Wir sind bereits seit sehr vielen Jahren Gäste der Osteria Kuckuck. Leider mussten wir aufgrund eines Pächterwechsels vor einigen Jahren unsere Besuche etwas reduzieren, aber ich würde gerne die Zeit nutzen, um eine etwas längere „Kritik“ zu verfassen (mein Dank gilt hier übrigens gerade der Deutschen Bahn, die mir dieses Zeitfenster unfreiwillig eröffnet). Zufällig bin ich auch auf die Rezensionen unseres Lieblingslokals gestoßen und war doch recht überrascht, was hier und da so kritisiert wird. Die Osteria Kuckuck ist nicht umsonst eine Institution in der Augsburger Gastronomieszene: Hier bekommt man die Möglichkeit hervorragend zubereitete und außergewöhnliche Kompositionen zu genießen. Slow Food steht für genussvolles, bewusstes und regionales Essen – wen wundert’s da, dass die Zubereitung etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als in „normalen“ Lokalen (von Fast-Food ganz zu schweigen)? Wer in den Kuckuck geht und noch dazu zu den Stammgästen gehört, weiß dass die Zubereitung hier etwas länger dauert. Anstatt mit der Stoppuhr die Wartezeiten zu messen, kann man (auch frau) die Zeit nutzen und sich mit seinen Liebsten unterhalten (auch das ist Slow-Food). Besondere Weine und das hier so häufig hervorgehobene Ambiente laden ja gerade dazu ein dies zu tun (auch das ist Slow-Food). Ja ich habe hier auch schon mal nach einem härteren Arbeitstag etwas zu lange auf mein Essen warten müssen – ein kleiner höflicher Hilfeschrei und ein paar warme Oliven haben mir jedoch geholfen nicht vom Stuhl zu fallen. Es sind immer sehr schöne und lange Abende im Kuckuck und im Nachhinein betrachtet, gibt es doch ohnehin zu wenige davon. Wenn es schnell gehen soll: Augsburg gehört zu den Städten, die gemessen an ihrer Einwohnerzahl eine vergleichsweise überdurchschnittlich hohe Restaurantdichte vorzuweisen hat. Aber Kenner wissen das ja offensichtlich und finden dennoch Preisvergleiche von Äpfeln mit Birnen teilweise für angemessen. Die Qualität der Speisen im Kuckuck ist bekanntlich sehr hoch. Wer sich also typisch schwäbisch über zu hohe Preise beschwert, sollte Grundlegendes beachten: Überfischter Fisch (und ja: nahezu alle Gewässer sind überfischt) fängt sich nicht mehr so preisgünstig wie früher (es gibt auch vegetarische Alternativen), der Einkauf erfordert Zeit und Weg, ein Teller wird nicht mehr unter Mindestlohn an den Tisch getragen und von alleine spült er sich anschließend auch nicht. Darüber hinaus gehört Augsburg mietpreisbedingt auch nicht mehr zu den klassischen Billigpreisstädten. Das mag mich als Gast vielleicht nicht vordergründig interessieren, den Gastwirt aber schon. Und wer der Meinung ist, woanders günstiger aber gleichwertig zu essen – hat mit „Qualität“ vielleicht doch nicht ganz so viel Erfahrung wie gedacht. Ich muss zugeben, dass mir die ein oder andere Kuckuck-Mahlzeit manchmal auch etwas zu weit in den Geldbeutel gehen würde. Aber die kleine und sehr feine Karte gibt doch recht viele Alternativen her. Für jeden der sich Zeit nimmt, diesen Deutsche-Bahn-geschuldeten Roman zu lesen: Das Essen ist hervorragend, nichts Alltägliches und es ist Zeit und Geld wert. Zum Personal gibt es nicht viel zu sagen: Wer seit Jahren hier her kommt kennt Christiane (Nani). Die liebe Stella hat sie zurück in den Kuckuck geholt und gemeinsam mit ihren lieben Kolleginnen im Service machen sie den großen Teil des besonderen Ambientes aus. Ein Schwätzchen hier und da gehört dazu, gerade wenn’s mal wieder etwas länger dauert. Wer seine „Ruhe“ will und sich für „Gesagtes der Bedienung nicht interessiert“, sollte für sein Hüngerchen klassisch deutsche Wirtschaften aufsuchen. Die Kuckuck-Mädels haben unseren größten Respekt – von der Köchin bis zur Kellnerin. Ihr holt den Kuckuck gerade wieder in die guten alten Zeiten zurück. (Es lohnt sich übrigens die Frage beim Personal ob man nach dem Essen mal in die Küche gucken darf – man wird überrascht sein, wie viel in diesem kleinen Raum...
