Wir hatten kinderfrei und wollten die seltene Gelegenheit auskosten. Aufgrund einer anderen sehr positiven Rezension reservierten wir hier einen Tisch - wegen der Kinder zwangsweise zum Mittagessen - und wurden belohnt.
Früher - vor den Kindern - gingen wir regelmäßig gehoben und hochpreisig essen. Dieser Tage ist das zeitlich schwierig und das Geld sitzt deutlich weniger locker. Es gilt also sehr gute und preisgünstige Restaurants ausfindig zu machen. Genau das haben wir hier gefunden.
Wir haben uns selbst und letztlich zusammen mit einem der "Zwillinge" (Julian) ein 6-Gang-Menü zusammengestellt - ja, wir waren zum Mittagessen dort.^^ Wir aßen daher so einige Gerichte der Karte. Die Bestandteile der Gerichte waren bis auf ganz kleine Ausnahmen perfekt gegart und abgeschmeckt. Zum Teil waren es regelrechte Kompositionen, die uns geradezu begeisterten. Lediglich der gebeizte Lachs (perfekter Biss) war etwas zu zaghaft abgeschmeckt. Ein zitroniges Gel mit Schmackes oder etwas ähnliches als Beigabe sowie etwas mehr Salz und er wäre perfekt gewesen. Auch das zugehörige Kartoffelrösti war etwas zu dunkel, trotzdem nicht knusprig und im Mund irgendwie unauffällig.
Ansonsten gab es nichts, was man besser hätte garen oder abschmecken können. Die Gänseleberterrine mit Brioche und Tomatenmarmelade war einfach nur großartig. Eine der eben genannten Kompositionen, bei denen sich die Aromen so im Mund verbinden, dass man nicht genug bekommen kann. In der Sternegastronomie ist sowas einigermaßen selbstverständlich. Hier hatten wir sowas nicht unbedingt erwartet. Zur Terrine empfahl und servierte uns Julian ein alkoholisches Getränk - ich habe leider schon wieder vergessen, wie es hieß - was zu den Komponenten des Gerichts besser passte als jedes andere, was ich in den vergangenen Jahrzehnten zur Gänseleberterrine trank. Eine hervorragende Empfehlung.
Die Hummersuppe war ebenso absolut köstlich. Warum die Einlage der Hummersuppe (eine hervorragend gegarte Garnele) kein Hummer war, habe ich vergessen zu fragen, wo man doch für das Kochen der Suppe auch Hummerkarkassen benötigt. Allerdings wäre sie dann auch teurer. Und so war sie trotzdem sehr sehr lecker. Als nächstes kam ein gebackenes Ei, bei dem ich einzig die Eierspeise an sich anders ausgewählt hätte, weil es auf dem Teller schöner aussieht und mehr Crunch möglich macht. Es kommt ein pochiertes Ei, welches obendrein paniert und gebacken ist. Es war auf den Punkt gegart, das Eigelb wunderbar. Aber ein pochiertes Ei ist auch immer etwas weich und: es ist flach. Schöner und leckerer hätte ich ein 4-Minuten-Ei (gepellt, paniert und knusprig frittiert) gefunden. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Zum Ei kamen sehr leckere Pfifferlinge und ein u.a. mit Dill kombinierter Rucola, was geschmacklich ein tolles Gesamtbild ergab.
Als Hauptgang suchten wir uns die "Blutwurst" mit Apfel-Sellerie-Creme und einer köstlichen Sauce aus. Von der Wertigkeit der Rohstoffe eigentlich nicht der Höhepunkt unseres selbst zusammengestellten Menüs. Aber auch dieser Gang war so eine köstliche Komposition, dass er den vorherigen absolut das Wasser reichen konnte.
Zu guter Letzt entschieden wir uns für die Käseauswahl, die mit der hervorragenden Tomatenmarmelade aus dem 2. Gang sowie einem köstlichen Früchtebrot, leckersten Walnüssen, Weintrauben und einem Traubengelée kam. Ein wunderbarer Abschluss. Da wir auf Empfehlung von Julian die meisten Gänge - es waren ja eigentlich keine Menüportionen - nur einmal bestellten, aber auf 2 Tellern serviert bekamen, waren wir nach diesem opulenten Mal auch nicht bauchschmerzig voll, sondern sehr angenehm satt.
Wir werden hoffentlich bald wieder zu Gast sein können. Mal schaun, wie Oma und Opa zu einem weiteren "kinderfrei" stehen.
Einziger Wermutstropfen ist im Nachhinein die Parkplatzsituation. Das Restaurant hat keine eigenen kostenfreien Parkplätze für seine Gäste. Es bleibt nur ein Parken auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz in der Nähe oder Schwarzparken.
p.s. Ich hätte noch mehr zu schreiben gehabt, aber die erlaubte...
