In dieses zisterziensische Frauenkloster kamen vor allem Adelsdamen, die aus irgendeinem Grund unverheiratet blieben; teils auch aufgrund eigenen Willens die ihnen elterlicherseits ausersehenen Jünglinge oder älteren Semester nicht heiraten mochten.
Was dann übrig blieb, war ihre Aussteuer, die in schweren - heute dort ausgestellten - Holztruhen mit ins Kloster kam und ihre Spenderinnen kleidete und mit Wäsche versorgte.
Das Kloster wurde etliche Male überfallen, aber selten wurden den Anwohnerinnen oder den Bauwerken Schäden zugefügt. Allerdings galt das nicht mehr im Dreißigjährigen Krieg, in dem eine ganze Wand einkanoniert und erst später wieder aufgerichtet wurde.
Wer Zisterzienserkloster mit männlicher Besetzung kennt (z.B. Walkenried und Ebersbach), wundert sich zunächst über den relativen Komfort in Wienhausen sowie darüber, dass die Gebäude eher bäuerlich im Fachwerkstil daherkommen und nicht burgartig aus Bruchsteinmauerwerk gefügt sind: Man wollte eventuellen Überfallern signalisieren, dass hier keine Schätze zu holen waren - und in der Regel klappte das auch.
Wir wurden durch die Gemächer des Frauenklosters sowie der großen Klosterkirche geführt und entdeckten Anzeichen mittelalterlicher weiblicher Gelehrsamkeit: Brillen, Bücher, Tische mit Leseaufsatz sowie regelrecht ziselierte Altäre. Die Werke sind dank der weitgehenden Verschonung durch Feinde im Original in sehr gutem Erhaltungszustand vorhanden.
Die Führungen - thematisch unterschieden in "Klosterführung" und Sonderausstellungen sind mit 6 bis 12 EUR Eintritt, für Kinder etc. ermäßigt, sehr erschwinglich. Die Führerinnen sind kompetent - ich vermute, es handelt sich um heutige Ordensfrauen. Sie treten jedenfalls in normaler Kleidung ohne Habit auf.
Eine Äbtissin namens Renate von Randow gibt es auch; sie zeigt, dass das Konvent bis heute in Benutzung ist.
Weshalb ich einen Punkt weniger als möglich vergebe: Das Fotografieren, auch dezent und ohne Photonenbombe namens Blitzgerät, ist in den Innenräumen verboten - und der Grund dafür wird nicht...
Read moreWhat a wonderful place. Take a guided tour and learn about life in a cloister, what happened, when the catholic nuns were forced to become protestant. A wonderful cloister church painted with scenes of the bible. Absolute unique in Germany. Do not miss out the museum. The life of nuns becomes very clear, their prayers, their work, their music, their fantastic old carpets. Very impressing. When you phone and plan your trip, ask for guides speaking your language. After your tour do not miss a walk through the park. You can sit down and enjoy the peace...
Read moreEhemaliges (katholisches) Frauenkloster aus dem Orden der Zisterzienser. (Cistercium) U.a. gehört das berühmte Kloster ohne Dach, Abbazia San Galgano, in der Toskana zu demselben Orden, der ein Ableger der französischen Benedikter ist. Erbaut ca. 1300 und auch trotz einiger Umbauarbeiten noch vieles original erhalten. Heute, nach der Reformation, gibt es keine Nonnen mehr. Es kümmern sich heute eine Äbtissin mit Prorin/Konventualinnen, evangelische Damen im Ruhestand, um den Betrieb. Wir hatten eine sehr ausführliche Führung mit vielen Daten und Fakten. Ohne Grundwissen war ich mit all den Daten irgendwann überfordert. So erging es wohl auch der uns begleitenden Männertruppe die irgendwann die durchaus interessante Frage stellte, wer denn das ganze Kloster putzen würde. Nun weiß ich auch das es keine Nonnen mehr gibt die früher in vielen kleinen bemalten Zellen aus Holz hausten. Das Highlight ist der Nonnenchor, der absurderweise ohne Nonnen so bezeichnet wird. Da singen keine Nonnen sondern es ist eine Art Kapelle die man so aber nicht bezeichnen darf. Also dieser Nonnenchor ist fantastisch, eine Art sixtinische Kapelle in Niedersachsen. Einrichtung aus dem 14. Jahrhundert mit vielen Zeichnungen an Wand und Decke. Auch andere einzelne Exponate und Figuren sind sehr schön. Was in Italien aus Marmor ist, ist hier aus Holz, aber ebenbürtig.
Eintritt...
Read more