Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg — Attraction in Hamburg

Ich kam früh in meiner wissenschaftlichen Laufbahn an die Helmut-Schmidt-Universität und würde rückblickend sagen, dass sie mich mehr behindert als gefördert hat. Auch wenn ich in meiner Zeit dort interessante Leute kennen gelernt habe, war der Tag an dem ich weiterzog, einer der schönsten in meinem Leben. Die HSU ist für mich eine Möchte-Gern-Universität für den angehenden militärischen Nachwuchs der Bundesrepublik Deutschland. Es geht in erster Linie darum, offiziersfähiges Personal für die Bundeswehr durch das Angebot eines vierjährigen Studiums zu gewinnen. Es gibt hier ohne Zweifel einige wirklich überdurchschnittlich leistungsfähige, Wissenschaftler/innen und Lehrende, die überwiegende Mehrzahl ist aber mittelmäßig oder sogar deutlich unterdurchschnittlich. (Das gilt vergleichbar auch für die Studierenden). In den meisten Rankings, den eingeworbenen Forschungsmitteln, der Zahl der Publikationen und Zitationen pro Wissenschftler/in, liegt die HSU im Vergleich zu anderen deutschen Universitäten, weit hinten. Wer etwas auf sich hält, versucht möglichst schnell wieder weg zu kommen. Für Nachwuchswissenschaftler/innen, die etwas werden wollen (sieht man vielleicht von den beiden ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten ab) ganz sicher nicht zu empfehlen. Nur die HSU selbst glaubt, dass sie nicht nur eine überdurchschnittliche, sondern sogar eine exzellente Universität sei. Korpsgeist wird hier eben groß geschrieben. Es ist daher nur konsequent, dass sich ihr Universitätspräsident gleichzeitig als...

It is a very conservative university. You never feel the vibe of being in an academic places. Its IT is a headache, the science level is way below average and above all, the bureaucracy in this university is apparently the most important thing...

Es gibt öffentliche Berichte und Diskussionen darüber, dass ein Vertreter der israelischen Armee (IDF) zu einer Veranstaltung an der Universität eingeladen wurde und dort eine Keynote halten darf. Angesichts der internationalen Debatten über das Vorgehen dieser Armee – unter anderem kritisiert von Menschenrechtsorganisationen, UN-Gremien und medizinischen Fachverbänden – ist es aus meiner Sicht problematisch, einer solchen Institution an einer deutschen Universität eine Bühne zu geben. Ich halte es für besorgniserregend, dass einer Organisation, die international schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen beschuldigt wird, auf diese Weise eine Plattform...