In einem Wort zusammengefasst: Schade.
Die Warteschlange vor dem Restaurant und die vielfache Verwendung des Zauberworts "Bio" in der Speisekarte weckten Erwartungen an hochwertige Produkte und guten Service. Die sportliche Preisgestaltung (Burger mit Pommes: 17,-) legte die Erwartungslatte gleich nochmal zwei Striche höher.
Sommer, gutes Wetter, Hunger nach drei Stunden Kletterwald und dann die Aussicht auf gute Gastronomie - herrlich!
Dann kam jedoch der tumbe Gevatter Realität hereingestolpert. Das Kalbsschnitzel war passabel, fünf halbierte Kartoffeln als aufpreispflichtige Beilage für vier Euro schmeckten wie, naja, Kartoffeln eben.
Und dann waren da die Bio-Rindfleisch-Burger. Knorpeliges, auf dem Grill einen zweiten, unkonzentrierten und lieblosen Trockentod gestorbenes und weitgehend geschmackfreies Fleisch unter einer Frisur aus teilweise welken und stieligen Rucola-Blättern, gefangen in zwei pappigen und bissfesten Brötchenhälften.
Um die entspannte Urlaubsstimmung am Tisch nicht zu stören, wollte ich mich durchbeißen, musste nach einigen Bissen jedoch dem erbitterten Protest meiner Geschmacksnerven nachgeben. Die hielten Schilder hoch, auf denen stand: "Ungenießbar!", "Total trockene Traurigkeit!", "Reklamation jetzt!".
Also bat ich die junge Servicekraft an den Tisch, die auch bereits nach wenigen Anläufen zu verstehen schien, dass ich ob der Qualität der eingesetzten Speisen nicht eben im Taumel des kulinarischen Glücks war. Sie entschwand inklusive meines Burgers und kehrte einige Zeit später mit einer wichtigen Information zurück: "Der Chef sagt, das Fleisch ist nicht trocken!" Ah, da scheint ein echter Gastronomie-Profi am Werk zu sein! Ob er wohl (mitten in der Corona-Pandemie) einen herzhaften Probier-Bissen von meinem Burger genommen hat? Ob sein erfahrenes Rotisseur-Auge sofort erkannte, dass das plattgedrückte und dunkelbraune Patty exakt so auszusehen hat? Wir wissen es nicht.
Vermuten können wir jedoch, dass es weder mit der Erfahrung noch mit der Leidenschaft für Gastronomie, hochwertige Produkte und Speisen sowie mit der Freude am Service weit her ist bei ihm. Dafür steht jedoch die Freude am schnellen Geld mit Urlaubsgästen unverkennbar im Vordergrund. Bei denen muss man sich auch nicht unbedingt um ein Wiederkehren bemühen. Schließlich stehen genug geduldig vor der Tür Schlange und dürfen (allen Ernstes) den 80er-Jahre-Mitropa-Spruch hören: "Sie sehen ja, was hier los ist!" Stimmt, ein zu 60% besetzter Außenbereich und ein Dynamik-Level des Service der an eine Schnecke in Gelee erinnert.
Nach der fachkundigen Korrektur meines Geschmacksempfindens verzichtete ich auf eine Neu-Bestellung. Auf der schließlich nach längerer Unsichtbarkeit der Servicekraft (von einer anderen Servicekraft) gebrachten Rechnung war der reklamierte Burger dann doch aufgeführt. Meine Verwunderung darüber nahm der junge Mann ebenso mit wie den Bon und verschwand. Und tauchte nicht wieder auf.
Nach über zehn Minuten (es war nicht wirklich viel los, bis auf einige Missfallensäußerungen aus der unverändert wartenden Gästeschlange) standen wir auf und deuteten einer der beiden Servicekräfte an, dass wir in genau zwei Minuten die wenig gastliche Stätte verlassen würden. Ob mit oder ohne Begleichung der Rechnung läge nun in ihrer Hand. Keine 30 Sekunden später bat mich der junge Mann vom Service, ihm zu folgen. Quer durch den Außenbereich hinein ins Innere in Richtung Kassen-Tresen.
Meine Hoffnung, nun den "Chef" kennenzulernen, würde jäh enttäuscht, indem mir wortlos ein aktualisierter Bon in die Hand gedrückt wurde. Ich beglich die Summe und war erleichtert, nicht mehr hier sein zu müssen. Ist mir in einem Restaurant schon lange nicht mehr passiert.
Fazit: Hohe Preise, große Erwartungen und viele Bio-Worte treffen hier im Gut Darß in Born auf eher einfache Qualität, schludrige Zubereitung und freudlosen Service. Gekrönt von unprofessionellem Umgang mit Reklamationen.
Schade. Aber Schuld sind bestimmt...
Read more(Diese Bewertung bezieht sich ausschließlich auf den Hofladen und hätte eigentlich NULL STERNE VERDIENT).
Teurer Biohofladen mit tollem Sortiment und sicherlich hochqualitativer Ware, aber:
DIE LEBENSMITTEL-HYGIENE WIRD KONTINUIERLICH MIT FÜßEN GETRETEN!!!
