Claudio Bertozzi und Cosimo Schiavano arbeiten schon Jahrzehnten zusammen. Den Padrone und Namensgeber Claudio sahen wir heute zwar nicht, dafür lagen zwei seiner Kochbücher (Erstausgabe 2007) zum Blättern und Verkauf aus.
Aufgrund Kündigung des Vermieters wegen Abbruchideen ist die komplette Belegschaft mitsamt Interieur nach erfolgreichen 7 Jahren von der Elbinger Strasse/Bockenheim nahe “Neue Börse” (aktuell ein Corona-Testzentrum) im Oktober 2020 ca. 1,6 km weiter nach Rödelheim in den Rebstöcker Weg 15 umgezogen. Der Raum (vor allem für den Pizza-Ofen) ist zwar etwas kleiner, aber die baumbesäumte Außenterrasse direkt neben dem „Rödelheimer Sportgarten“ der FTG (Frankfurter Turn- und Sport-Gemeinschaft 1847) eignet sich ein wenig mehr für Publikumsverkehr. Zumal genügend Parkplätze sowie Fahrradständer vorhanden sind. Hocherfreulich, dass die Mannschaft den halbjährlichen Corona-Lockdown vom 02.11.2020 bis 28. Mai 2021 überlebt hat.
Eine Schande, dass unser Lieblingsitaliener ein wenig in Vergessenheit geriet! Umso dringender mussten wir die neue Location betrachten. Wir hatten nicht reserviert und wären auch gewillt gewesen, auf den nicht überdachten „Trattoria-Plätzen“ (erkennbar an der rot-weißen Tischdecke) Platz zu nehmen. Cosimo Schiavano begrüßte uns herzlich und argumentierte nachvollziehbar “setzt Euch unter das Dach, am heutigen windigen Frühsommertag weht so allerhand herunter und ihr wollt doch entspannt essen“.
Auch heute wurde uns wieder die bekannt beste italienische Küche (aus der Emilia Romagna) mit naturbelassenen Produkten serviert. Ungewöhnliche Variationen und alles einen Ticken pfiffiger als annerswo. Weiße Tischdecke und dicke weiße Stoffserviette wunderbar.
Wir hatten uns einiges aus dem kalten Vorspeisenbuffet ausgesucht (vor allem „Mies-Muscheln satt“) und erhielten sogar noch Spargel mit zitronig-kräutriger Spezialsauce zum Probieren dazu.
Die Kalbsnieren in dieser Zubereitungsart sowie die selbstgemachten Strozzapretti Armatriciana einfach ein Gedicht. Der köstlichste Espresso braucht keinen Zucker, vielleicht lag es an der Begleitung einer absolut himmlischen Zabaione.
Allerdings gibt es weiterhin nur Selters-Wasser (kein San Pellegrino) und Schöfferhofer Weizen. Ansonsten Licher vom Faß (das wäre noch gegangen). Wir entschieden uns für eine Flasche Lugana (sehr lecker, der Kühler wurde mit dicken Eiswürfeln nachgefüllt); zusätzlich gab es zwei Mal ein großes Glas mit Eiswürfeln extra (mein Gatte ist eigentlich Biertrinker und mag am liebsten roten Lambrusco, weil man den ganz kalt trinkt).
Alles absolut fair bepreist!
Wie gewohnt setzte sich der (mitarbeitende) Chef ein wenig zum Plaudern dazu (bei den anderen Gästen übrigens auch). „Wir machen das seit 50 Jahren, warum sollten wir etwas ändern“ erklärte Cosimo Schiavano...
Read moreLeider ein Abstieg von der Bundesliga in die Bezirksklasse.
Da Claudio war einmal einer der wirklich sehr guten italienischen Gastronomen in Frankfurt, als er noch in der Zum-Jungen-Straße war. Wir haben dort oft sehr gut und teuer gespeist. Sogar mein Hochzeitsessen fand dort 1988 im kleinen Kreis mit den Trauzeugen statt. Dann ging es in den Industriehof und dort erlebte ich die ersten Entäuschungen, die Qualität lies auch schon etwas nach und eine Reservierung mit 8 Leuten wurde vergessen und wir sollten nahezu in der Abstellkammer essen, was wir abgelehnt hatten. Man hatte das Gefühl, dass es dem Personal wirklich egal war. Es war dann schwer am selben Abend noch ein geeignetes Lokal mit so vielen Leuten zu finden. Das war dann das Aus, weiter dort hin zu gehen.
