Eine spannende Anlage. Vom damaligen Garten selbst ist nichts mehr verblieben. Er ist über Jahrhunderte verfallen und wurde regelrecht wieder ausgegraben. Die Bepflanzung ist neu. Nur die Elemente aus Stein sind original, wobei teilweise deren ursprüngliche Anordnung unbekannt ist.

Die Statuen sind sehr exzentrisch und individuell. Der Erschaffer des Parks muss ein außergewöhnlicher Mann gewesen sein. Die Monster aus Tuff haben zahlreiche moderne Künstler inspiriert und sind etwas Besonderes und Einzigartiges.

Nachteile gibt es aber auch einige:

• sehr unfreundliches Personal an der Kasse. Man muss schon böse Blicke ertragen, wenn man an einem wenig besuchten Wintertag ein Ticket kaufen möchte und die Dame an der Kasse dafür ihr privates Telefonat kurz unterbrechen muss.
• Völlig überteuerte Preise. Ich finde 13 € schon verdammt viel.
• Schlecht verarbeitete Souvenirs. Ich kaufe in Gärten gerne Infobücher. Das Buch über den Park ist von sehr geringer Qualität. Die Bindung geht beim zweiten Mal Lesen bereits auseinander. Das Paper vom Umschlag ist zu dick. Es ist unflexibel und wenn man im Buch blättert biegt er sich nicht, sondern knickt. Die Übersetzung ist nicht Mal auf Muttersprachenlevel. Dabei enthält das Buch fast keinen Text. Die Fotos im Buch sind qualitativ schlecht und auffallend verpixelt. Dabei ist das Format nur knapp über A5. Es wirkt so, als ob man bei der Erstellung des Buches 15 Minuten vor dem Druckauftrag gemerkt hätte, dass alle Bilder fehlen und dann schnell jemand mit einem alten Handy durch den Park geschickt wurde, um im Durchlauf noch überall ein paar Fotos zu machen.
• Zum Thema Sprachen: der Park ist international bekannt und ein Hauptreiseziel für die Touristen der ganzen Region. Es gibt über 1000 Parkplätze vor dem Eingang. Wieso gibt es dann noch nicht mal einen einzigen DIN A4-Flyer auf Deutsch? Wieso muss das einzige deutschsprachige Buch über den Park gleichzeitig noch Englisch enthalten und noch nicht mal professionell übersetzt sein? Es enthält eine oft sehr seltsame Wortwahl und Grammatikfehler. 15 Minuten entfernt, in Ferento, liegt eine fast unbesuchte Ausgrabungsstätte. Die wird von Ehrenamtlichen betreut und der Besuch ist umsonst. Keiner dort konnte ein Wort Deutsch. Trotzdem hatten die dort einen professionellen und liebevoll gestalteten deutschen Flyer auf C2-Level hinbekommen. Es ist ein ziemlich schwaches Bild, dass man diesen kleinen, einmaligen Aufwand für seine Gäste hier anscheinend nicht leisten möchte.
• Überlastung: es gibt mehrere riesige Parkplätze mit geschätzt 1000 Stellplätzen. Wir waren im Winter mit etwa 50 anderen Autos da. Ich fand es noch in Ordnung aber es wurde teilweise schon voll. Wie ist das hier wohl mit der zehnfachen Gästezahl und Busgruppen?
• Die Gärtner reinigen die Statuen mit einem Hochdruckreiniger! Ob das gut ist für feine Steinmetzarbeiten im leicht verwitternden Tuffstein?
• Der Park ist nur teilweise barrierefrei. Es gibt im Großen und Ganzen vier Ebenen. Mit einem Rollstuhl kann man das dritte Level von oben nutzen und etwa 20 % der Statuen erreichen bzw. sehen. Die bekannten Objekte sind fast alle nicht dabei. Die liegen tiefer und es müssen Treppen überwunden werden. Das ist sehr schade und in meinen Augen unnötig. Natürlich ist die Anlage empfindlich. Es ist aber auch in großen Teilen eine Rekonstruktion, die man sicher geringfügig anpassen kann ohne ihren Wert zu mindern. Die zugängliche Ebene ist dafür ein schönes Beispiel: Es gibt einen großen Platz, mit schönem Ausblick nach unten. Der ist aber geringfügig tiefer angelegt, als der Rest der Ebene. Für einen Rollstuhl ist dieser Platz leuder unerreichbar. Eine einzige, kleine Holzrampe würde aber schon ausreichen ihn befahren zu können.

Dazu liegt der Park in einer weitläufigen, ungestalteten Landschaft. Würde man diese Umgebung mit einbeziehen, könnte man ohne Änderungen des Parkplans behindertengerechte Umgehungen schaffen. Mit einfachen, weiten Rundwegen außen herum. Dann wären nahezu alle Statuen für Rollifahrer zugänglich.