Aber eine Dauerschleife, die eine geistliche Atmosphäre vorgaukeln soll, gehört nicht in eine Kirche, nur, damit Touristen sie als "authentisch"...
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