Read moreSamstag am Abend – wir haben einen Tisch reserviert und waren mit dem Nachbartisch die ersten Gäste. Wir sind seit über 10 Jahren immer wieder gerne Gast in der Osteria Kuckuck gewesen – die Osteria hat einen wunderschönen Biergarten und das Lokal strahlt ein gemütliches Flair aus. Die Qualität der verarbeiteten Waren ist sehr gut. Die Speisekarte weist außergewöhnliche Kompositionen auf und unterscheidet sich deutlich von italienischen Lokalen mit Pizza und Pasta. Aber - Antipasti als Vorspeise wurden nach 90 Minuten serviert und schmeckten wie immer ausgezeichnet. Slow Food ist ok – aber für kalte Vorspeisen ist eine kürzere Wartezeit nach meiner Ansicht angemessen. Wichtig hierebei ist noch zu erwähnen, daß einfache Nudeln mit Parmesan für ein Kleinkind trotz Reklamationen ebenso 80 Minuten dauerten. Die Hauptspeisen wurden nach einer weiteren Stunde serviert. Die meisten Speisen wurden nahezu gleichzeitig serviert – eine Speise kam mit 20 Minuten Verspätung. Lasagne Tagliata, Ofenkartoffel, Pfirsich-Tomatensalat und Peposo waren geschmacklich gut. Slow Food – cold food ist weit entfernt von den Ansprüchen an ein solches Lokal – der schwäbisch hällische Schweinebraten war bei allen die diesen Braten gegessen haben nur noch lauwarm – für mich ein Zeichen, dass diese Teller warm gehalten wurden. Der Oktopus war für diesen Preis (19,80 €) eine Frechheit – hier hätte man besser auf der Speisekarte vermerkt Polentataler mit Tomaten und Oktopusstückchen. Nachdem wir reklamiert haben, kam ein Nachschlag aus der Küche – dieser war größer als die vorher aufgetragene Hauptspeise und geschmacklich gut. Unpassend war für mich die Anmerkung der Bedienung sie habe gestern in einem anderen Lokal auch Oktopus gegessen und nur wenig Oktopus erhalten – auch sei der Oktopus sehr teuer (?). Das ist schön zu wissen, interessiert mich aber als Gast wenig. Verglichen mit einem anderen Italiener in der Maximilianstraße, der auch eine Oktopussalat für 12,80 € anbietet, war dessen Portion größer als unsere mit Nachschlag und qualitativ gleichwertig – es kann also nicht an den Einkaufspreisen liegen - hier hat der Wirt aber leider gespart(!). Beim Bezahlen haben wir noch die langen Wartezeiten moniert – die Bedienung sagte nur wir werden das der Küche sagen – kein Wort der Entschuldigung oder tut mir leid. Unser Fazit: das Lokal und die Speisen waren früher besser, das Personal sollte besser geschult sein und wenn ich schon reklamiere, wäre es auch eine Variante, wenn vielleicht der Küchenchef/-in mal an den Tisch käme und sich selbst ein Bild machen würde – das findet man oft in Lokalen die einen gehobenen Anspruch erheben. Hier fehlt es eindeutig am konsequenten Management des Lokales und der Organisation in der Küche. Da ich einen Großteil des Jahres in Italien lebe meine Empfehlung – Speisekarte verkleinern bzw. einfache Gerichte wie Brassato, Spezzatino etc. in die Speisekarte aufnehmen – diese Gerichte kann man gut vorbereiten und schmecken oft aufgewärmt noch besser. Es sind nicht die hochtrabenden Namen des Gerichtes die entscheiden, sondern der Geschmack und das Personal dass den Wohlfühlcharakter eines...
Read moreWir waren am Samstag Abend mit 6 Personen dort zum Abendessen und hatten vorreserviert. Das Lokal war sehr gut besucht. Leider entschuldigt das nicht, dass wir mehr als 1 1/2 h, zwei Personen am Tisch sogar über 2 h, auf das Essen warten mussten. Es wurde uns bei der Bestellung auch nicht gesagt dass es länger dauern wird oder uns irgendwas Kleines zur Überbrückung der Zeit angeboten. Der ausgesuchte Flaschenwein war dann ein anderer Jahrgang als in der Karte beschrieben (ein Jahr jünger). Wir haben das selbst bemerkt und wurden nicht gefragt, ob der Wein mit Jahrgang 2014 statt 2013 ok sei. Die 2. Flasche war dann der richtige Jahrgang aber beim Preis wurde uns das Gleiche berechnet. Wir bekamen für die immens lange Wartezeit dann ein Dessert auf Kosten des Hauses, was eine nette Geste war. Aber vielleicht wäre es sinnvoll gewesen uns vorher zu fragen, ob wir überhaupt ein Dessert zu uns nehmen möchten und ob das angebotene Dessert für uns als Trostpflaster ok wäre. Leider war der Service nicht so, wie wir das gewohnt sind in diesem Lokal. Eine sehr gestresste Atmosphäre beim Servicepersonal machte die Stimmung nicht besser. Am Essen konnten wir gar nichts aussetzen, es war wie immer super gekocht und hat allen sehr gut geschmeckt. Wir hatten Freunde dabei die vorher noch nie dort waren und garantiert nicht mehr hingehen werden, weil die Wartezeit aufs Essen inakzeptabel war. Wir selbst sind auch sehr enttäuscht gewesen, denn wenn irgendwas nicht funktioniert oder es Probleme gibt kann man die Gäste doch freundlich informieren oder Alternativen anbieten. Die Endrechnung wurde uns ungekürzt präsentiert, immerhin sei das Dessert spendiert worden...! Auch dass wir für den jüngeren Jahrgang des Weines nicht den gleichen Preis zahlen wollten wurde mit dem Argument, dass das Lokal für beide Jahrgänge den gleichen EK Preis bezahlt, wegdiskutiert. Sehr sehr schade und für uns gar nicht professionell. Bei der Klasse an Essen war der Rest einfach nicht auf Augenhöhe. Ob wir so schnell wieder...
Read more