🚂 Dampf trifft Landschaft– Eine Reise mit der Angelner Dampfeisenbahn
Wenn Sie schon immer mal das Gefühl haben wollten, in einem dänischen Krimi aus den 60ern mitzuspielen – allerdings ohne Mord, aber mit umso mehr nostalgischem Zischen – dann ist eine Fahrt mit der Angelner Dampfeisenbahn genau das Richtige. Zwischen Kappeln und Süderbrarup schnauft sich das charmanteste Museum auf Schienen durch die idyllische Landschaft Schleswig-Holsteins – manchmal so gemütlich, dass selbst die Kühe am Gleis mit der Stirn runzeln, ob da wirklich ein Zug kommt.
Touren, bei denen der Weg das Ziel (und das Wackeln) ist
Die klassische Strecke zwischen Kappeln und Süderbrarup ist zwar keine Weltreise, aber dafür eine Welt für sich: sanfte Hügel, wogende Felder und das Gefühl, dass gleich Michel aus Lönneberga am Bahnsteig steht. Im besten Fall fährt man mit der betagten, aber treuen schwedischen Dampflok S1 1916 – eine Lok, die älter ist als die meisten Politiker, aber deutlich zuverlässiger schnauft.
Auch Ausflüge über die Hausstrecke hinaus sind dank moderner Uerdinger Schienenbusse wieder drin – sofern sich die Technik nicht spontan für eine nostalgische Pause entscheidet. Highlights: Der „Nord-Ostsee-Express“ früherer Jahre, bei dem man quasi mit dem Hauch eines Dieseldufts die Ostsee erreicht hat. Heute bleibt man meist in der Region – dafür mit viel Lokalkolorit und dem festen Versprechen, dass spätestens beim nächsten Halt der Schaffner ein charmantes Plattdeutsch-Wort einstreut, das kaum einer versteht, aber alle gut finden.
Fahrzeuge mit Charakter (und Charakteren)
Die Zugflotte ist ein Mix aus nordischer Eisenbahnromantik, technischer Improvisationskunst und purem Enthusiasmus. Die Fahrzeuge stammen aus Dänemark, Norwegen und Schweden – ein skandinavisches Best-of auf Schienen. Manche sind aus Holz, manche aus Blech, manche vermutlich aus Hoffnung und Klebeband. Das Ergebnis: rollende Nostalgie mit Seele. Besonders beliebt: Die offenen Endbühnen, auf denen man den Fahrtwind genießen kann – und sich dabei einbildet, auf der Flucht vor einem Western-Schurken zu sein, obwohl es in Wirklichkeit nur nach Süderbrarup geht.
Das Personal: Helden in Latzhosen
Hier wird nicht nur Dampf gemacht, sondern auch Herz gezeigt. Die Angelner Dampfeisenbahn lebt vom Einsatz der Ehrenamtlichen – Menschen, die wissen, was ein "Kesselschaden" ist und trotzdem gute Laune haben. Das Lokpersonal hat mehr Prüfungen hinter sich als ein Medizinstudent – nur mit der Gefahr, sich eher die Hände an Ruß als an Desinfektionsmittel schmutzig zu machen.
Fazit: Eine Fahrt wie früher, nur besser – weil heute
Die Angelner Dampfeisenbahn ist kein schnelles Fortbewegungsmittel, kein ICE und kein Ort für WLAN. Sie ist ein entschleunigtes Abenteuer, bei dem man den Dampf riecht, das Öl glitzert und die Herzen warm werden. Wer statt Verkehrsfunk lieber das Pfeifen der Lokomotive hört und statt Bordrestaurant seine Frikadelle aus der Alufolie auspackt, der ist hier goldrichtig.
Also: Einsteigen, zurücklehnen, und einfach mal mit einem Lächeln entschleunigen. Wer danach immer noch gestresst ist, ist wahrscheinlich mit dem Fahrrad schneller gefahren – aber dafür bei weitem nicht so stilvoll.
★★★★★ 5 von 5...
