Die Grube Samson ist ein historisches Bergwerk in Sankt Andreasberg im Oberharz.
Hier befindet sich die letzte funktionstüchtige Fahrkunst der Welt, deren Funktionen bei entsprechenden Führungen vorgeführt werden können. Die Fahrkunst, 1837 in die Grube Samson eingebaut, wurde früher durch die Wasserkraft des Rehberger Grabens angetrieben. Ausgangspunkt des Rehberger Grabens ist der Oderteich, der Teil des Oberharzer Wasserregals ist. Das große Kunstrad (Wasserrad mit 12 m Durchmesser), welches bis 1922 die Fahrkunst antrieb, wird heute nur noch zu Demonstrationszwecken mit Wasser beaufschlagt. Ein Elektromotor übernimmt den Antrieb der Fahrkunst. Im Zuge der Erweiterung der Welterbestätte Erzbergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar um die Einrichtungen der historischen Oberharzer Wasserwirtschaft wurde die Grube Samson im Jahr 2010 als Bestandteil des Weltkulturerbes der UNESCO unter der Bezeichnung Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft anerkannt.
Das Bergwerk Grube Samson zählt zu den bedeutendsten Montandenkmälern Europas. Das Gebäudeensemble ist das letzte komplett erhaltene Bergwerk des historischen Oberharzer Erzbergbaus und Teil der Montanregion Harz.
Die Grube Samson ist Bestandteil der Welterbe-Route des UNESCO-Welterbes im Harz.
Die Grube Samson gehörte zu ihrer Betriebszeit zu den tiefsten Bergwerken der Welt. Der Bergbau in Sankt Andreasberg findet seinen Ursprung vor 1487. Der Beginn der ersten Betriebsperiode am Samson lässt sich mangels Quellen nicht genau bestimmen, wird aber auf die frühen 1520er Jahre datiert. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1537. Das älteste, den Samson betreffende Bergamtsprotokoll entstammt dem Jahr 1661.
Bald nach der Eröffnung der Grube Samson erlebte der Bergbau in Sankt Andreasberg in den 1560er Jahren seine erste Blütezeit. Die Perioden mit guten Ausbeuten wurden immer wieder von starken Einschnitten bis zum kompletten Stillstand des Bergbaus begleitet. Vor allem der Bau des Neuen Rehberger Grabens (1699–1703) zur Heranführung des Aufschlagwassers löste das regelmäßige Problem des Wassermangels (geringer Niederschlag, Frost). Mit einer Silbergewinnung von 1000 bis 2000 kg pro Jahr erlebte der Sankt Andreasberger Bergbau in den Jahren 1700 bis 1730 seine zweite Blütezeit. Am 12. Dezember 1777 fuhr Johann Wolfgang von Goethe im Rahmen seiner ersten Harzreise in die Grube Samson ein und vermerkte später in seinem Tagebuch: „Abends eingefahren in Samson, durch Neufang auf Gottes Gnade heraus. Ward mir sehr sauer diesmal.“
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lag die Silbererzeugung fast immer über 2000 kg pro Jahr, wobei die höchste Silbergewinnung pro Jahr überhaupt 3040 kg betrug (1822). Nachdem die Silbergewinnung in der Grube Samson immer schlechter wurde (1905 werden 364 kg gewonnen, 1909 nur noch 90 kg), schloss sie im Jahr 1910 aus wirtschaftlichen Gründen. Die letzte Schicht mit 80 Bergleuten fand am 31. März 1910 statt. Das Bergwerk umfasste 42 Strecken bei einer Gesamtteufe von ca. 840 m.
Berühmt war das Bergwerk bereits im 18. Jahrhundert durch die Funde prachtvoller und seltener Mineralien, die u. a. über eine Mineralienniederlage in Clausthal verkauft wurden. Besonders begehrt waren die Silbermineralien Pyrargyrit (Dunkles Rotgültig), Dyskrasit und Pyrostilpnit (Feuerblende), die Calcit-Kristalle in verschiedenen Ausbildungen (Papierspat, Blätterspat, Kanonenspat, Würfelspat, Compositenspat), Analcim-Kristalle („Andreasberger Tautropfen“), rosa Apophyllit, Scherbenkobalt (gediegen Arsen), Gänsekötigerz, Breithauptit, gediegen Antimon, Buttermilcherz und weitere. Nach der Grube wurde das sehr seltene Mineral Samsonit bezeichnet, das dort 1910 zum ersten Mal gefunden wurde.
