Zur Golden Kron — Restaurant in Frankfurt

Traut man "Frankfurt geht aus" in den Ausgaben 2019/2020, geht man hier schon mit einer gewissen Erwartung an den Start. Einziger Fehler war mit dem Autos anzureisen, denn Parkplätze hier in Alt-Eschersheim sind wahrlich rar. Egal, dann halt hungrig gelaufen:-) Schöner Innenhof, nicht zu eng bestuhlt mit eigener Theke im Freien und zwei charmanten Damen im Service, die auf die Plätze wiesen. Die Speisekarte war auf den ersten Blick nicht besonders üppig, was mit dem Urlaub eines Zukochs begründet wurde, aber am Angebotenem konnte man gefallen finden. Für den Award "Fine Dining Platz 1 2019" und "Platz 5 2020 im FGA", hätten wir uns ein wenig mehr chichi als Appetizer auf die Tafel gewünscht, es sollte dann aber ein geschnittenes Weissbrot, mit 3 Tiefgefrorenen Butterstücken sein, welche sich auch nach 10 Minuten und 23 Grad Aussentemperatur im Aussenbereich nicht verarbeiten ließ. Na ja, auch nicht so tragisch, sollte aber nicht passieren. Für unsere beiden Begleiter und meine Frau, sollte es aus der Alpenland angehauchten Küche dann original Wiener mit Erdäpfelsalat sein, was als Sichtkontakt schon an den Nachbartischen angenehm auffiel, ich entschied mich für Tatar vom Simmenthaler Rind mit Kaviar. Dazu von einem echten Fachmann der Weinwelt eine Flasche Silvaner und für mich ein Roter von einem Jungwinzer aus der Pfalz. Zu den Weinen gesagt, on Top was da aus der Ampulle kam, perfekte Temperatur und von hervorragender geschmacklicher Güte! Klasse Empfehlung. Die Speisen fanden dann bei der Schnitzelfraktion ebenfalls ein Sonderlob (Insider bemerkten allerdings auf dem nach Hause Weg, im Edelweiss gehts noch ein Tick feiner🙃), dass Tatar verdient sich die Note Sonderklasse! 👏 War wirklich ein Brenner was da geliefert wurde, alleine das gefrorene Eigelb, welches kurz erhitzt dazu gereicht wird, war geschmacklich marzipanös:-) Final für die Damen Apfelstrudel im Glas👏👏👏, die Herren gönnten sich von ausgesuchten Käsesorten aus dem Elsass/Provence und heimischen Käsereien einen gemischten Teller dieser Gaumenfreuden. Beide Nachspeisen waren echt hammermäßig, selten so eine gute Käseauswahl genossen, bei der einer der Hausherren aber auch jede Sorte so zelebrierte, dass man schon wusste wie es schmeckt, bevor es auf dem Teller lag. 1:1, super angesagt. Das frisch gereichte Weissbrot hätte die eigentlich mittlerweile weiche Butter verdient gehabt, die wurde allerdings von den Helferleins im Service unbemerkt abgeräumt😢, was dann den Zwischenbelag beim Käseschmaus zwar nicht zwingend vermissen ließ, aber auch nicht im Sinne des Gastes war. Leider war der Service zu selten(eigentlich gar nicht) da, um mal anzufragen ob alles OK ist, dass galt auch für den Nachschub an Wasser, was ja so gerne als Kassenfüller verkauft wird. Den Mädels ein weinig mehr Verantwortung übertragen, wäre bestimmt hilfreich. Unsere Meinung. Aber das sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass es kulinarisch ein gelungener Abend war. Starke Küche mit ausgewählten Zutaten von anständig arbeitenden Zulieferern.

Fazit: Ob das jetzt unser Platz 5 im "Fine Dining" war, verraten wir nicht;-) Aber empfehlen können wir es auf jeden Fall...

“Geheimtipp: Gourmet-Küche in urigem Dorfkneipen-Ambiente”

