Wir waren zum Silvestermenü im Glasschrank.
Wir wurden ob der Fülle des vorderen Gastraumes in einem Nebenraum platziert, ab vom Getümmel und - wie sich später rausstellte - angemessenem Service. Die Einrichtung dieses Raumes findet man des Öfteren noch bei Wirtshäusern in Dörfern unter 200 Einwohnern. Im Restaurant Glashaus wirkte das auf uns unpassend. Vielleicht ist das aber auch so gewollt, wer weiß.
Obwohl an diesem Abend nur Menüs mit 5- bzw. 6-Gängen im Angebot waren, war unser Tisch nur für Vor- und Nachspeise eingedeckt. Das wurde vom Service erst nach dem Amuse Bouche korrigiert - immerhin unaufgefordert.
Apropos Amuse Bouche: Das gehört üblicherweise nicht als Gang zum Menü, weshalb von den Glasschrank Menüs mit 5- bzw. 6-Gängen im Rest der Restaurant-Welt getrost ein Gang abgezogen werden darf. Auf der Menü-Karte wurde kein vegetarisches Amuse Bouche ausgewiesen und der Service hat auch nicht nach den diesbzgl. Wünschen der Gäste gefragt. Folgerichtig wurde unpassendes Amuse Bouche bei den Gästen serviert. Im Kontext der schwachen Gesamtleistung des Services betrachtet allerdings nur ein kleiner faux pas.
Wir haben das 4-Gang Menü gewählt. Das Amuse Bouche und die Vorspeise waren handwerklich und geschmacklich hochwertig. Beide Vorspeisen waren gelungene Beispiele für mediterrane/asiatische Crossover Küche. Wir waren zufrieden.
Beim Pasta Zwischengang hatte die Soße nichts von der sämigen Konsistenz einer Velouté, sondern verweilte leider auf dem Niveau der ihr zu Grunde liegenden Mehlschwitze. Bei der "Trüffel Pasta" konnte ich beim besten Willen keinen Trüffelgeschmack wahrnehmen. Wahrscheinlich war meine Sensorik noch von der "Velouté" verklebt. Insgesamt sank mit diesem Gang das Niveau auf "gerade noch essbar". Schade.
Uns stand nun noch der Hauptgang bevor. Die Komponenten des Hauptgangs waren wahrscheinlich mal alle hochwertig. Jedenfalls bevor sie vom Glasschrank Koch hingerich... - ich meine, zubereitet wurden. Der Abgesang auf einen essbaren Hauptgang beginnt mit einen schwarzen Stück Rinderfilet, das den Gargrad "well done" in Richtung "dead and burried" verlassen hat. Die Jus klebte am Teller fest, beides war kalt wie die Silvesternacht.
Das Kartoffelgratin hatte die Optik eines an den Rändern verkohlten, gelblichen Papiers, die Konsistenz ähnelte ausgehärtetem Beton. Mit passendem Werkzeug und einigem körperlichem Einsatz konnten wir einen kleinen Spalt in der Gratinoberfläche treiben. Um es charmant zusammenzufassen: Unter Berücksichtigung des kalten Thai Brokkoli passten alle Komponenten des Hauptgangs erschreckend gut zusammen und haben paritätisch ihren Betrag zum katastrophale Gesamtergebnis geleistet.
Der ganz hervorragende Nachtisch konnte unseren Gesamteindruck nicht mehr positiv beeinflussen.
Der Service war freundlich und bemüht. Wir mussten zwischen 20 und 45 Minuten zwischen den Gängen warten, haben aber immerhin die Gänge in der richtigen Reihenfolge und (fast) immer auch das bestellte Gericht bekommen.
Die Gäste am Nachbartisch, die schon ihre Vorspeise aßen, als wir ins Restaurant kamen, hatten nicht soviel Glück: Nachdem wir unseren Nachtisch beendet hatten, verlangte das Paar auf die Frage des Kellners, ob sie nun ihren Nachtisch genießen wollten, erstmal die erste Hauptspeise. Der Kellner blieb freundlich und ruhig, fand aber nicht ein Wort des Bedauerns. Soviel zum Service, der die Gäste am Nachbartisch offensichtlich fast 2 Stunden ignoriert hat.
