Schaarschmidts Restaurant — Restaurant in Leipzig

Wir waren auf einer Reise für einige Tage in Leipzig und entschieden uns den Geburtstag meines Mannes aufgrund der hervorragenden Rezensionen und der köstlich klingenden Speisekarte, die im Internet zu finden ist, im Schaarschmidt zu feiern. Wir reservierten vorab einen Tisch und fuhren hin/zurück mit dem Taxi. Leider war der erste Eindruck im Außenbereich enttäuschend, weil das Gartenmobiliar aus sehr simplen und erfahrungsgemäß extrem ungemütlichen Klappstühlen und Klapptischen bestand. In großer Vorfreude aber auf alles, was das Internet versprach, nahmen wir die ungemütlichen Stühle hin. Eine Tafel, auf der die Speisen handschriftlich vermerkt wurden, wurde gebracht und wieder waren wir enttäuscht, dass es außer diesen Speisen nicht die Karte gab, die im Internet präsentiert wird. Der bestellte Rotwein zum Preis von 140 € wurde uns tatsächlich in Zimmertemperatur gebracht und da es an diesem Tag sehr warm war, hatte der Wein gut ungeniessbare 28 Grad. Wir mussten die Zeit mit anderen Getränken überbrücken bis der Wein Dank Eiskühler dann zur Mitte der Hauptspeise endlich eine akzeptable Temperatur erreicht hatte. Meine Vorspeise, ein karamellisierter Ziegenkäsetaler, war hübsch angerichtet aber mengenmäßig mehr als amuse geule zu verstehen, als als Vorspeise, bestand aus wenigen halbierten Cocktailtomaten, hauchdünnen Pfirsichscheiben und einem kleinen Ziegenkäsetaler. Zur Hauptspeise bestellte mein Mann, der eigentlich Lust auf ein Rinderfilet hatte, aus Mangel an diesem Lammfleisch, welches geschmacklich beinahe ungenießbar war, weil der Geschmack nach Lamm dem Biss in alte Schafswolle ähnelte. Meine Hauptspeise, laut Karte eine Seezunge von ca. 450 g, zum Preis von 8,5€ pro 100g zuzüglich Beilagen zum Preis von 12,5€ war ebenfalls eine derbe Enttäuschung: statt der versprochenen, und letztlich auch abgerechneten, ca 450 hatte die Seezunge maximal 320 g. Sie war tiefgefroren und durch die kleine Größe absolut nicht der Genuss, der bei einer guten und frischen Seezunge zu erwarten gewesen wäre. Das Gemüse, welches extra berechnet wurde, bestand fantasielos aus drei Drillingskartoffeln, einem halbierten Möhrchen, zwei Brokkoli und einem Blumenkohlröschen. Wir verließen das Restaurant mit einer Rechnung von 254,-€ und der traurigen Gewissheit, dass der Geburtstag meines Mannes genusstechnisch luisen Restaurant leider ein absoluter reinfall war. Beide Kellner waren sehr höflich und daher ist der eine Stern angebracht. Alles andere war nicht...

