Vorab: Wer einen modernen, artgerechten Zoo erwartet, in dem Tiere auf luxuriösen, naturbelassenen Flächen residieren, ist hier falsch. Der Waldzoo Wingst ist kein Zoo, es ist ein lebendiges Museum. Und zwar eines für Zoologie und für menschliches Sozialverhalten in freier Wildbahn.
Die Stars der Show:
Die Flamingos am Eingang täuschen eine farbenfrohe, heile Welt vor. Diese Vögel sind die perfekten Warm-Up-Acts – sie stehen einfach nur rum und tun nichts, eine Kunstform, die von den meisten Besuchern sofort adaptiert wird.
Dann die Primaten. Ergreifend! In ihren Beton-Legolandschaften demonstrieren sie auf tragikomische Weise, was mit uns passiert, wenn uns der Kaffee ausgeht. Man fühlt eine tiefe Verbundenheit, besonders wenn man den eigenen Verwandten beim Nachwerfen von Popcorn beobachtet. So nah war die Evolution noch nie!
Das Highlight ist eindeutig die „Taiga“. Ein Begriff, der in Wingst wohl „Gehege mit viel Beton und ein bisschen Baum“ bedeutet. Die Bären wirken nachdenklich. Sehr nachdenklich. Wahrscheinlich fragen sie sich, was sie in ihrer vorherigen Leben verbrochen haben, um in der niedersächsischen Taiga zu enden. Ihr Leidensgesicht spricht Bände – ich fühlte mich emotional abgeholt.
Die eigentliche Attraktion:
Aber seien wir ehrlich: Die Tiere sind nur die Statisten. Die Hauptdarsteller sind SIE, liebe Besucher! Ja, SIE mit dem Bollerwagen, der aussieht, als befördere er die komplette Vorratskammer für eine dreiwöchige Polar-Expedition.
Es ist ein fantastisches Schauspiel: Eine Prozession aus lautstark brüllenden Zweibeinern zieht, angetrieben von Bratwurst und Zucker, wie ein Karnevalszug ohne Plan und Disziplin an den Gehegen vorbei. Die Frage „Wer wird hier eigentlich vorgeführt?“ beantwortet sich von selbst. Man beobachtet nicht einfach Tiere; man studiert die menschliche Spezies in ihrem elementaren Drang, sich selbst und alles um sich herum zu beschallen.
Fazit: Der Waldzoo Wingst ist eine surrealistische Erfahrung.Er ist alt, er ist müde, und er zeigt einem ungeschminkt, wie Zoos früher aussahen. Der Charme liegt in der Absurdität. Gehen Sie nicht hin, um artgerechte Haltung zu sehen. Gehen Sie hin, um eine Zeitkapsel zu besuchen und um sich selbst und Ihre Artgenossen in all unserer lärmenden, respektlosen Herrlichkeit zu beobachten.
Es ist lehrreich. Sehr lehrreich. Vor allem für...
Read moreDer Zoo ist klein und sauber. Der Spielplatz ist übersichtlich. Imbiss/Kiosk mit ausreichend Sitzplätzen, schließt direkt am Spielplatz an. Der Schwerpunkt liegt scheinbar bei kleinen/kleineren Affenarten aus Asien, vesonders Indonesien/Japan(welche man in großen Zoos, eher selten sieht), welche alle mit gut bewachsenen Freigehegen beglückt sind. Ich habe selten Affen, so offen rumtollen sehen. Bei einigen Affen, finden sich auch Vögel im Gehege. Wer gute Auge hat, kann versuchen, ein Ozelot im Spiel von Licht und Schatten zu finden.
Wer Alpakas toll findet, kann auf dem Weg durch den Zoo, durch deren Gehege abkürzen(kein Scherz). Ein paar kleinen Affen, kann man auch sehr nahe kommen(ähnlich den Lemureninseln, in anderen Zoos). Passiert im Rahmen eines Rundgangs(mit mehreren Schleusen), der u.A. die Innenräume des Ozelotgeheges, ein Aquarium mit 'Lotln.. äh Axolotl, paar Reptilien, einer Brachypelma emilia(vermutlich, hatte meine Sonnenbrille in Sehstärke an) und ein Flughund(beide mit sog. Terraristik-Nachtlicht). Sitzbänke für Besucher, sind auch hier zu finden.
Sitzbänke und Mülleimer, sind ausreichend vorhanden. Wer hier, Müll auf den Boden wirft, ist schlicht zu faul, drei Schritte zu laufen oder hat keine Erziehung.
Der eingeschränkte Platz, wird optimal genutzt. Futter für die obligatorischen Ziegen, kann man am Eingang kaufen... und nur da.
Zur Kinder(lern)beschäftigung, gibt es noch ein Suchspiel. Vermutlich "Finde Tier XYZ". Habe ich nicht genutzt.
Die Nutzung von Fahrradanhängern f. Kindern o.Ä., im Zoo, ist nicht unbedingt zu empfehlen. Ich konnte mir heute, ein paar genervte Väter ansehen, welche mit diesen, durch den oben erwähnten Rundgang, irrten, um zu so Dingern, zurück zu kommen. 0815-Kinderwagen oder einfacher Bollerwagen(die es zum leihen gibt), sind kein Problem, sofern diese gebraucht werden. Damit, kommt man dann, auch mit der ganzen Familie, durch den Rundgang. Abgesehen vom Rundgang, ist aber fast überall genug Platz, für die vorhin erwähnten, eher unhandlicheren...
Read moreWir haben den Zoo nun zwei Mal besucht.
Unser Sohn ist jedes Mal begeistert. Tiere anschauen und anfassen und dann auch noch auf dem Spielplatz spielen...was will man mehr. Mich interessiert aber auch die Unterbringung und der Zustand der Tiere. Ohne evt. vorhandene Vorgaben bezüglich der Größe von Gehegen zu kennen, kommen mir zum Teil sehr klein vor (Tiger, Löwen...) Einige Tiere sind verhaltensauffällig (Dingos, Ozelot...). Eine Pfaun-Henne läuft frei mit ihren Küken durch den Park. Platzmäßig sicher ein Traum, aber leider sind die Tiere somit auch unbeaufsichtigten Kindern ausgeliefert die den Küken nachstellen (so geschehen bei unserem zweiten Besuch, woraufhin ich als Besucher mich gezwungen sah ein fremdes Kind davon abzuhalten die Küken zu "fangen".
Im separaten Teil des Zoos, in welchem Bären, Wölfe, Eulen und Polarfüchse zu finden sind, war beide Male nicht ein einziger Mitarbeiter des Zoos anzutreffen. Das bedeutet zum einen das dort jeder, ohne Eintritt zu bezahlen rein kann (sollte nicht im Sinne des Betreibers sein) und zum anderen das niemand vor Ort ist um im Notfall eingreifen oder helfen zu können. Bei den Eulen macht das Gehege den Eindruck als hätten diese zwar flächenmäßig Platz, aber in der Höhe zu wenig um auch wirklich mal fliegen zu können.
Die gravierendsten Unterschiede zwischen beiden Malen waren: 1.Beim ersten Mal konnten wir nicht mit Karte zahlen, was laut Kassiererin öfter der Fall sein soll, weshalb wir beim zweiten Mal vorbereitet waren und bar gezahlt haben. Beim ersten Besuch war die Aussichtsplattform bei den Wölfen auf Grund der einsturzgefährdeten Treppe gesperrt, beim letzten Besuch war alles erneuert und wieder zugänglich. Zwischen beiden Besuchen ist das Löwenmännchen...
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