Uns wurde das rustikale Wirtshaus im Fachwerkgebäude in Alt-Eschersheim von unserer Hoteldirektorin empfohlen, als wir sie nach gehobener Küche ohne großes Sterne-Restaurant-Chi-Chi und entsprechendes Preisniveau fragten. Ihr Tipp war goldrichtig! Gehört doch Alfred Friedrich schon seit vielen Jahren zur Kochelite des Landes und hat sich wiederholt höchste Auszeichungen bei Michelin und Gault-Millau erkocht. Zusammen mit dem Sommelier Pit Punda hat er mit dem "Edelwirtshaus" in Alt-Eschersheim ein beeindruckendes Konzept umgesetzt. In einer einfachen Dorfkneipe werden Gerichte aus erstklassigen Zutaten frisch und auf allerhöchstem handwerklichen Niveau zubereitet - ohne sich den Zwängen und Regeln der Sterne-Gastronomie zu unterwerfen. Das Ergebnis ist ein Fest für jeden Foodie. Alfred Friedrich verwirklicht seine Vorstellung mit viel Freude am Kochen und verwendet ausschließlich Produkte von Lieferanten und Erzeugern für die Spitzengastronomie. Das unterscheidet eben das "Edelwirtshaus" von Restaurants, die im Gastrogroßhandel vor Ort einkaufen. Herr Punda kümmert sich sehr freundlich um die Gäste. Er erläutert die aktuell angebotenen Speisen und berät kompetent bei der Weinauswahl. Unser Abendessen war ein Fest für die Sinne: Der gebratene Seesaibling mit Räucheraal,Perlgraupen,grünem Apfel und Dill war sensationell gut - die Konsistenz , Textur und Aromen zeugten von großem kulinarischen Kino. Als großer Freund von Steierischen Backhendln habe ich mir den Backhuhn-Salat nicht entgehen lassen - ein wahrer Genuß! Die nach Butter schmeckende feine Panade aus Mie de Pain war die Beste, die ich jemals probiert hatte. Das Hähnchenfleisch war sehr zart und saftig und hatte einen Geschmack, den man im Zeitalter der Massentierhaltung nur noch sehr selten antrifft. Auch der Rahmgurkensalat schmeckte wie aus längst vergangenen Zeiten. Die nachfolgenden Gänge entsprachen ebenfalls dem hohen Niveau der Vorspeisen. Sowohl die zarte aromatische Milchkalbsleber mit Spitzkohl-Salat, Steinpilzen und Zwetschgen als auch der Zwiebelrostbraten vom Dry Aged Rinderrücken mit Dill-Bohnen und Kartoffelschmarrn überzeugten durch beste Qualität und Zubereitung auf Sterne-Küchen-Niveau. Alfred Friedrich verbindet im Edelwirtshaus Zur Golden Kron die Slow Food Philosophie ausschließlich geprüfte Produkte von regionalen Erzeugern seines Vertrauens zu verwenden mit seiner langjährigen handwerklichen Erfahrung aus der Spitzen(Sterne)- Gastronomie. Das Ergebnis ist ein Fest für jeden Feinschmecker. Wer keinen Wert auf den Pomp und den Aufwand der Sterne-Restaurants legt und den Fokus auf die Qualität der Speisen legt, der erlebt hier ein unvergessliches kulinarisches Erlebnis, das ganz nebenbei auch noch zu einem sehr günstigen Preis- /Leistungsverhältnis angeboten wird. Ich wünschte es gäbe mehr "Edelwirtshäuser" wie die Golden Kron in Deutschland! Bei unserem nächsten Frankfurt-Besuch werden wir das einzigartige Gasthaus ganz sicher...

Auf der Suche nach einer neuen leckeren gutbürgerlichen Küche, landeten wir vorletzte Woche hier. Corona gemäß empfing uns eine aufgeregte ältere Dame mit der inzwischen bekannten Nachfrage nach Reservierung und wie ungünstig es wäre, wenn wir das nicht getan hätten....usw. (Es gab 2 besetzte Tische und das Küchenpersonal saß an einem 3.Tisch und nebenbei hatten wir unaufgeregte 17Uhr....!) Wir wurden in einen kühlen Durchgang mit Decken gesetzt und das war's erstmal für die nächsten 15 Minuten Aufmerksamkeit...! Keine Karte, keine Frage nach einem Getränk...nur vorbeilaufendes Personal, was brav zig mal wiederholte, daß er gleich käme. Nach 2xigem Nachfragen nach der Karte, legte man uns zwei jeweils sehr in Mitleidenschaft gezogene zerknitterte Blätter unter die Nase mit dem Hinweis, daß die "Ochsenbäckchen" leider aus seien.... Inzwischen saßen wir fast 30min da und hatten weder etwas zu trinken, noch Lust, auf diese Möchtegern Ete Petete Karte, die zwar den schön aufgehängten Michelin & Co Auszeichnungen entsprachen, aber nichts, wirklich gar nichts mit S E R V I C E zu tun hatte, was man in derartiger Preislage, erwarten hätte können...?!! Eine kleine Nachfrage, etwas Aufmerksamkeit, es kostet nicht viel, dem Gast ein gutes Gefühl zu geben. Wir durften dafür zuschauen, wie ein kleiner und offenbar wichtiger Familientisch bepudert und umsorgt-, aber an uns zig mal vorbei gehuscht wurde...!

Sorry, aber...nein Danke! Wir sind einfach gegangen. 39min lang neue Gäste warten zu lassen, bei fast leeren Lokal, ohne einen Hauch an Zuwendung, entspricht null unserer Vorstellung von Service! Da nutzen auch keine Preise an der Wand für geistreiche und teure extravagante Küche, wenn der Rest derart zu Wünschen übrig...