Weltmeister 1997 - aber nicht für den Service! Wir waren vor etwa 2 Jahren bei Café Siefert in Michelstadt, dieser Tage waren wir wieder dort und auf eigenwillige Weise glichen sich die beiden Besuche. Die Kurzversion: Furchtbar langsamer Service, geschmolzenes Eis und ganz normale Torte. Und das damals wie heute.
Ausführlicher: Wir setzten uns an einen freien Tisch in der Nähe des Eingangs des Cafés. Nach etwa zwanzig Minuten haben wir uns dazu entschlossen, hineinzugehen und bei der Dame hinter der Theke zu bestellen, denn zu diesem Zeitpunkt war die Bedienung etwa 10 Mal an uns vorbeigeeilt und hat weder uns noch unserem inzwischen ungeduldigen zwei-jährigen Sohn Beachtung geschenkt. Hinter der Theke war man etwas mürrisch und teilte mit, man müsse bei der Kellnerin bestellen. Schön, aber die kommt ja nicht und man kann ein Kind nicht ewig auf ein Eis warten lassen, wenigstens die Bestellung müsste ja mal aufgegeben werden. Der Hinweis, unser Sohn würde inzwischen ungeduldig, er wolle ein Eis, bewegte die Dame letztlich doch dazu, den Eisbecher gleich vorzubereiten. Und meine Bestellung bereitete sie auch gleich vor, ebenfalls ein Eis. Nur mitnehmen durfte meine Frau keinen der beiden Eisbecher. Das Eis muss nämlich von der Kellnerin gebracht werden, erklärte sie. Das dauerte dann nochmals etwas mehr als 10 Minuten, das Eis - sowohl meines als auch das meines Sohnes - standen solange im Café herum und waren bereits zur Hälfte geschmolzen, ein Eis-Meer mit kleinen Eiskügelchen. Ein Traum, wenn ein Kind flüssiges Schokoladeneis löffeln muss... Die Torte, die meine Frau bestellt hatte, kam mit Plastik-Folie auf dem Teller - die der anderen Gäste auch. Warum? Wer braucht das? Wie auch immer, die Torte war ok, aber nichts Besonderes, das Eis war zur Hälfte geschmolzen und die Wartezeit tatsächlich weltmeisterlich.
Das ist halt so ne Sache, das mit dem Weltmeister-Titel von 1997. Ich will die seinerzeitige Leistung gar nicht in Zweifel ziehen, sie muss hervorragend gewesen sein - aber das ist 23 Jahre her und sicher auch nicht Alltags-Geschäft! Und doch ist es seit jeher das Zugpferd dieses Cafés! Das merkt man überall... Alles ist vorgeblich besonders weltmeisterlich, sogar dem Eis wird eine besondere Note verliehen - es ist nämlich, Achtung, Konditoren-Eis. Wer ginge eigentlich zum Konditoren-Metzger Konditoren-Wurst kaufen oder in die Konditoren-KFZ-Werkstatt für eine Konditoren-Inspektion? Bei allem Respekt - man kann es mit dem Ego und der Angeberei auch übertreiben (Zitat von der Homepage: "Bernd Siefert ist begnadeter Gitarrist, Countertenor, Jongleur, Komponist, Comedian, Hochseilartist, Bauchredner…. ach ja, und Pâtissier."). Der Mann kann alles, wie es scheint, und zwar besser als alle anderen, wie es scheint... Aber das Gesamt-Konzept - und wieder: Respekt! - funktioniert. Täglich kommen neue Touris, die den Weltmeister besuchen wollen, die den Mythos des Torten-Weltmeisters irgendwo vernommen haben und mit größter Erwartung nach Michelstadt pilgern, und die sorgen eben für beständig ordentlichen Umsatz. Und das ist auch der Grund, warum man sich schlechten Service, geschmolzenes Eis und ganz normale Torten erlauben kann: Man braucht einfach keine wiederkehrenden Gäste, die zufrieden sind - einmal kommen, Geld dalassen, gehen, fertig, und der Titel eilt einem ja ohnehin voraus, dafür wird gesorgt, siehe Homepage. Herrn Sieferts Können scheint ja unbestritten, hat er doch zuletzt 2015 den Titel "Weltkonditor des Jahres" erhalten - leider wird das im Café Siefert aber nicht gezeigt. Dort wird Umsatz gemacht, da geht's nicht um Qualität. Es gibt heute viele bessere Cafés mit mindestens genauso guten Kuchen und Torten und vor allem auch gutem Service. Man sollte eben nicht vergessen, dass Konditoren und Konditoren-Meister auch dann hervorragende Arbeit machen, wenn sie keine Weltmeister sind - und sie ruhen sich dann auch nicht darauf aus, sondern bemühen sich um ihre Produkte, ihre Kundschaft und ihren Ruf. Und das Eis im Eis-Café schräg gegenüber ist übrigens...
