Entstand ab 1775 zusammen mit Fasanenschlösschen, Hafenanlage, Bastionen (Dardanellen) und Flotte aus Begeisterung für die Seeschlacht von 1770 zwischen Russen und Türken in der Ägäis. Damals der einzige sächsische Leuchtturm. Da wurde sicher der Teich erstmal ordentlich aufgefüllt. Dann segelten die Fregatten in Schlachtformation, die Schiffskanonen und Küstenbatterien krachten ohrenbetäubend, die Janitscharenmusik spielte frenetisch. Nun zündete Kapudan Pascha Hosameddin höchstpersönlich die gewaltige Sultan-Süleyman-Kanone: Bumms!!! Feuer und Pulverdampf schossen nach Steuerbord. Behäbig krängte das Flaggschiff nach Backbord. Der Donnerschlag ließ die Busen der Mätressen in den Dekolletés erzittern, den Kavalieren flogen die Dreispitze vom Kopf. Das Publikum war entzückt: "Encore une fois, encore une fois! (Nochmal, nochmal!)" Nun steckte Admiral Graf Orlow die Lunte in das Zündloch der mächtigen Zarenkanone: Plauz!!! Seine Fregatte St. Eustaphius legte sich schwerfällig nach Steuerbord. Die Druckwelle hatte wiederum den gewünschten Effekt auf die Damen. Dann klirrten im Enterkampf die Säbel unter türkisch-russischem Schlachtgeschrey mit vereinzelten sächsischen Brocken (da hasde eens uffn Däds du Blaadsch), aus Pistols und Musketen knallte Feuer und Qualm, die Feuerwerker zogen alle Register. Nun war der Leuchtturm dringend nötig, um zurück zum Hafen zu finden. Dort folgte der Friedensschluß mit üppigem Gelage unter den starken Klängen der Händelschen Wassermusik. Übrigens war Admiral Graf Alexej Orlow, ein enger Vertrauter der Zarin Katharina der Großen, 1775 höchstpersönlich in Dresden und berichtete von der Schlacht! Friedrich August der Gerechte (Kurfürst seit 1763 und erster König von Sachsen ab 1806; ein Urenkel August des Starken) zog sich mit seiner Gemahlin Pfalzgräfin Maria Amalie Auguste befriedigt in ein lauschiges Kabinett im Fasanenschlösschen zurück (seine Sommerresidenz), zu Pralinés und Meißener Wein. Da lagen bis zu seinem Tod 1827 (seine Amalie folgte ihm 1828 in die Wettiner-Gruft) noch viele wechselhafte und schwere Jahre vor ihnen und dem Land. Seine Sachsen hielten ihm stets die Treue, auch nach 1815, als Preußen sich die Hälfte des Königreiches einverleibte. Übrigens: Die Gestaltung nicht nur des Fasanenschlößchens und des Leuchtturmes ist eng mit dem italienischen Grafen Marcolini verbunden, der seine Laufbahn am Hof 1752 als Silberpage begann und es bis zum Minister und Generaldirektor der Künste brachte. Von 1774 bis 1814 war er Direktor der Meißner Porzellanmanufaktur (Marcolini-Zeit), so daß auch immer das edle Meißner Porzellan die Feste des Hofes zierte. Gegenüber in Bärnsdorf liegt die Teichwirtschaft. Die brauchen den Leuchtturm eigentlich nicht, da sie gewöhnlich nicht bei Nacht und Nebel fischen. Auch der Lößnitzdackel, der drüben dahinpuffelt, kommt ohne ihn aus. Allerdings inspirierte er womöglich den vorerst letzten König von Sachsen, Kurt Biedenkopf ("König Kurt" im Volksmund), zu seiner "Politik der...
Read moreWenn man in Moritzburg ist, muß man den Leuchtturm ansehen. Ein wunderschön (in knapp 10 Monaten für rund 270.000 Euro) renoviertes Bauwerk aus den späten 18. Jahrhundert Ein herrlicher Ort zur Entspannung, wenn nicht alle Radfahrer bis zum Turm fahren würden.
Der Leuchtturm in Moritzburg (Sachsen) ist einer der ältesten Binnenleuchttürme Deutschlands. Er wurde um 1780 erbaut und war Teil einer Kulisse für nachgestellte Seeschlachten. Der Leuchtturm erreicht eine Gesamthöhe von 21,8 Metern.
-Leider ist der Leuchtturm in Moritzburg selbst nicht ausgeschildert. Folgen Sie daher den Schildern zum "Fasanenschlösschen".
Zu finden ist der Leuchtturm dann, wenn man von der Radeburger Straße abzweigt und dann die "Große Fasanenstraße" entlangfährt. Dort befindet sich ein kostenloser unbefestigter Parkplatz auf der linken Seite. (Weiter darf man nicht fahren, außer als Anlieger oder Lieferant) Dieser Parkplatz hat auch ausgewiesene Stellplätze für Motorräder, die regelmäßig von scheinbar blinden PKW-Lenkern benutzt werden. Vom Parkplatz aus wenden Sie sich nach links und gehen an der "Churfürtlichen Waldschänke" vorbei in Richtung Fasanenschlösschen. Von dort sehen Sie rechter Hand schon den Leuchtturm.
In unmittelbarer Nähe findet man das Fasanenschlösschen mit dem Venusbrunnen als weitere Sehenswürdigkeiten und für das leibliche Wohl: Gaststätte mit Biergarten oder ein Cafe sowie...
Read moreUnweit des Fasanenschlösschens in Moritzburg, gleich hinter dem Fasanengehege, liegt in einer künstlich angelegten Seelandschaft eine Attraktion: ein Miniaturhafen und Sachsens einziger historischer Leuchtturm. Hier ließ nämlich der Urenkel von August dem Starken, Friedrich August der III., eine ganze Hafenanlage nebst einer 50 Meter langen Mole und einem Leuchtturm erbauen, um auf dem Teich, dem Bärnsdorfer Großteich, Seeschlachten mit Schiffen und Kanonen, aus denen sogar feuerwerksartige Geschosse abgefeuert wurden, nachzustellen. Und das alles, weil er von der Historie der Seeschlacht bei den Dardanellen aus dem Jahre 1770 so begeistert war. Für eine wirkliche Schiffsnavigation hatte der Leuchtturm an dem kleinen Teich allerdings nie eine Bedeutung. Alles diente der Belustigung Friedrich August des III. und seiner Gäste.
Der pagodenhafte Binnenleuchtturm ist 21,9 Meter hoch und besteht aus einer massiven Steinkonstruktion, die oben einen Durchmesser von rund sechs Meter hat. Eine stählerne Wendeltreppe mit 74 Stufen führt nach oben. Im Rahmen von Führungen kann der Turm besichtigt werden. Der Moritzburger Leuchtturm ist der 2. älteste Binnenleuchtturm Deutschlands.
Wer nach dem Aufstieg Hunger bekommen hat, kann die nahe gelegene „Ausspanne am Leuchtturm“ besuchen. Geöffnet ist diese Lokalität Mittwoch bis Freitag von 11.00 bis 16.00 Uhr und Samstag und Sonntag von 11.00...
Read more