Das Tor zum Museum stellen Blauwallunterkiefer dar, durch die man schreitet um auf das Gelände zu kommen. Das Museum befindet sich auf einem Grundstück - das Meiste ist in den zahlreichen Räumen im Haus zu finden, es wurde jeder Meter und jede Ecke und Kante genutzt. Man hat das Gefühl, das Museum ist größer als es aussieht. Auf dem Gelände befindet sich noch ein Café und zwei ältere typische Reethäuser im älteren Stil und eine kleine Bockwindmühle. Ein wirklich schöner Ort um ein bisschen mehr über die friesischen Inseln herauszufinden. Von der Vorgeschichte der Steinzeit bis ins 19. Jahrhundert gibt es vieles zu sehen und zu lesen. Von der Seefahrt bis hin zu den Tieren die auf der Insel heimisch sind und der Jagdmöglichkeiten die es damals gab. Wie früher Fischgärten angelegt wurden und die Frauen im Wasser mit einem bestimmten Kescher Krabben suchten. Die Kultur der Friesen, Dinge, die man in einem friesichen Haus finden konnte. Sehr schöne Ausstellungsstücke, besonders die traditionellen Trachten fand ich sehr faszinierend.
Einziger Mangel - es war sehr, sehr laut - teilweise erinnerte es eher an eine Art Abenteuermuseum zum Mitmachen. Umherrennende Kinder, Erwachsene die so laut lachen und grölen, als wären sie in einer alten Kneipe. Mich hat das irritiert - die Stille und die Konzentration, die ich in Museen normalerweise gewöhnt bin um sich in Ruhe die Exponate und die dazugehörigen Infos anschauen zu können war kaum bis gar nicht gegeben. Vielleicht lag es daran, dass momentan Saison ist, Schade fand ich...
Read moreDas Museum selber ist eine moderne und gelungene Ausstellung zum Leben in Friesland und auf Föhr und zu Recht in vielen Rezensionen hier gelobt worden. Auch museumspädagogisch ist die Ausstellung gut gelungen und geht gut auf Kinder und Jugendliche ein. Aber genau wegen dieser Generation: Die Ausstellungen sind deutlich zu unkritisch: Rein historisch berichten sie über die Robbenjagd auf Föhr und wie man die Seehunde so herrlich leicht schießen konnte, wie die Insulaner Millionen Wildenten fingen, töteten und als Konserven verkauften, wie die Inselbewohner die Rochen im Wattenmeer so lange gegessen haben, bis sie ausgerottet waren, wie sie die Austern ruinierten, Wale harpunierten und so weiter. Das ganze Museum ist letztlich ein Abgesang auf die völlige Ausbeutung des (Watten-)Meeres durch die Bewohner von Föhr (und anderen Inseln) - zynisch auf die Spitze getrieben, indem der Eingang aus den Kieferknochen von Walen errichtet ist. Sicher sind diese historisch als Geschenk nach Föhr und ins Museum gelangt und zeugen von der Geschichte und Entwicklung der Insel und ihrer Einwohner - aber gleichzeitig sind sie eben auch die Leichenteile sehr intelligenter Wesen, mit denen wir diesen Planeten teilen. Eine kritische Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Erbe würde ich mir sehr wünschen und halte diese auch für ethisch mehr...
Read more2x2 Wahlkieferknochen bilden die beiden Eingangstore zum Museumsgelände dieses beeindruckenden kleinen Museums mit vielen originalen und gut erhaltenen Exponaten von 8.000 bis 100 Jahre Alten. 2 tolle Audioguides (einer für Erwachsene und einer für Kinder), die man übers Handy Dank kostenlosem W-Lan abrufen kann ersetzen zwar nicht das Lesen der zahlreichen aber präzisen Erklärtafeln, vermittelt aber auch Wissen, das eben nicht angeschrieben steht, w.z.B. beim Haus Olesen. Die Ausstellung auf dem gesamten Gelände ist liebevoll und detailreich gestaltet und ermöglicht eine interessante Reise durch die Geschichte Föhrs und Nordfrieslands. Wir waren 3 Stunden dort und können das Museum absolut empfehlen, sowohl für Singles/Paare als auch Familien mit Kindern. Mit 3,50€/ Pers. war der Eintritt für die Qualität der Ausstellung sehr bescheiden, so dass man gern am Ausgang noch eine Spende in die Sammelbox gibt. Hunde sind leider nicht gestattet, weshalb wir unserem draußen im Auto ließen, was aber Dank zahlreicher Parkplätze im Umfeld des Museums kein...
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