Read moreAn einem Dienstag im April 2013 sind wir nach längerem Überlegen was meine Frau und ich machen können, im Internet auf das berühmte Weltmeistercafe von Bernd Siefert in Michelstadt gestoßen. Nach einer 3 Std. Autofahrt und einem kurzen Spaziergang durch die recht schöne Stadt, sind wir voller Vorfreude und Neugier in das Café Siefert gegangen. Wir erwarteten eigentlich eine Kuchentheke mit besonderen Torten, doch die Ernüchterung kam beim betreten des Cafés.Statt schön dekorierte Torten die uns anlachten, sahen wir komplett aufgeschnittene Torten die auf hässlich pinken Tabletts angerichtet waren. Wir setzten uns erst mal und dachten, dass bei wenig Betrieb wir auch gleich bedient werden würden, doch da täuschten wir uns. Statt die Gäste zu bedienen haben sich die Damen an der Theke lieber über private Sachen unterhalten. Nach einer guten Viertel Std. kam dann doch mal eine nicht gerade freundliche Bedienung an den Tisch und fragte uns was wir bekommen würden. Als wir Kuchen und Torten bestellen wollten wurde uns kurz und unfreundlich gesagt :,, Das müssen Sie an der Theke machen.`` Wir gingen an die Theke, hinter der eine ältere korpulente Dame stand. Aber statt uns zu bedienen, ignorierte sie uns und werkelte lieber unter der Theke herum. Als wir dann nach 2-3 Min freundlich gefragt haben, ob wir bestellen dürfen bekamen wir unfreundlich und schon fast unverschämt gesagt, dass man auch mal warten muss!!! Eigentlich wollten wir nach dieser Aktion gehen , doch da waren uns die 3 Std Autofahrt zu wertvoll und teuer. Als wir darum gebeten haben, uns die Torten zu benennen, was sie auch sehr kurz und knapp tat, haben wir uns für 1 Stk. Sachertorte , 1 Stk. Käsesahne mit Mango und 1 Stk helle Rumcreme entschieden. Die Sachertorte war ok, aber auch irgendwie bisschen trocken und langweilig. Die Käsesahne war auch ok, doch die Mangomousse war total zäh. Den ließen wir lieber liegen. Zu guter Letzt probierten wir dann die helle Rumcreme . So was haben wir noch nie bekommen. Meine Frau und ich sind uns sicher, dass da garantiert Stollen drinnen waren. Auf Nachfrage, ob das sein kann, ist uns zur Abwechslung wieder unfreundlich gesagt worden, dass das nicht sein kann. Aber komisch, schmeckt nach Stollen und sind Rosinen in der Masse. Wenn man so was macht sollte man auch dazu stehen!!! Wir haben auch da den Rest der Torte stehen lassen. Nach großer Enttäuschung wollten wir, bevor wir weiter fahren, noch auf die Toilette. Man musste nicht mal den Schildern die versteckt sind folgen, sondern nur dem Geruch der fast bis ins Café kam wenn die Tür nicht zu gewesen wäre. Warum das extrem war wurde mir dann schnell klar. Die Toiletten sind total veraltet, Rost ist an den Kabinen , die Toiletten sind selbst auch nicht sauber und am Boden sind auch lauter Schlieren. Nach dem Händewaschen hat man vergeblich nach einem Handtuch gesucht, da beide Spender leer waren. Auch die Seife war mit Wasser verdünnt, sodass die Seife nicht mal mehr schäumte. Wir bezahlten schnell und waren froh weg zu sein. Wir waren so enttäuscht und der komplette tag war kaputt. Dieses Café war ein totaler Reinfall. Außer dem Kaffee und Tee der ok war , war alles echt schlecht. So was unfreundliches haben wir noch nicht annähernd erlebt. Und da heißt es der Kunde ist König!!! Im Café Siefert anscheinend...
Read moreWir waren heute als Familie zufällig in Michelstadt. Meine Frau meinte schon auf dem Weg dorthin ganz aufgeregt, dass dort ein Konditorweltmeister sein kleines Café betreibt, also stand schnell fest, dieses dort aufzusuchen. Trotz schlechter Bewertungen haben wir uns nicht abschrecken lassen, da wir davon ausgingen, dass die Kunden eines Weltmeisters ggf. höhere Ansprüche haben und somit kritischer sind als wir. FALSCH gedacht!
Positiv: Das Café liegt schön im alten Stadtkern von Michelstadt und ist gut zu Fuß erreichbar, mehr aber auch nicht.
Negativ: Das Ambiente ist völlig verkitscht und in die Jahre gekommen. Gefühlt sieht es aus, als ob es gut 30 Jahre lang nicht mehr renoviert wurde. Es passte allerdings zum alten Gebäude, trifft jedoch nicht unsere Vorstellung eines gemütlichen Cafés. Der Service wirkte von allen Aspekten noch am besten, jedoch war die eine Bedienung mit der Kundschaft an der Theke, dem kassieren, wegräumen und Bedienung der Gäste sichtlich überlastet. Eine einfache Rückfrage zwischendurch, ob es uns schmeckt oder wir noch etwas möchten, gab es einfach nicht. Auch beim bezahlen wurden wir nicht gefragt, ob alles recht war. Wir erwarten keine professionelle Servicekraft, wenn die Grundlegenden Höflichkeiten jedoch fehlen, wird es schon eng. Den Vogel jedoch abgeschossen haben die Produkte. Wir hatten u.a. 2 Stücke Torte/Kuchen zum Einheitspreis von je 6,90€, was alleine von der Größe der Stücke eine absolute Frechheit darstellt. Die Auswahl war mehr als überschaubar und bot keine große Auswahl. Über den Geschmack und die Konsistenz möchte ich eigentlich gar nicht schreiben, fühle mich jedoch dazu verpflichtet. Der Teig war nicht fluffig, der Boden trocken, die Buttercreme zu fest. Mit den hausgemachten Berlinern könnte man Nägel in die Wand schlagen. Diese hatten eine Dichte höher als Gold, schmeckten mehlig und haben getrieft vor Fett.
Ich möchte dem Konditormeister seine definitiv vorhandene Handwerkskunst nicht absprechen. Meine Bewertung stellt lediglich meine persönliche Wahrnehmung in einer Momentaufnahme dar und beschreibt hoffentlich keinen Dauerzustand.
Fazit: Es handelte sich letztendlich um unnötige Kohlenhydrate. Ein Weltmeister sollte auch die Laufkundschaft mit weltmeisterlichen Produkten verzaubern und nicht nur bei Wettbewerben...
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