Read moreWir waren am Montag dem 04.09.23 zu zweit am Abend bei den Zwillingen essen. Wir hatten eine Hummersuppe , dann hatten wir jeweils einmal den Wels und einmal den Tagesfisch, welches Zander war. Zum Abschluss wollten wir jeder gerne eine creme brülee
. Die Hummersuppe war leider etwas salzig und für meinen Geschmack zu eindimensional . Die Wildgarnele dazu war aber perfekt. Der "Nette" sagte, dass der Küchenchef immer etwas salzig kochen würde. (das hilft natürlich dem Gast nicht) Bei den Fischgängen war mein Kollege mit seinem Wels sehr unglücklich, weil ihm die Zubereitung des Fisches überhaupt nicht gefiel (etwas zu trocken und übergart) und die Geschmackskombination überhaupt nicht ausbalanciert war. (der Fisch wurde erschlagen von der Intensivität der Beilagen). Den Zandergang fand ich handwerklich sehr gut zubereitet, aber von dem Zusammenspiel der Aromen und dem Gesamtgeschmack fand ich das Gericht langweilig. (ich weiß, langweilig klingt krass, aber genauso habe ich es empfunden). Da uns der "Nette" fragte, wie wir es fanden, habe ich es ihm genauso geschildert, wie ich es empfunden hatte. Ich hätte eigentlich sehr gerne die Sache mit Ihm freundschaftlich und angeregt erörtert, aber der "Nette" fühlte sich einfach nur komplett angegriffen und und fiel direkt in den Verteidigungsmodus (in sehr angespannter Verfassung) und wollte von Kritik eigentlich überhaupt nichts hören. Er meinte bis jetzt waren alle Gäste immer super zufrieden (solche Aussagen sind völlig sinnlos und sehr ärgerlich) und dass Sie dort wissen würden, was Sie da machen. Von Freundlichkeit, oder Konstruktivität habe ich überhaupt nichts gemerkt. Die Reaktion von dem "Netten" fand ich sehr krass und das hatte mit "Essen bei Freunden" einfach nichts zu tun. Diese Reaktion fand ich weitaus negativer, als das was Wir beim Essen zu beanstanden hatten. Für mich fühlte sich die gesamte Herangehensweise sehr überheblich an und wir hatten dadurch wirklich keinen schönen Abend. Hiernach wurde uns dann mitgeteilt, dass die Creme Brülee
nicht mehr vorrätig sei. Am Ende meinte der "Nette" das ich mein Menü nicht zahlen müsste , was ich jedoch nicht angenommen habe. Letztlich fühlten wir uns nach der Kritik vollkommen unerwünscht .Insgesamt keine...
Read moreGestern hatten wir es endlich geschafft: Essen bei "Die Zwillinge" in Caputh. Zusammen mit einem befreundeten Pärchen haben wir uns einen Tisch reserviert.
Die Begrüßung und Tischzuweisung ließ etwas auf sich warten, was mich etwas verwunderte. Aber der Tisch war gut, etwas abseits von den anderen, nicht am Fenster, dennoch hell. Das Ambiente ist schlicht, an Dekoration nicht überladen. Die Einrichtung kannten wir von vorherigen Besuchen.
Die Bedienung war etwas ungewohnt auf das DU ausgerichtet, aber nett, freundlich, hilfsbereit. Das DU war wohl Zeichen des "Essen bei Freunden", was das Motto der beiden ist. Es war eine Mischung aus locker und vornehm. Julian, der "Service-Zwilling" kam mir bisweilen etwas unsicher oder unbeholfen vor, was verwunderte. Denn die beiden sind doch Profis und schon länger im Geschäft.
Kurz nach Aufgabe der Bestellung erhielten wir den leckeren Aperitif Havel-Spizz: Birnenlikör, Prosecco und Soda. Kurze Zeit später wurde uns ein Gruß aus der Küche kredenzt; toll angerichtet und echt lecker. (Leider weiß ich nicht mehr, was es genau war.)
Als Vorspeise ließen wir und den Wildschweinschinken auf kleinen Schmalz-Stullen an Feldsalat mit Kartoffel-Speck-Vinaigrette schmecken. Das war ein toller Start und ließ uns nur Gutes erwarten. (Das Foto habe ich mir "geborgt".)
Das Essen ließ nicht lange auf sich warten. Wir wählten den Fang des Tages; das war gebratener Havel-Zander an Sellierie-Schaum mit Birnen, Wiener Schnitzel mit lauwarmen Kartoffel-Gurkensalat, Limette und Preiselbeeren, Rinderentrocôte, mit hausgemachten Pommes , Ofenkäse und Salat.
Das Essen war und ist jeden Euro wert. Man sieht, dass die eingesetzten Lebensmittel mit Liebe und Sachverstand verarbeitet und zubereitet werden. Das ist schon mehr als „Standard“; da darf es auch einen Euro mehr kosten. das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Die Getränke, vom Aperitif über Bier vom Fass und Rotwein bis hin zum „Absacker“ waren alle lecker, frisch, spritzig, gut.
Also, wir werden euch sicherlich nochmals aufsuchen und uns einen Tisch reservieren, wenn wir in meiner alten Heimat zu Besuch sind. Und das soll keine...
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