Bib Gourmand - zurecht?
Nach einem Mittagessen mit meiner Schwester stellten wir uns die Frage, ob der Bib Gourmand noch gerechtfertigt ist.
Zur Lokalität: Der erste Eindruck war ernüchternd. Der Teppich im Eingangsbereich war schmutzig und es roch nach Kneipe. Eine Mischung von kaltem Zigarettenrauch und Fett. Beim eintreten standen halb verwelkte Blumen in einer Vase mit braun abgestandenen Wasser. Das ganze Restaurant machte ein wenig den Eindruck als wäre in die Jahre gekommen.
Die Tische waren mit Papierservietten eingedeckt und die Blümchen auf den Tischen erfüllen in ihren Glasvasen ihren dekorativen Zweck.
Die Chefin war freundlich und bemüht. Die Speisekarte gab es als loses DIN A4 Blatt, die Getränkekarte wiederum als klassische Karte.
Die Gabeln hatten in den Zinken leider dunkle Rückstände. Am Weinglas waren Lippenstiftrückstände. Natürlich war es unangenehm nach der Reklamation. Die Chefin war sehr bemüht und entschuldigte sich. Es gab ein neues Glas und frisches Besteck. Auch die Papierservietten wurden dann gegen Stoffservietten ausgetauscht gefolgt von einem Brotteller mit Brotmesser.
Essen und Getränke: Das vorab gereichte Brot war sehr lecker. Dazu gab es Butter.
Der bestellte Champagner wurde frisch geöffnet gut gekühlt serviert.
Die Hausgemachte Gänsestopfleber war eine dicke Scheibe und leider der Anschnitt. Der kleine Beilagensalat gut, aber nichts besonderes.
Das Lachstatar war zu sauer und auf dem Teller war eine Gemüsebeilage, die da eigentlich nichts zu suchen hat. Das Gemüse war augenscheinlich Tiefkühlkost.
Alles wirkte ein wenig hilflos angerichtet.
Bestellt waren Lammkottlettes zart rosa an buntem Frühlingsgemüse und neue Kartoffeln und Hausgemachtes Rehragout mit Preiselbeeren, buntem Gemüse und Dinkelspätzle
Zum Reh gab es leider keine Preiselbeeren dafür wieder TK-Gemüse. Das Lamm kam auf einem Klecks Spinat und Soße. Die Kartoffeln wurden vergessen und auf Nachfrage kamen ersatzweise Tiefkühl-Rösti. Das Gemüse fehlte gänzlich.
Der Nachtisch bestand aus Creme Brûlée und Panna Cotta. Bei der Panna Cotta hatte sich die Vanille abgesetzt und die Creme Brûlée hatte eine sehr löchrig dürftige Kruste, das typische knacken mit dem Löffel blieb leider aus.
Fazit:
Wir waren mit der Erwartungshaltung einer Bib Gourmand Bewertung zum Essen gegangen und wurden enttäuscht.
Ich denke bei 100€/Person kann man auch einiges erwarten. Sicher war dieses Restaurant mal den Bib Gourmand wert und in dem Familienunternehmen war auch jeder bemüht, doch leider reicht diese Leistung nicht mehr für einen Bib Gourmand.
Wir wünschen der Familie alles gute für die Zukunft und vielleicht ein wenig mehr Motivation die Latte wieder ein wenig höher zu legen. Für uns war es der...
Read moreWer auf nicht alltägliche Küche in ausgezeichneter handwerklicher Qualität steht, ist im Schützen in Donaueschingen an der richtigen Adresse. Clemens Baader setzt sein Motto „feine Wirtshausküche“ immer wieder treffend um.
Ein Beispiel dafür ist die von mir fotografierte und mit jedem Bissen genossene
„Gefüllte Wachtelterrine auf Aprikosen Chutney an Champignon-Kirschtomaten-Salat, Butterbrioche“ für gerade mal 13,50 €.
Auch angesichts der reichlichen Portion ist das ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Terrinen in dieser Qualitätsliga haben nach meinen Erkenntnissen Seltenheitswert. Allein deshalb ist Donaueschingen eine Reise wert.
Auf meine Frage nach weiteren Adressen für so köstliche Terrinen und Pasteten in unserer Region habe ich bisher Null Antworten bekommen. Folglich war ich wieder im Schützen. Ich habe mir Schwartenmagen gegönnt – vom Pulpo (siehe weiteres Bild). Wirklich fein und zart. Eine ganz andere Liga als die weit verbreiteten langweiligen Tintenfischringe unter fettiger Panade.
Das beigefügte Bild des Zwiebelrostbratens von Clemens Baader (24,50 Euro) zeigt auf den ersten Blick einen feinen Unterschied: Reichlich Zwiebeln perfekt gegart und nicht verbrannt, wie vielerorts leider üblich. Medium bestellt – Medium geliefert. Das Gemüse war ebenfalls professionell gegart wie es sich gehört: nicht zu weich, nicht zu hart.
Meine persönliche Empfehlung für sparsame Genießer:
Die abgebildete Terrine zu Zweit verkosten.
Anschließend einen hochwertig belegten Brauhaus-Fladen (Flammkuchen) von Clemens Baader folgen lassen und zum bequemen Teilen um einen extra Teller bitten. Dann ist wirklich jeder Bissen ein knuspriger Genuss.
Das gesparte Geld am Ende in 2 Desserts investieren. Da gibt es im Schützen in Donaueschingen eine verlockende Auswahl zu Preisen von...
Read moreAfter spending 5 days in the Black Forest, we were really having a hard time having a decent meal (regardless of budget). Finally on our last day we stumbled upon this place giving it a chance, which proved really rewarding. Great location with parking outside, warm interior and good communication from the staff. From the starters to the main dish and dessert, we were really pleased and happy. We are close neighbors to Italy and we eat nearly every day from that cuisine; the dishes were a fine italian taste with a bit of Schwarzwald twist. Highly...
Read more