Heute Firmenessen im Purino, Lokal war nicht meine Wahl. Die Speisekarte online verheißt nichts gutes für einen Diabetiker, der auf seinen Zuckerkonsum achtet. Bevor einer was sagt: auch Stärke ist nur Zucker. Nudeln und Pizza sind daher out, also eine Bowl. Detailierte Zutatenliste z.B. für die Dressings? Fehlanzeige. Nährwerttabelle? Nee, nicht aufzufinden. Erfahrung sagt: Balsamico-Creme ist Zucker pur. Honig-Senf ... Honig ist Zucker. Mango-Dressing? Mangos sind als Südfrüchte zu zuckerhaltig. Wie gesagt, Zutaten und Nährwerte nicht auffindbar. Am Vorabend angerufen, um zu fragen. Die Grundantwort war "keine Ahnung", höflich und in Variationen, aber "keine Ahnung". Heute habe ich mich dennoch überreden lassen, mit zum Essen zu kommen. Im Lokal gefragt: keine detailierten Zutaten- oder Nährwertlisten zu erhalten, das wäre alles online. Nein, ist es nicht. Kann ich statt Nudeln vielleicht Gemüse? Auskunft aus der Küche: Nein, geht nicht, machen wir nicht. Wie wäre es mit einer schnell gemischten Vinaigrette? Nein, machen wir nicht. Ich könnte doch Bruscetta. - Junge, Bruscetta ist Brot, das ist nicht auf meinem LowCarb Speiseplan. Nach einigem Hin und Her und der Grundantwort "Nein, machen wir nicht" wurde mir allen Ernstes eine Bowl ohne Dressing empfohlen, es stünden ja Essig und Öl auf dem Tisch. Essig und Öl als Ersatz für ein Dressing? Läuft's noch rund im Oberstübchen? Ansonsten, Purino sei Systemgastronomie, da gibt es die Speisen genaus so, wie sie auf der Karte stehen; Änderungen gehen nicht. Ich habe das Firmenessen verlassen, weil ich nicht danebensitzen wollte mit einem Mineralwasser, während die Kollegen sich ihr Essen schmecken lassen. Die Tomatensuppe als Vorspeise, die erfahrungsgemäß relativ kohlenhydratarm ist, gehört zu den wenigen Speisen, die ich nicht mag. Das ganze hatte mit "Essen mit Liebe" nicht zu tun, sondern war eines der miserabelsten Erlebnisse, die ich mit meinen 59 Lebensjahren in einem Restaurant hatte. Wenn eure "Köche" es nicht schaffen, lasst sie ein Praktikum bei den Burgerbrater-Ketten machen. Die können nämlich sowohl transparente Informationen bereithalten als auch Sonderwünsche berücksichtigen, sogar ohne gelernte Köche an den Bratstationen. Schreibt euren Chefs, sie sollen den Werbe-Blubber über die Liebe zum Essen und Leidenschaft von der Webseite nehmen. Das ist doch peinlich, wenn man Gäste mit medizinischen Einschränkungen nicht mal genug Informationen geben kann, damit sie eine Wahl treffen können. Zufriedene Gäste schafft man sich so nicht. Leider muss ich euch einen Stern geben, null Sterne geht bei Google nicht, wäre aber ehrlicher.