Rezension eines kulinarischen Missverständnisses in Offenbach
Angespornt von erstaunlich wohlwollenden Google-Bewertungen – vermutlich verfasst unter Einfluss sentimentaler Heimatgefühle oder schwerem Geschmacksverlust – wagte ich mich in ein Etablissement, das sich irgendwo zwischen Imbissromantik und Stadtverfall bettet. Offenbach, in all seiner charmant verwahrlosten Pracht, lieferte gleich die passende Kulisse: verdreckte Straßen, Kioske mit mehr Halal-Werbung als Kundschaft und ein Flair, das zwischen Baustelle und Basar oszilliert.
Der Außenbereich des Lokals, der sich offenbar auf subtile Weise gegen Gäste wehrt, demonstriert eindrucksvoll, wie man mit einem Minimum an Mühe maximale Trostlosigkeit erzeugt. Ein bisschen Grün? Fehlanzeige. Einladende Dekoration? Nur wenn man abgestoßene Holzstühle und fleckige Sitzkissen als "ästhetisches Understatement" gelten lässt. Der Garten Eden sieht anders aus – hier herrscht eher Friedhofsstimmung.
Der Service? Nun ja. Unser Kellner, eine Mischung aus resigniertem Zivildienstleistenden und passioniertem Kettenraucher, strahlte die Motivation eines Montagmorgens im November aus. Zwischen seinen gut getakteten Nikotinsitzungen – Service am Gast scheint hier sekundär zu sein – schaffte er es immerhin, meine Bestellung entgegenzunehmen. Sein Äußeres wirkte dabei wie eine Hommage an die goldenen Zeiten der T-Shirt/Jogginghose – Komfort über Klasse, scheint das Motto zu sein.
Zum Getränk: Der Äppler – farblich irgendwo zwischen Urinprobe und Altöl – schmeckte wie ein Relikt aus dem Vorjahr. Vergoren, aber nicht im charmanten Sinne. Beim Hauptgang, ein Schnitzel in der Größe eines heranwachsenden Taubeneis und zwei mitteltraurige Kartoffelhälften, triumphierte überraschenderweise die grüne Soße. Nicht weil sie gut war – sondern weil der Rest schlichtweg keine Konkurrenz darstellte. 80% des Tellers waren mit ihr bedeckt, vielleicht aus Mitleid.
Die akustische Untermalung kam von einer Nachbarsfamilie, deren Nachwuchs sich intensiv mit dem Bau von Steinburgen beschäftigte. Auf dem Boden. Im erwähnten "Garten Eden". Eine Szene zwischen Spielplatz und Lärmterror – aber vielleicht bin ich auch einfach zu empfindlich für den authentischen Offenbacher Flair.
Vor der Flucht wollte ich noch das stille Örtchen besuchen – ein Fehler. Der Innenbereich hat den Charme einer in die Jahre gekommenen Almhütte nach Abrissandrohung. Und die Toilette? Eine apokalyptische Vision eines vergessenen Bahnhofsklos – nur ohne Personal. Hier schrien nicht nur die Fliesen nach Reinigung, sondern auch mein inneres Hygieneempfinden nach einem Exorzismus.
Fazit: Wer diesen Ort positiv bewertet, hat entweder den Humor eines Dadaisten oder eine massive Geschmackserosion hinter sich. Ich jedenfalls verlasse dieses Etablissement mit dem festen Vorsatz, es nie wieder zu betreten – und mit dem dringenden Wunsch, mir zuhause die Hände zu desinfizieren....
Read moreI enjoyed the veal schnitzel (daily special; "baby cow" our waiter called it 😃). The regular menu also has pork. Came with a salad and french fries. The balsamic vinaigrette contained mustard, which made me think it was honey mustard dressing. It makes sense as an emulsifier (but I don't care for mustard). It was still tasty.
Co-workers got the bratwurst special with mashed potatoes and sauerkraut, and they all enjoyed it. Waiter was extremely friendly and spoke English to help us Americans. They took Visa and Mastercard, but we all paid with Euros. They did separate...
Read moreDieses Mal wieder den Klassiker von der Hauptkarte: Schnitzel mit Pilzrahm, kostet inzwischen €15,20. Portion wie früher: 2 Schnitzel, dazu Pommes. Und wie immer leckeres, einfaches Gericht. Relativ neue weibliche Bedienung, noch nicht ganz sattelfest, aber nett.
Nach längerer Zeit wieder mal im Försters. Wenig hat sich geändert, außer den Preisen post-COVID (+30-40% über den Daumen) und der Tatsache, dass das Restaurant kaum noch neue Gerichte ausprobiert. Die Tageskarten lesen sich mehr und mehr wie "Deja Vus". Hackbraten mit Kartoffeln in Rotwein-Peffersauce gestern war aber wieder lecker! Und man sitzt bei der Wärme angenehm im Schatten!
Ursprüngliche Rezension: Lange Jahre war ich dort Stammgast, 2-3 mal die Woche da. Nach langer Pause dann mal wieder vor Ort in Begleitung eines alten Freundes. Es hat sich nichts geändert: Netter kleiner "Biergarten" (Vorsicht vor Wespen im Sommer, die lieben das Efeu!), innen sitzt man volkstümlich... Bedienungen zumeist sehr freundlich, es sind aber auch immer mal ein paar ahnungslose Aushilfen dabei. Nur hier bekommt man das exzellente Würzburger Hofbräu Hefeweizen, ein Alleinstellungsmerkmal in der Binding/Schöfferhofer/Henninger-"Wüste" von Frankfurt und Offenbach. Auch in der Speisekarte hat sich wenig geändert, außer, das inzwischen auf vegane Optionen (Würg!) hingewiesen wird. Gerade für Schnitzelesser ist das Försters eine beliebte Adresse, die gibt es in verschiedenen Versionen. Dazu eine wechselnde Tageskarte, wobei sich viele Gerichte in unregelmäßigen Abständen wiederholen (z.B. Tandoori-Streifen auf Salat oder Hackbraten, kann man immer empfehlen). Preise sind auch "nach" Corona zivil wie immer. Gute, einfache Hausmannkost - in Offenbach dünn gesät! Sehr...
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