Das Museum Ober-Ramstadt zeigt Interessantes über die Automobilfabrik Röhr, Georg Christoph Lichtenberg, Handwerk (Kämme…) und Farbherstellung.
Es befindet sich im Alten Rathaus, einem Gebäude, das der Pfarrer Johann Conrad Lichtenberg im Jahr 1732 erbauen ließ. Ein „Gelehrtenzimmer“ erinnert in der Ausstellung an seinen berühmten Sohn, den 1742 in Ober-Ramstadt geborenen Georg Christoph Lichtenberg (1799 gestorben).
Seit Mai 2023 präsentiert eine neu gestaltete Ausstellung die Stadt- und Industriegeschichte Ober-Ramstadts. Im ehemaligen Ratssaal im Erdgeschoss wird die Entwicklung des Industriegeländes „Im Ochsenbruch“ aufgezeigt.
Ab 1922 fertigte hier die Firma Falcon den Kleinwagen Falcon CA 6, musste die Produktion allerdings 1926 einstellen. Neuer Eigentümer wurde die vom genialen Automobilkonstrukteur Hans Gustav Röhr (1895-1937) am 30.10.1926 gegründete, „Röhr Auto AG”.
Hier begann ab 1927 die Produktion des eindrucksvollen „Röhr 8“ (Typ RA Sport-Cabriolet von 1931, damals etwa 11.500 RM). Dabei handelte es sich um das erste deutsche Auto mit Einzelradaufhängung, Tiefbettkastenrahmen und Zahnstangenlenkung. Ziel der Neukonzeption war es, Erwachsenen wie Kindern eine inklusive und ansprechende Präsentation zu bieten.
Die Röhr-Autos zeichnen sich durch eine besondere Eleganz und ein wunderschönes Design aus. Heinz Rühmann u. a. waren begeistert davon und wir vom (Citroën) DS-Club ebenfalls. Von den fast 4000 gebauten Röhr-Wagen sind heute noch etwa 30 übrig geblieben.
In den folgenden vier Jahren wurden hier etwa 1.100 Autos vom Modell Röhr 8 (Typ R 9/50 PS) hergestellt, die durch zahlreiche technische Innovationen zu Wegbereitern der modernen Automobilgeschichte wurden. In der Weltwirtschaftskrise von 1929/30 geriet das chronisch unterfinanzierte Unternehmen jedoch in finanzielle Schieflage, so dass die Röhr Auto AG 1930 Konkurs anmelden musste.
Ein Jahr später nahm die von neuen Geldgebern gegründete Neue Röhr Werke AG die Produktion wieder auf. Trotz neuer Modelle wie dem Röhr-Junior gelang es nicht, die Produktion gewinnbringend zu gestalten. Bis 1935 lieten ca. 4.000 Fahrzeuge vom Band. Aufgrund erneuter finanzieller Schwierigkeiten musste 1935 das Automobilwerk jedoch endgültig schließen. Die ehemaligen Mitarbeiter Ernst Noll und Josef Monnard übernahmen in den Räumen der einstigen Reparaturabteilung die Wartung und Reparatur von Röhr-Wagen sowie die Herstellung von Ersatzteilen.
Zu sehen sind zwei eindrucksvolle Röhrautos (Röhr 8, Röhr Junior (Sonderkarosserie) von 1934) und ein HAG 5/25 PS von 1925.
(1922 startete die in Darmstadt ansässige HAG (Hessische Automobil Gesellschaft) mit einem von Georg Hoffmann konstruierten Wagen, der einen 1,3 Liter-Vierzylindermotor mit obenliegender Nockenwelle und eine Nennleistung von zunächst 5/18 PS besaß. Als Nachfolgemodell besaß der hier ausgestellte HAG 5/25 PS dann eine etwas höhere Leistung. Besonders der Mainzer Sportfahrer Harry Stumpf-Lekisch konnte auf HAG-Wagen einige Rennerfolge erzielen. Aufgrund finanzieller Probleme übernahm die Mainzer Waggonfabrik Gebrüder Gastell GmbH das Unternehmen und fertigte bis etwa 1929 unter der Bezeichnung HAG-Gastell in Mainz-Mombach weiter. Das Museum Ober-Ramstadt besitzt mit diesem HAG 5/25 PS aus dem Jahr 1925 eine wirkliche Rarität, da es wohl das einzig erhaltene Exemplar dieser Marke sein dürfte.)
1937 erwarb die MIAG (Mühlenbau und Industrieanlagen AG) die Industrieanlagen der früheren Röhr-Werke, um dort Hochhubwagen (später unter dem Begriff Gabelstapler bekannt), Transportkarren (Wiesel), FAHRERSITZ ELEKTROKARREN (!) und Kräne anzufertigen. 16 Jahre (bis 1953) prägte die MIAG somit die Industriegeschichte Ober-Ramstadts als einer der führenden Gabelstaplerbauer...
Read moreTolles Ortsmuseum mit engagierten ehrenamtlichen (!!!!) Museumsbegleitern. Viele tolle Ausstellungsstücke vor allem aus der Industriegeschichte der Stadt. Höhepunkt sind die drei Oldtimer im Erdgeschoss. Aber auch alle anderen ständigen Ausstellungsstücke sind sehr sehenswert - z.B. ein alter Friseursalon aus den 50ern, ein alter Laden noch mit Holzeinrichtung und alten Schildern und die Spielzeugausstellung mit Puppenstuben, Fahrzeugen und kuriosen Überraschungen. Der Besuch eines alten Schulzimmers und dem Raum über die Geschichte des Kammmacherhandwerks ist wirklich spannend - diese beiden Bereiche sind nur auf Nachfrage ggf. zu sehen, weil sie in der ehemaligen Polizeistation bzw. in der ehemaligen Feuerwache untergebracht sind, die einen extra Eingang haben. Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen werden mit großem Engagement und viel Professionalität präsentiert. Fazit: Ein Besuche ist immer wieder empfehlenswert, auch mit Kindern. Jeden Sonntag von 14 -17 Uhr, Parkplätze gibt es vor dem Haus. Der Eintritt ist frei, man darf aber gerne...
Read moreTolles, lokales Heimatmuseum, mit vielen interessanten Objekten rund um Ober-Ramstadt und die Umgebung.
Das Museum ist nicht überfüllt an Exponaten, so dass man sich schön auf einzelne Themen fokussieren kann. Toll gemacht sind die digitalen Stationen, bei denen der Besucher in die Rolle verschiedener Personen eintauchen kann - so zum Beispiel in die Rolle des früheren Möbelfabrikanten oder der Sekräterin eines lokalen Industrieunternehmens.
Alles mit sehr viel Liebe gemacht und absolut einen...
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