Wir haben für zweimal das 4-Gang Menü, zwei Cocktails, ein Glas Wein und zwei Cola 300 Euro bezahlt. Die gebotene Leistung bzgl. Ambiente, Service und Essensqualität wurde diesem Preis nicht gerecht.
Wir werden in absehbarer Zeit sicher nicht feststellen können, ob dieser Abend im Glasschrank nur ein "Ausrutscher nach unten" war. Dazu hat der Glasschrank einen zu schlechten Eindruck bei uns hinterlassen und ist nach dieser Erfahrung für uns im wahrsten Sinne des Wortes nicht den Preis wert.
Allen anderen Gästen wünschen wir Bon Appétit...
Read moreCondescending staff. I'm from the UK currently visiting Darmstadt. As a christmas gift I was taken to the restaurant on the 27th. I had a reservation but was denied entry. I had my UK vaccination pass on my phone and ID but the staff member refused me entry because they "only allow EU covid passes". (First time i had heard this during my 3 month visit). My german partner tried to reason with him and explained every establishment has accepted us thus far. He flat out refused to look up the rules and said he wasnt dumb in such a condescending tone. I could see my partner tearing up so we promptly left. We felt so embarrassed and my partner felt like she had ruined my christmas gift. A quick google search on my phone shows my uk vaccine passes are valid. The staff member was infact wrong but we didnt want to go back in and eat there after being treated...
Read moreBevor man sich als gehobenes Restaurant verkaufen möchte, sollten vorher die Grundlagen von Service und Gastfreundschaft vorhanden sein.
Als Gast einer 15-köpfigen Hochzeitsgesellschaft war ich zum ersten Mal im Restaurant Glasschrank.
Zugegeben: Aufgrund der höheren Preise, der bisherigen Rezensionen und der Michelin-Empfehlung waren meine Erwartungen an den Abend entsprechend hoch. Was wir dort erlebt haben, war aber mehr als enttäuschend, um genau zu sein eine bodenlose Frechheit.
Die im Vorfeld getätigten Absprachen wurden nicht erfüllt und es war nichts vorbereitet.
Fehler passieren. Das wäre halb so wild gewesen, wenn es eine entsprechende Reaktion gegeben hätte.
Stattdessen wurden wir den ganzen Abend behandelt, als wären wir nicht Willkommen. Getränke oder auch die Weinkarte gab es nur auf Nachfrage, das Essen wurde nur zur Hälfte aufgenommen, auf Nachfrage durfte der restliche Tisch dann 15 Minuten später bestellen. Das Brautpaar bekam sein Essen zuerst, die restlichen Gäste erhielten es verspätet, sodass das Brautpaar ohne die Gäste mit dem Essen anfangen musste. Noch dazu war das Essen teilweise kalt und anders als bestellt. Das Fleisch hatte teilweise den falschen Garpunkt, Beilagen wurden einfach geändert, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Unser Geschirr durften wir zu einem großen Teil selbst wegräumen.
Die Hochzeitstorte hatten wir mitgebracht und dem Restaurant zur Kühlung überlassen. Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, hat die Braut darum gebeten, die Kaffeebestellungen aufzunehmen und den Tisch einzudecken bevor die Torte angeschnitten wird, damit der Kaffee dann auch fertig ist. So traurig es klingt, dass man als Gast auf so etwas hinweisen muss, um so trauriger ist es, dass auch das nicht funktioniert hat. Wir alle haben also erwartungsgemäß unseren Kaffee erhalten, nachdem wir die Torte gegessen haben. Zum Abschluss durften wir dann noch gefühlte Stunden auf die Rechnung warten.
Fazit: Wir alle haben uns dem Brautpaar zuliebe bemüht, uns die Stimmung nicht ruinieren zu lassen, obwohl das Restaurant Glasschrank alles dafür getan hat, uns den Abend zu verderben. Mehrere Hinweise unsererseits blieben wirkungslos.
Es ist nicht schlimm, wenn mal etwas nicht rund läuft, aber dann kommt es umso mehr darauf an, wie der Service reagiert. Eine offene Kommunikation von Beginn an, eine Entschuldigung, ein "wir geben uns Mühe, den Abend ab jetzt umso schöner zu gestalten" und dann entsprechendes Handeln - schon wären alle Parteien glücklich gewesen.
Dieses Verhalten, vor allem dem Brautpaar gegenüber, verdient 0 Sterne - einen muss ich ja...
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