Read moreSie waren in ihrer Gemütlichkeit ein Symbol der guten alten Zeit: die Kleinbahnen in Angeln. Wo sonst wäre es denkbar gewesen, dass der Schaffner mit dem Ruf „15 Minuten Aufenthalt – mindestens!“ seinen Fahrgästen in einer Rangierpause den Hinweis gab, den Zug zu verlassen und in der Bahnhofsgaststätte einen Schluck zu sich zu nehmen. Auch nach der letzten Fahrt behielt die Bevölkerung die kleinen Züge im Herzen. Untrennbar mit ihnen verbunden waren die gemütlichen Bahnhöfe, klein und niedlich anzusehen, aber für viele Menschen der Weg in die Welt und auch ein Tor für den wirtschaftlichen Aufschwung.
Dieses Buch setzt diesem wichtigen Kapitel Angelner Geschichte ein Denkmal. Beinahe jeder Bahnhof ist mit einer historischen Postkarte oder Foto aus den Sammlungen von Berndt Lassen und Horst Rasmussen sowie Archiven wiedergegeben und von Lokalredakteur Gerhard Nowc in Einzelheiten beschrieben – von der winzigen Haltestelle, an der ein Zug einmal pro Tag hielt, bis hin zu den stattlichen Bahnhöfen wie Kappeln oder Satrup.
Der Text des regionalen Eisenbahn-Kenners Kurt Boljahn beschreibt detailliert die Entwicklung des Schienennetzes in Angeln. Zur Illustration konnte auf den Bilderschatz der Flensburger Familie Lönneker zurückgegriffen werden. Zwei ihrer Familienmitglieder waren einst bei der Flensburger Kreisbahn beschäftigt und waren stolz auf ihre Arbeit. War das Alltägliche vielen Menschen einst nicht den Aufwand der früher durchaus teuren Fotos wert, so hielten Vater und Sohn die Motive fest, die der Arbeitsalltag in Hülle und Fülle zu bieten hatte. Heute ist die Sammlung ein Schatz.
An die schnaufenden Ungeheuer wird in Wort und Bild erinnert, die Dampflokomotiven, die viele Menschen auf dem Land zunächst in Angst versetzten – sie könnten ja die Pferde scheu machen. Heute wirken die kleinen Loks einfach niedlich. Der Fachmann Dirk W. Kupfer zeigt sie im Bild und hat die technischen Daten zusammengetragen. So weckt dieses Buch vielfältige Erinnerungen an ein Kapitel...
Read moreIch hatte wirklich mehr erwartet! Zunächst geht nicht davon aus mit einer Dampflok zu fahren, dass ist nur pures sehr gutes Marketing und nur fürs Marketing und Kundentäuschung ist sie überhaupt da! Denn wie auch schon in den anderen Rezensionen zu lesen ist, die Dampflok fährt so gut wie gar nicht mehr! Stattdessen eine langweilige Diesellok an der es nichts besonderes gibt. Klar ist auch alt aber wow, wenn ich mit einer Diesel Lock fahren möchte kann ich das auch im ganz normalen Zug Betrieb und muss nicht dafür mit einer Historischen Bahn zu Historischen Preisen fahren! Die Wagen waren außerdem extrem überfüllt! Zu Zeiten von Corona war jeder Sitzplatz belegt und kein einziges Fenster in den ganzen wagen ließ sich öffnen weshalb man gefühlt mit der Maske erstickt ist! Was auch ein großer Kritik Punkt ist, ist der Punkt das nicht wie üblich bei Bahnübergängen der Zug die Vorfahrt hat sondern hier warum auch immer die Autos Vorfahrt haben. Heißt im Umkehrschluss das der Zug alle 50 Meter anhalten muss was extrem nervig ist!
Trotzdem gibt es positive Punkte, die Wagen sind wirklich schön und extrem gut im Schuss . Außerdem kann man an Ende des Zuges auch während der Fahrt rausgehen was wirklich schön ist!
Alles in einen kann ich sagen man kann es einmal machen, nochmals würde ich es jedoch eher kaum mit diesen...
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