Restaurant Sophistication — Restaurant in Grimma

Aus Zeitgründen haben wir bisher noch nicht die Gelegenheit gehabt, das Raffinesse nach Übernahme der neuen Betreiber zu besuchen - daher waren wir am Freitag vor einer Woche sehr gespannt -- Grimma ist ja leider nicht wirklich mit sehr vielen gehobenen Lokalen gesegnet.... Wir reservierten einen Tisch und zack - waren wir da ;o) Nach einer kurzen Weile nahm man uns zur Kenntnis, brachte uns zu unserem Tisch (sehr schöner Platz an der Glasbrüstung) und bis dahin war auch alles soweit ok - was auch sonst. Karte kam und Bingo - Flanksteak drauf - super! Aber nun!: Flanksteak ist leider aus.... Darf es das Hüftsteak sein? Nein!! darf es nicht und schon gar nicht zum selben Preis! Wie lange - mit Verlaub - dauert es denn, eine in Klarsichthülle geschobene Karte (schnödes DIN A4) zu ändern? Eine Minute? Oder war das ein Test, wie viele Kunden die Hüfte zum Preis vom Flank nehmen? Wohlgemerkt: es war früher Abend an einem Freitag!! Aber egal - dann das Würzfleisch und das Risotto, für meine wundervolle Frau die Parmesansuppe und das Wiener Schnitzel. immer mit der Hoffnung auf gehobene Küche - man lese die Vita des Kochs.... Es kam der Aperol Spritz und ein WARMES Pils - ok - passiert - aber nach Hinweis darauf meinte die Bedienung, das könne nicht sein - die Kühlanlage wäre doch an. Was hätte diese Aussage denn ändern können? Hm vielleicht sind meine Wünsche ja zu hoch - aber das "gekühlte" Bier war nicht 11 oder 15 °C - es war lauwarm und nicht genießbar - interessierte aber leider nicht und dem freundlichen Wunsch nach einer gekühlten Flasche Alternativgetränk konnte die junge Dame auch nicht nachkommen. Wieso nicht? Sehr beschämend und in der Gastronomie unverzeihlich. Nun ja - damit war ja das Essen schon grenzwertig genug - es war so schön warm, tolles Wetter und ich -- hatte Durst! Dann ging es relativ schnell - das Würzfleisch war etwas Fertiges, die Suppe speziell, das Risotto ok und das Wiener Schnitzel eine Frechheit! Preiselbeeren mit Saft direkt auf das Schnitzel ist wohl sehr exklusiv, die dadurch unterlaufenen Bratkartoffeln hatten ein entsprechendes Aroma. Bei uns zu Hause berührt die Panade das Fleisch praktisch gar nicht - nach 4 Stunden aber (ich mach meist zu viel) liegt sie fast genau wie im Raffinesse pampig an - womit die Frische geklärt wäre. Kurz um: Es gab dann einen nicht bestellten Espresso als Entschuldigung für das warme Bier - ich trinke keinen Espresso, aber mein Lieblingsmensch freute sich - dafür war das Bier dann doch mit zu bezahlen -- übrigens ganz wie in den 80er Jahren mit Ansage am Tisch und Barkassierung, dafür ohne Quittung. Es ist tatsächlich meine erste so unschöne Beurteilung im Netz - aber es war auch eine herbe Enttäuschung an diesem Abend und ich brauchte eine Weile, um für mich festzustellen, dass es einfach gerechtfertigt ist. Vielleicht war ja der Koch bzw. der Chef an diesem Tage gar nicht anwesend - schlechte Tage laufen dann so - ich werde jedenfalls das Team im Raffinesse für ihrer Leistung honorieren mit einem Raffinesse-Verbot für mich....