Dann ging Da Claudio überraschender Weise nach Rödelheim in den Rebstöcker Weg, dort hatte der nette Besitzer Pino seine Trattoria leider aus Altersgründen aufgegeben. Wir waren als Rödelheimer sehr oft dort und haben die Geschäftsaufgabe von Pino sehr bedauert. Die Location ist im Sommer sehr schön, fast parkähnlich. Jetzt war ich kurz hintereinander letzte Woche und am Montag (KW 17 und 18) bei Da Claudio (2 x Geschäftsessen), weil wir draussen sitzen wollten und ich es mal wieder wissen wollte. Beide Male eine Enttäuschung für meine Gäste und mich. Die Qualität von damals ist so gut wie nicht mehr vorhanden. Gerne hätte ich etwas mehr bezahlt, wenn das Mehr auch gestimmt hätte. Ich würde sagen heute ein durchschnittlicher Italiener – von dem Glanz der alten Zeiten ist nichts mehr übrig geblieben. Das Essen ist lieblos angerichtet, ein bestellter Salat sah so traurig aus wie der Gast der ihn bestellt hatte, als er aufgetischt wurde. Auf der Karte stehen z.B. Pfifferlinge, sind aber nicht da, sondern nur Steinpilze (beide Male jetzt hintereinander erlebt) – warum schreibt man es dann drauf? Apropos Speisekarten: lieblos eingeschweißte Karten, die Dönerläden können es schon fast besser. Das Geschirr und Besteck ist untere Mittelklasse. Der Service ist zwar aufmerksam, kann aber das italienische Dolce Vita überhaupt nicht rüberbringen. Das Essen war durchschnittlich, aber ohne den Spirit, den ich mir eigentlich wünsche. Ich schreibe diese Kritik nicht, weil ich jemals ein Spesenritter in edlen Restaurants war oder bin und um andere Gäste damit abzuschrecken, sondern ich würde gerne öfter dort wieder wie zu Pino's Zeiten hingehen und eine entspannte Zeit genießen. Liebes Team ihr könnt es besser. Bitte machen. Ich schaue demnächst...
Read moreHier fühlt man sich wie in Italien. 🇮🇹
Von der Küche bis zur Bedienung ist alles original italienisch.
Wir wurden herzlich empfangen und an unseren Tisch begleitet.
Das Essen war ein Gedicht. Geschmacklich war der Fisch einfach perfekt. Genau auf den Punkt und die Soße war überragend. Knoblauch, Salbei, Butter und ein Hauch Zitrone. Top!
Man interessiert sich für die Gäste. Der Service ist sehr auf Zack.
Warum nun der eine Stern Abzug?
Man hat es hier, wie auch in anderen Rezessionen beschrieben, nicht so mit der Preisauszeichnung. Auf die Frage ob wir eine Weinkarte bekommen könnten, bekamen wir die Antwort „Wozu brauchen Sie eine Karte, ich kann ihnen genau sagen welche Weine wir anbieten.“ (Zwar mit einem Lächeln, man sollte den Wunsch des Gastes aber trotzdem folge leisten.)
Ein guter Verkäufer war unser Kellner auf jeden Fall. Man sollte aber das Verkaufstalent etwas dosierter anwenden. Ich kaufe die Katze echt ungern im Sack.
Die Portion war uns beiden etwas zu klein. Qualität hin oder her, ein paar Kartöffelchen und ein Stückchen Fisch mehr wären perfekt.
Zwei gemischte Fischteller (siehe Foto) kosten derzeit 58€. Auf der Karte heißt es „Gemischter Fisch für 2 Personen“. Wir beide waren der Meinung, das eine Art Platte serviert wird von der man sich bedient, es waren jedoch zwei identische Teller.
Kommen wir wieder? Ich denke ja. Der Nachbartisch hatte Pasta mit Trüffeln bestellt, die bis zu uns rüber geduftet habe. Die wollen wir auf jeden Fall beim nächsten Besuch testen.
Für einen schönen Abend zu zweit ist das Lokal, trotz Lage und Ambiente...
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