Anlässlich eines privaten Jubiläums wollten wir, meine Frau und ich, den Abend mit einem Besuch im Schaarschmidts krönen, was uns leider nur bedingt gelang. Vorab die positiven Aspekte : das Essen ist qualitativ ausgezeichnet, das Personal adrett, freundlich und kommunikativ, das Ambiente hat diese bürgerliche Behaglichkeit, wo man sich gut aufgehoben fühlt. Diese Behaglichkeit wird leider etwas getrübt , wenn gefühlt 90% der Gäste ihre Speisen fotografieren müssen, anstatt sie bewusst zu genießen. Dafür kann natürlich der Betreiber nichts, es ist eben der Zeitgeist...Wir betraten das Lokal erstmals und erwartungsvoll. Uns wurde ein Tisch im Durchgang neben dem Tresen am Fusse des Treppenaufganges zugewiesen, mit Panoramablick in die Küche und allerhand Transit durch Personal und Gäste. Er hatte Lage und Format eines Beistelltisches, im Volksmund nennt man das Katzentisch. Wenn man als Lokal den Anspruch von Exclusivität hat, verbietet es sich, Gästen so etwas zuzumuten. Nach kurzer Rücksprache, um uns zu vergewissern, dass dieser Platz ernst gemeint ist, entschlossen wir uns, das Lokal zu verlassen. Plötzlich war es doch möglich, einen akzeptablen Tisch zu bekommen. Die Qualität der Speisen ist sehr gut, ohne Frage, das Arrangement auf den Tellern kann man als durchaus übersichtlich bezeichnen,dadurch lassen sich die Speisen auch viel besser fotografieren und auch auf kleinen Displays vollständig abbilden... Ich gebe zu, dass meine Frau und ich gastronomisch schon etwas abgeklärt sind und Exclusivität nicht ausschließlich an der Preisauszeichnung festmachen, sondern tatsächlich ein Preis-Leistungsverhältnis bewerten. Hier ist noch ordentlich Luft nach oben, was man als klaren Auftrag auffassen sollte. Ich hab im Anschluss zahlreiche Gespräche mit Bekannten und Geschäftsfreunden, die das Lokal schon länger kennen, geführt, um feststellen, ob meine Erfahrung eine Ausnahme war. Zu meiner Überraschung leider nicht. Fazit : Für Leute die gern ihr Essen fotografieren und in den sozialen Medien zur Imagepflege veröffentlichen ist es die richtige Adresse.Leute, die gerne gut essen, aber das Lokal nicht mit knurrendem Magen verlassen wollen, sollten vielleicht andernorts ihr kulinarisches Glück suchen. Natürlich wünsche ich den Betreibern weiterhin aufrichtig Erfolg. Das Konzept funktioniert ja offensichtlich...

Aufgepasst beim Kauf von Gutscheinen! Da Essen war gut, der Service jedoch nicht sehr professionell. Es wurde auch am Nachbartisch mit den Gästen wegen verschiedener Dinge diskutiert und danach, an der nur ein paar Meter entfernten Bar, darüber direkt ausgetauscht und auch Kopf geschüttelt und Augen gerollt, so das die Gäste dies sehr gut sehen konnten. Am Ende wollten wir mit einem Geschenkgutschein bezahlen. Da unsere Rechnung nur knapp die Hälfte des Gutscheinwertes betrug, war für uns klar, dass wir den Restbetrag ein anders Mal benutzen. Aber weit gefehlt. Man kann den Gutschein nur ganz oder gar nicht einlösen. Die dargebotenen Möglichkeiten waren: Gutschein einsetzen und 80 Euro verfallen lassen. Gutschein einsetzen und noch eine Weinflasche für 80 Euro mit nach Hause nehmen. Essen ohne Gutschein bezahlen und nochmal wann anders ggf. mit mehr Leuten kommen, um den Gutschein einzulösen.

Der Restwert könne wegen einer rechtlichen Änderung (über deren Mitteilung ich gern in der Kommentarfunktion näher informiert werden würde, habe nämlich keine gefunden) nicht als neuer Gutschein ausgestellt werden. Unsere Idee, dass wir den Nachbartisch mit großer Gruppe fragen, ob sie den Gutschein einlösen können und uns das Geld geben, wurde vom Personal abgelehnt. Dafür ist er ja nicht gedacht. Wir haben am Ende ohne Gutschein gezahlt. Und das Personal konnte gar nicht verstehen, warum wir nicht mehr so glücklich waren und alles so negativ sahen. Wohlgemerkt auf dem Gutschein und der Internetseite wo dieser beworben wird, stehen keinerlei weiterführende Einschränkungen. Diese willkürlichen Einlösebedingungen werden einem in einem belehrenden Ton vor Ort mitgeteilt. Ein Wertgutschein ist völlig frei übertragbar und eine Teileinlösung kann höchstens am Unwillen des Gutscheinherausgebers scheitern. Wir haben selten so etwas in einem Restaurant erlebt. Leider trat das gute Essen vollkommen in den...