Das Personal kassiert natürlich mit den Händen ab (was ja völlig normal ist), aber fasst danach beim Bedienen des nächsten Kunden wie selbstverständlich die lose Wurstware in der Auslage wieder mit den selben schmutzigen Händen an (die auf der Arbeitsfläche liegende Lebensmittel-Zange scheint nur Dekoration zu sein).
Ich spreche nicht von einer Ausnahme wegen eines menschlichen Fehlers, sondern von einem kontinuierlichen Handeln!
Auf meine Kritik hin gegenüber den Verkäuferinnen sowie zwei weiteren Angestellten, die hinzugerufen wurden (offenbar Führungskräfte), wurden diese allesamt auch noch unwirsch anstatt ihren Fehler kleinlaut zuzugeben.
Der etwas korpulentere Herr mit der Fleischer-Schürze wollte gar beschwichtigen und meinte, die Damen würden sich ja die Hände desinfizieren (😂!).
Wenn dem so wäre, müsste die Händedesinfektion nach jedem Kassiervorgang wiederholt werden!
3 Tage später war ich auf meiner Radtour abermals dort um zu sehen, ob die Damen und Herren wenigstens aus ihren Fehlern gelernt haben und die Qualität beim Umgang mit den Waren nun stimmt - aber Fehlanzeige: ein kurzer Blick von Außen in den Hofladen offenbarte,
DASS SICH NICHTS GEÄNDERT HAT!
DAS IST IM HÖCHSTEN MAßE EKELHAFT!
Klar wird da wahrscheinlich niemand von sterben, aber das kann es doch nicht sein...
Wer mit Lebensmitteln arbeitet, hat sich nunmal an gewisse Regeln zu halten, und wir sprechen hier nicht von einem kleinen, konventionellen, abgeranzten Minischlachter, sondern von einem großen Bio-Betrieb! 🤦🏻♂️
Wenn schon diese einfachen Regeln nicht konsequent umgesetzt werden, was soll dann erst mit der Hände-Hygiene nach z.B. einem Toilettengang des Personal sein?
(Kot-Reste auf einer braunen Wurst fallen zum Glück nicht so auf😉).
Diese Ignoranz ist jedenfalls ein Tritt ins Gesicht eines jeden Kunden, der dort teures Geld bezahlt, und sie relativiert die Bio-Qualität der Ware !
Also, werte Geschäftsführung: Kommen Sie gefälligst endlich Ihrer Überwachungspflicht nach, schulen Ihr Personal entsprechend und sanktionieren bei Bedarf, wenn Anspruch und Wirklichkeit so weit...
Read moreGutshof „Gut, dass auf dem Darß die Gutsküche ist“
Wer auf dem Darß unterwegs ist und das Authentische sucht, wird im Restaurant Gut, dass auf dem Darß die Gutsküche ist fündig. Der Name mag sperrig wirken, doch dahinter verbirgt sich ein Konzept, das mit Überzeugung rustikale Regionalität lebt – und das vom Interieur bis auf den Teller.
Atmosphäre:
Der erste Eindruck ist unmissverständlich: Hier will man kein glattes Gastronomie-Erlebnis bieten, sondern eine ehrliche, geerdete Version von Landgasthof-Romantik. Die Einrichtung setzt konsequent auf rustikalen Charme – teils mit Bänken aus der Berufswelt, die irgendwo zwischen Schreinerei und Schulwerkstatt verortet scheinen. Die Speisekarten, teils mit echtem Kuhfell eingefasst, sind ein Statement: Hier regiert das Handwerk, nicht der Hochglanz.
Küche & Qualität:
Die Speisekarte ist überschaubar, was hier als Qualitätsmerkmal verstanden werden darf. Im Zentrum stehen Bio-Gerichte – hauptsächlich von Rindern und Wasserbüffeln aus eigener Zucht. Die Herkunft wird nicht nur betont, sondern schmeckt sich auch durch: Das Fleisch ist aromatisch, zart und perfekt auf den Punkt gegart. Die Zubereitung bleibt dabei bewusst bodenständig, fast archaisch. Keine Chichi-Garnitur, keine überflüssigen Spielereien – hier geht es um Geschmack und Substanz.
Wer etwa das Gulasch vom Wasserbüffel probiert, erhält ein Gericht, das ebenso urtümlich wie fein abgestimmt ist. Die Beilagen – meist Kartoffeln oder saisonales Gemüse – kommen ebenfalls aus biologischem Anbau und überzeugen durch Frische und Klarheit im Geschmack.
Service & Preis-Leistung:
Der Service ist unaufdringlich freundlich, mit einer angenehmen Mischung aus Professionalität und norddeutscher Gelassenheit. Man lässt den Gästen Zeit, ohne sie zu vergessen, und kennt sich mit den Produkten aus. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist angesichts der Qualität und Herkunft der Zutaten absolut stimmig.
Fazit:
Gut, dass auf dem Darß die Gutsküche ist ist kein Ort für schnellen Genuss oder urbane Experimentalküche – sondern ein Rückzugsort für alle, die Wert auf nachhaltige Qualität, regionale Herkunft und ehrliche Küche legen. Ein Ort mit Haltung, der nicht jedem gefallen will – aber gerade darin überzeugt.
Bewertung: 4,5 von 5 Sternen. Ein kulinarischer Ausflug, der den Darß von seiner besten, bodenständigsten...
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