Gemeinsam mit der Familie (Omas, Opas, Kindern) wollten wir uns einen schönen Ostersonntag machen. So rief ich am 17.01.23 im Raffinesse an, um einen Tisch zum Mittagessen zu reservieren. Am Telefon erhielt ich die Auskunft, dass es bereits 09:00 Uhr losgeht. Auf Nachfrage, ob es sich um einen Brunch handelt, musste der Mann erst nachfragen - die Antwort des Kollegen lautete „Ja“. Auch wenn die meisten wissen, dass ein Brunch, der über mehrere Stunden geht, für zwei kleine Kinder nichts ist, reservierten wir trotzdem und freuten uns sehr auf den Ausflug (circa 55 Minuten Fahrt) nach Grimma. Der Tag war da und nach einer geglückten Parkplatzsuche etwas weiter weg, da direkt davor nur wenige Parkplätze zu finden sind, betraten wir in freudiger Erwartung das Restaurant. Gleich kam die Kellnerin zu uns und wies mit einem etwas barschen Ton darauf hin, dass wir den großen Wagen für die Kinder draußen abparken müssen. Nachdem wir uns gesetzt hatten und die Kellnerin nicht kam, entschieden wir uns, das Buffet zu erkunden. Leider gab es nicht viel zu erkunden: Wurst, Käse, Marmelade, Brot und harte Brötchen sowie Naturjoghurt, eine Sorte Müsli und Fruchtcocktail aus der Dose. Etwas Ausgefallenes und Abwechslungsreiches suchten wir vergebens. Entgegen der Bilder der Speisen im Raffinesse, die man im Internet findet, wirkte das Angebot wie von einer billigen Kantine. Die Odysee ging weiter, als wir auf Rückfrage der Kellnerin, ob wir vollzählig seien, antworteten, dass leider zwei Personen erkrankt seien, diese eine Diskussion begonnen hat und dabei sehr unfreundlich wurde. Selbst eine Entschuldigung lies die Kellnerin nicht verstummen. Für uns war dieses Verhalten völlig unverständlich, da es erstens sicherlich nicht viel genutzt hätte, am Abend vorher Bescheid zu sagen, zweitens weitere Tische frei waren und drittens ein solcher Umgang mit einem Gast absolut nicht in Ordnung ist. Im Verlauf des Vormittags erhielten wir dann die Aufforderung, dass lokal zu verlassen, da das Frühstück nun beendet sei und für das Mittag eingedeckt werde. Nichts mit Brunch, wie im Januar telefonisch übermittelt. Auch hier hatte die Kellnerin wieder eine „tolle“ Reaktion parat: „Wir hätten ja noch einmal anrufen können.“ Das Ende dieses gruseligen Erlebnisses waren 140 Euro für 5 Erwachsene und 2 Kinder für 1,5 Stunden, ein dürftiges Frühstück, bei dem weder ein Glas Saft oder eine Tasse Café inkludiert waren. Hierbei sei zu erwähnen, dass selbst unser einjähriger Sohn mit 10 Euro dabei war! Unsere Empfehlung: Einen großen Bogen um...

Wir besuchten das Café am Nachmittag um die auf dem Aufsteller angebotenen frischen Waffeln mit Erdbeeren und Eis sowie einen Cappuccino mit Blick auf die Mulde zu genießen. Um die Information vorwegzunehmen. Nicht alle Tische waren besetzt und es gab noch ausreichendes Platzangebot für weitere Gäste. Nach Aufgeben der Bestellung der Erwachsenen entschieden sich unsere anwesenden - und bis dahin auf dem Gelände spielenden - Kinder für ein Eis, welches sie allerdings nicht "ordnungsgemäß" am Tisch orderten sondern am "Außer Haus Verkauf" wählten. Damit setzen sie sich dann kurz zu den am Tisch auf die Bestellung wartenden Erwachsenen. Mittlerweile war der Cappuccino bereits serviert worden. Die Bedienung wies uns dann sehr direkt darauf hin, dass die "Zwerge", wenn sie das Eis so bestellt hätten, sich nicht am Tisch aufhalten dürften, sich aber gerne auf die Liegewiese and er Mulde begeben dürften - auch wenn die Erwachsenen am Tisch den Kaffee bestellt hätten. Immerhin wurde ihnen dort die Benutzung der Liegestühle gestattet. Unser Hinweis, dass wir nicht nur Kaffe, sondern durchaus auch Speisen bestellt hätten wurde knapp mit dem Wort "Trotzdem" beantwortetet. Sie habe die Regeln nicht gemacht und würde den Ärger bekommen.

Unser daraufhin geäußerter Wunsch, dass wir auf die Waffeln verzichten und nur den Cappuccino austrinken würden um uns wieder zu den Kindern gesellen zu können wurde entweder nicht gehört oder geflissentlich ignoriert. Zugegeben, die Waffeln waren tatsächlich frisch und hervorragend zubereitet, garniert und angerichtet. Dafür zwei Punkte. Der Cappuccino hingegen war in doppelter Hinsicht (nicht nur wegen des Verweises der Kinder) nicht zu genießen. Trotz des vergleichsweise hohen Preises entsprach die Qualität allenfalls der einer Vollautomaten-Zubereitung. Der bittere Geschmack ließ sich nur mit viel Zucker kaschieren und die Konsistenz des Milchschaumes entsprach der von Bauschaum. Möglicherweise ist mein Anspruch an Cappuccino als Nutzer einer hochwertigen Siebträgermaschine etwas zu hoch gesteckt für ein Ausflugslokal, jedoch veranlasst mich das Verhalten des Personals zu dieser m.E. berechtigten Kritik. Ein Lokal welches sich erlauben kann einen Teil der Gäste des Tisches zu verweisen sollte entsprechend hohe Qualität von Speisen UND Heißgetränken...