Im Jahr 1950 eröffnete das Bergwerksmuseum Grube Samson, mittlerweile auch mit eigenem Museum. Im Obergeschoss des Museums befindet sich heute eine kleine Ausstellung zur St. Andreasberger Kleinbahn mit historischen Fotos, Fahrkarten, Bahnhofsschildern und einem Modell des Bahnhofs St....
Read moreMeine Eltern wollten einen kleinen Familien Ausflug mit mir und meiner Freundin in den Harz machen. Ich schlug vor in die Grube Samson zu fahren wo ich vor ca. 11 jahren mit der Grundschule schon mal war. Als wir angekommen waren war leider alles zu da die nächste Führung erst in 1 ½ Stunden gewesen wäre. Glücklicherweise kam uns dann Herr Schärf entgegen der dann später auch unser Führer war und empfiehl uns die Zeit in dem nahegelegenen Nationalparkhaus zu überbrücken wo es eine Ausstellung und Kaffe und Kuchen gab was wir dann auch Taten. Wir waren eine recht kleine Gruppe bei der Führung mit 8 Erwachsenen und 3 Kindern. Es wurde von vorne rein darauf hingewiesen das die ersten Minuten sehr viel Theorie ist und es eventuell recht langweilig für die Kinder werden könnte. Der theoretische Teil war trotzdem recht interessant und auch die Kinder haben gut zugehört. Leider war das Wasserrad kaputt und es konnte nicht demonstriert werden. Nach der Führung in der Mine ging es dann in das kleine aber interessante Museum. Auch nach der Führung konnte man noch fragen stellen, wir haben uns später auch noch mit Herrn Schärf auf dem Parkplatz sehr nett unterhalten wo auch das kaputte Wasserrad zur Sprache kam leider ist die Stadt und die finanziellen Mittel das Problem um es zu sanieren. Fazit: Sehr sehr netter und sympathischer Führer der Eintritt ist auch in Ordnung für eine 60-75 minütige Führung. Ich kann es nur empfehlen als kleinen Familien Ausflug allerdings sollte man drauf achten zu den Führungszeiten da zu sein ich hoffe das es mit der Sanierung des Wasserrads bald klappt macht weiter so dies war bestimmt nicht der...
Read moreWir waren heute in der Grube Samson und müssen sagen, dass es viel interessanter und vor allem beeindruckender war, als wir gedacht hätten. Veronika Dietrich, die uns alles zum Bergwerk erzählt und auch alles, was möglich ist, gezeigt hat, hat dies sehr gut und vor allem mit Stolz auf die Menschen der damaligen Zeit und deren Errungenschaften gemacht. Wir wurden über die Entstehung, die Entwicklung und auch die heutige Nutzung der früheren technischen Fortschritte der Grube/der Bergarbeiter informiert. Selbst das original 9 Meter hohe Wasserrad von damals und sein Kompagnon, ein erneuertes 12 Meter hohes Wasserrad, konnten wir in Aktion sehen. Uns wurde genau erklärt, was die damaligen Herausforderungen waren und wie die Bergarbeiter diese gelöst haben. Außerdem hat sie uns informiert, dass selbst heute noch die geschaffene Infrastruktur von damals, leicht abgewandelt, genutzt wird und dadurch 80 % des Strombedarfs von St.Andreasberg klimaneutral abgedeckt wird. Es war eine sehr spannende, informative Führung, die uns Spaß gemacht hat. Danach sind wir in das anliegende Museum gegangen, in dem u.a. viele Nachauten zum Ausprobieren vorhanden sind. Dort sollte man sich auch auf jeden Fall mal umsehen. Es verdeutlicht viele Sachen, die von Frau Dietrich in dieser Form nicht gezeigt...
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