Wer das Restaurant „1831“ im Schloss Hugenpoet in Essen kennenlernen möchte, dem empfiehlt sich ein Besuch am Mittwoch oder Donnerstag. An diesen Tagen wird das „get to know 1831“ -Menü angeboten. Das 3-Gang-Menü zum Ausprobieren des Restaurant-Mottos „Fine Dining neu gedacht, ungezwungen und ungewöhnlich“ ist ein Auszug aus dem 6-Gang-Gourmetmenü mit Getränkebegleitung inklusive Aperitif, Weinbegleitung, Kaffee, Digestiv und dem original Kettwiger Tafelwasser. Aber was macht nun dieses Versprechen aus.
Der „Auftakt“ besteht aus drei kleinen Köstlichkeiten, hochwertig serviert und gibt eines ersten Eindruck der Küche. Man ahnt schon, wohin die Reise geht. Leichtigkeit ist ein zentraler Aspekt. Bevor es richtig weitergeht, wird ein frisch gebackenes Brot mit aufgeschäumter Currybutter serviert.
Das Menü startet mit „Tomate / Wassermelone“. Die beiden Komponenten werden unterstützt durch ein Parmesan-Crumble, das einerseits einen gewissen Biss, anderseits aber einen intensiven Gegenpol zu Tomate und Wassermelone bildet. Hinzu kommt die Wassermelone als Sorbet über den kleinen Salat, abgerundet durch Belper Knolle, dem sehr fein geriebenen Käse. Eine weitere besondere Note gibt dem Gericht der Liebstöckel.
Weiter geht es mit „Stubenküken und Bärlauch“. Wer die Hauptbestandteile pur genießt, ist vielleicht von der geringen Würzung überrascht. Aber dann gibt es eine Geschmacksexplosion. In Kombination mit dem „Süßholzlack“ schwelgt man in höheren Sphären und möchte gar nicht mehr aufhören, dieses Gericht langsam im Mund zergehen zu lassen. Einfach göttlich. Wenn man die Gourmetküche nach den Soßen bewertet, hat die junge Küchencrew an diesem Punkt ihr Meisterwerk abgeliefert.
Zum Abschluss wird ein dreifacher Gruß von der Passionsfrucht serviert. Eine fruchtige Freude, angeboten als Schaum, Drink und in geeister Form. Köstlich.
Den endgültigen Abschluss bilden kleine Naschereien. Geschmacklich sehr unterschiedlich von herzhaft (mit Parmesan) bis süß (Cheesecake-Kugel mit weißer Schokolade). Wiederum interessant kombiniert.
Die Sommelier liefert zu jedem Gang den richtigen Wein, wobei interessanterweise zum Dessert ein Riesling Sekt von der Nahe angeboten wird. Aber auch hier hat man verstanden, dass ein klassischer Dessertwein dem Dessert nicht gut tun würde. Der Sekt bringt perligen Schwung und passt in seiner nicht zu trockenen Variante perfekt.
Der Service war extrem aufmerksam, erklärte die Gerichte ausführlich und war gleichzeitig unaufdringlich unterhaltsam.
Fazit: Ein tolles Menü, bei dem man neue Geschmacksvarianten gegenüber der klassischen französischen Küche erleben darf und darüber hinaus eine gewisse Leichtigkeit der Speisen verspürt. Man freut sich auf den nächsten Besuch, dann aber mit dem kompletten...
Read moreDer erneute Besuch im Restaurant 1831, hat nicht enttäuscht. Die gehobene und exzellente Qualität der Speisen sowie der aufmerksame Service wurden gehalten, wenn nicht sogar verbessert. Angefangen mit den Aperos zu einem Glas Champagner, pani puri mit Buchenpilzen und einer Pilzcreme, einem köstlichen Karotten-macaron und einem Blumenklohl Tartelette. Darauf folgte der erste Gang des Menüs 1831, in meinem Fall ersetzt durch den vegetarischen Kürbis Zwischengang, ein perfekt abgestimmtes cremig-knackiges Kürbis Duett mit perfekt gegarten und gearbeiteten Tortellini. Anschließend folgte eine perfekt „gegarte“ abgeflammtes Garnele mit einem fein säuerlichen Yuzu-Weizengrassud. Als dritter Gang wurde die Krause Glucke serviert, welche in verschiedenen Texturen und Garmethoden daher kam. Ebenfalls ein exzellent komponiertes Gericht. Als kleiner Paletcleanser folgte der Hamachi, mit einem kräftigen spintisier und einem herrlich erfrischendem Zwetschgen Eis. Das Highlight des Abends folgte dann mit dem Hauptgang: perfekt rosa gebratene Rehkeule mit einer kräftigen Rehjus Dreierlei von der Quitte, und einem selbstgebackenem Brioche mit einem fantastischem Rehtatar. Als Abschluss der Menüfolge kam, ebenfalls durch mich abgeändert, eine Komposition von Birne, Kaffee und piemonteser Haselnuss. Ein sehr gut gelungener Abschluss des Menüs. Zur Rechnung wurden noch die Petit Four gereicht, welche durch ihre Kreativität, sowie ihre überraschende Leichtigkeit beeindruckten. Alles in Allem ein sehr gelungener Abend und nur empfehlenswert. Welch grandiosen Geschmack und perfektes Handwerk Dominik Schab und sein Team um Souschef Nils Förster Tag auf Tag auf den Teller bringen ist auf jeden Fall einen...
Read moreIch kenne das Hugenpoet seit Kindheitstagen und hätte nicht gedacht, dort jemals das Preis-Leistungsverhältnis loben zu können aber für das Bistro in der Remise kann ich dies tun, und gern. Ein ansprechendes Dinner inkl. Wein unter € 150.- ist möglich und man kommt in den vollen Genuss der Atmosphäre des Anwesens (beim Laurushaus damals nicht). In's 1831 sollte nur der austrainierte Gourmet gehen oder derjenige, der seine Begleitung beeindrucken will/muss. Besonderer Gruß an die Höseler: Es muss nicht immer Düsseldorf sein und wer aus der Sepentine kommend zu spät bremst, mißachtet nicht nur die Vorfahrt sondern donnert praktischerweise unweigerlich in die Zufahrt zum Hugenpoet. Ärgerlich war der zunächst mit Zimmertemperatur servierte Weißwein und der Service bot vom ältereen Franzosen mit feinsten Manieren alles bis hin zu einer Dame die auf Ihre Frage, ob ich einen Cognac möchte, sehr dreist auf meine Gegenfrage reagierte ob das als Einladung gedacht sein. O-Ton: "Wenn ich einen Cognac möchte, ist mir egal wer ihn bezahlt". Das habe ich jedoch schon an das Haus selbst berichtet in der Hoffnung, dass es intern besprochen wird. Jedenfalls bitte keine Berührungsängste, das Hugenpoet ist ein Erlebnis und 500 Euro für 2 kann man ausgeben, sogar ohne jede Mühe. Muss...
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