Restaurant Wohnzimmer Neviges — Restaurant in Velbert

Essen ok, Service naja, Erlebnis mit Kindern: schrecklich

Mein Mann und ich waren mit unseren beiden Kindern schon einige Male vor Ort. Nach jedem Besuch hatte ich mir vorgenommen eine Bewertung zu schreiben, da man ja an der Tür dazu aufgefordert wird. Nachdem unser heutiger Besuch nun der absolute Tiefpunkt unserer bisherigen Erfahrungen war, möchte ich es endlich verschriftlichen.

Bei all unseren Besuchen hatte ich das Gefühl, dass die beiden Kellner (=Inhaber?) ihren Job sehr ungern machen und nicht ganz verstanden haben, dass sie im Service und somit in der Dienstleistung arbeiten. Es kam jedes Mal eher kurz angebunden und schroff als freundlich und zuvorkommend rüber, aber gut, in Neviges gibt es ja nun mal keine Alternativen. (Deswegen muss man wohl darüber hinweg sehen, dass etwa die Brötchen beim Frühstück günstigste Aufbackwaren sind). Nun zu meinem eigentlichen Ärgernis: Kinder sind in diesem Laden absolut unerwünscht. Zwar gibt es (nur auf Nachfrage!) einen Hochstuhl, aber keinen Wickeltisch. Für ein Restaurant dieser Größe, welches auch die räumlichen Möglichkeiten im Frauen-WC hätte, ziemlich blöd wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist (vor allem weil das WC nicht beheizt ist und im Winter 12 Grad kalt ist, aber gut, deren Entscheidung). Als wir heute morgen mit unseren Kindern dort frühstücken waren, war das Restaurant bis auf einen weiteren Tisch, menschenleer. So spielte ich mit meinen Kindern in der einen Ecke - weder lautstark noch haben meine Kinder etwas angefasst. Die Dame schickte uns weg mit den Worten „das Restaurant ist so groß, können sie sich nicht woanders aufhalten“, da der Bereich hinter meinen Kindern sichtlich abgesperrt war. Klar, kein Problem. So hatte meine Tochter sich an einen anderen Tisch gesetzt und schaute sich die Tischdeko an (nochmal: ohne irgendetwas kaputt zu machen und stets unter meiner Aufsicht.) Der Herr drückte deutlich seinen Unmut aus und fragte uns ob wir unsere Tochter da wegnehmen könnten. Jetzt könnte man meinen, dass wir ja immerhin am eigenen Tisch sitzen dürfen. Wir hatten Malsachen für die Kinder dabei und schoben deswegen die Tischdecke etwas beiseite. Haha, falsch gedacht. Der Kellner nahm diese zwar dann ganz weg, aber fügte noch dazu, dass er die „besser mal wegnehme, da er die sonst nochmal bügeln müsste“. Solche Menschen sind in der Gastronomie und im Kundenservice halt einfach falsch aufgehoben. Für mich war’s das letzte Mal, dass ich einen Fuß in dieses Restaurant gesetzt habe (denn sorry, manche Leute haben halt Kinder und möchten auch mit ihnen essen gehen können) und nehme somit die Fahrt nach Ratingen oder Düsseldorf in Kauf, wo auch kleine Kinder...

Es war unser zweiter Besuch. Leider war es auch unser Letzter. Beim ersten Mal wurden wir nett behandelt und das Essen war gut, der Preis war der vorher angegebene.

Dieses mal wollten wir das Frühstück hier essen, denn dafür hatten wir einen Gutschein bekommen. Also dort angerufen und einen Tisch fürs Frühstück bestellt.

Beim reingehen, sahen wir den stolzen Preis von 14,90€ pro Person fürs "Frühstücksbuffet." Denn wir waren von weiter weg wegen dem Gutscheinbuch angereist. Das hatten wir in der Hand und während dem Essen auf dem Tisch liegen, was für alle Mitarbeiter gut zu sehen war. Doch die Kellnerin sagte uns nicht, dass sich der Chef seit drei Wochen überlegt hatte einfach keine Gutscheinbücher mehr fürs Frühstück anzunehmen. Obwohl das regelmäßig zu Problemen führt ( Kunden die mit einer zu hohen Rechung überrumpelt werden ) So auch bei uns. Wir zeigten den Gutschein vor auf dem unmissverständlich 2 zum Preis von 1. angeboten wird. Diesen Gutschein bekamen wir nicht umsonst, für dieses Gutscheinbuch zahlt man 45€. Nach dem Essen war es uns zu dumm über den Preis zu diskutieren, da zwei Nachfragen nichts brachten, zahlten wir und schwören uns nie wieder zu kommen. Ob die Grenze zum Betrug hier schon überschritten ist oder nicht weiß ich nicht. Für unsere Gefühle ganz klar ja.

Das Buffet empfanden wir als vergleichsweise klein, es war wenig Rührei vorhanden und es war kalt. Nachgelegt wurde erst nachdem wir das kalte Rührei auf unseren Tellern hatten. Insgesamt war es aber ok. Der griechische Joghurt mit Honig war lecker. Nur für den Preis absolut nicht zu empfehlen.

Kleinkinder werden 7,90€ Erwachsene mit 14,90€ berechnet.

Fazit: Junge Familie zahlte hier 37,70€ für ein Frühstück, das bekommen wir sonst für die Hälfte oder weniger. Super schade um das Potential was hier verschenkt wird. Ob der Chef neu ist ? Muss wohl, denn sonst hätte er selbst die Gutscheine in Auftrag gegeben die Kunden kaufen und dann doch nicht mehr bei ihm einlösen dürfen. Aufklärung erfolgt erst bei Bezahlung also wenn man nicht mehr anders entscheiden kann. Betrug ? Fühlt sich so an. Zumindest wurde uns wohl absichtlich nicht gesagt, dass der Gutschein nicht angenommen wird. ( Da er sichtbar auf dem Tisch platziert war ) So vergrault man...

Wohnzimmer Neviges. Jawohl. Ein Wohnzimmer wie in den frühen 60er Jahren des 20. Jahrhunderts mit einer Musiktruhe und alten Röhrenradios. Über den Service kann ich mich nicht beklagen. Wir kamen gegen 16 Uhr an, und es wurde uns beschieden, dass ab 17 Uhr alles reserviert sei - ob wir uns vorstellen könnten, bis 17 Uhr fertig zu sein. Konnten wir (2 Personen). Also durften wir Platz nehmen und Pierogi bestellen. Diese gibt es mit Kraut- und mit Hackfleisch-Füllung. Wir hatten Interesse an beiden und bekamen so jeder einen gemischten Pierogi-Teller. Und was soll ich sagen? Die Pierogi waren exzellent. Vielleicht haben die Pierogi mit Kraut ein ganz kleines bisschen besser geschmeckt als die mit Fleischfüllung. Aber lecker waren beide. Leider kann ich kein Foto der Mahlzeit posten, weil die Piroggen in 0 Komma nichts weg waren. Die Preise waren auch o.k. Eine Portion Pierogi kostete 14,90 €. Die Getränke waren durchschnittlich teuer (Weizenbier 5,00 €, Weißweinschorle 6,20 €). Was mich aber zutiefst erschütterte war die Misshandlung und der Missbrauch von bibliophilen Kostbarkeiten wie z.B. von in Ganzleinen gebundenen Bänden einzelner Werke Goethes in der Ausgabe der Büchergilde aus den 70er Jahren als Untersetzer für Tropfkerzen (s. Foto)! Das gute Essen und die Freundlichkeit der Bedienung haben mich aber wieder...