"Zumpferlkaiser" Manfred Deix: Hommage an einen Gnadenlosen, Karikaturmuseum Krems, „I Love Deix“ – bis Februar 2025 Als Sechsjähriger verdiente er die ersten Honorare mit „Nacktzeichnungen“, die er an seine Mitschüler um 10, 15 Groschen verkaufte. Sex interessierte auch den Bub mit neun Jahren bereits, als er in einem Daumenkino eine Frau Striptease machen ließ. „Das Höschen hat sie anbehalten“, erzählte Deix später, „weil ich nicht wusste, wie es darunter aussieht.“ Im Alter von elf Jahren wurde er von einem Zeichenwettbewerb des ORF ausgeschlossen mit der Begründung, dass der Sender „Zeichnungen von Kindern, aber nicht von Erwachsenen oder Profis“ wolle. Im selben Jahr veröffentlichte Deix erste Cartoons in der St. Pöltner Kirchenzeitung. Unglaublich, aber wahr: Manfred Deix studierte an der Höheren Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, mit Kommilitonen wie Gottfried Helnwein, Josef Bramer oder Bernhard Paul. Schon eher seinem Naturell entsprechend: Zweieinhalb Jahre später gab es für ihn den Schulverweis, dem 1975 der Rausschmiss aus der Akademie der Bildenden Künste Wien folgte. Aber Manfred Deix kümmerte sich nicht um derlei Beckmessereien. Er war längst ein gesuchter Karikaturist, der in Profil, Trend und Economy seine ätzenden Kommentare veröffentlichte. Mit seinem Aufstieg konnte selbst eine Rakete nur schwer mithalten. Titelblätter für Stern, Spiegel, Pardon, Tempo oder Playboy brachten ihm die Bekanntheit, die es ihm erlaubte, 1980 sein erstes Buch mit dem Titel „Cartoons von Manfred Deix“ erfolgreich auf den Markt zu bringen. Seine Landsleute verehrten ihn, obgleich sie als typische Deix-Figuren auf den ersten Blick bis heute klar auszumachen sind. Kurz: Er setzte den Zeichenstift dort an, wo es wehtat!Dem 2016 verstorbenen Satiriker mit dem rot-weiß-roten Röntgenblick widmet das Karikaturmuseum Krems eine kleine, böse Schau. Seinen Fans fehlt er, den Karikierten aber auch. „Seit Manfred Deix tot ist, wissen wir nicht mehr, wie wir aussehen“ erklärte Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Fest steht: Dieser Karikaturist, der wie kein anderer die Abgründe, Scheinheiligkeiten sowie das unzerstörbare Gemütlichkeitsgen der rot-weiß-roten Seele entlarvte, fehlt. Bigotte Priester, bornierte Politiker, eitle Gockel, pickelige Nazis, verweichlichte Staatsmänner – in den Arbeiten des Bürgerschrecks und „Zumpferlkaisers“ Manfred Deix kriegten viele ihr Fett ab. Sein Credo: Merke: Jeder kann zur Deix-Figur werden, er muss es sich allerdings auch verdienen. Die Deixfigur fand sogar Aufnahme in den Duden als eine „ins Lächerliche verzerrte Darstellung eines Menschen“. Die Ausstellung, die leider nur das Erdgeschoß umfasst, ist die erste Retrospektive seit seinem Ableben 2016. Kurator Gottfried Gusenbauer hat das Werk in Sektionen unterteilt: der junge, prominente, politische, gläubige, strenge, ungemütliche sowie der erotische Deix – diese Ecke, in der besonders viele Hängebrüste, Zumpferl und Hintern zu sehen sind, ist stilecht mit einer halbrunden Wand vom Rest abgetrennt. Mit seinen „Nackerten“, die er bereits als Sechsjähriger an Mitschüler verscherbelte, erregte Deix zeitlebens viele Gemüter. Für seine gnadenlosen Analysen über Österreich gilt das nicht: Deix zog, mit Pinsel und Zeichenstift bewaffnet, mit Lust zur Provokation gegen Spießbürgertum, Sexismus, Antisemitismus, Rassismus oder Korruption in den Kampf. Je größer das Ego der mächtigen Männer, desto kleiner ihr Penis. Sehenswert, aber...
Read moreOne of the best museums in Austria. Well researched exhibitions and books on topic in the museum's store. Multimedia means are usually present, there are touch screens to see more drawings and a cinema room with relevant movies. Always a place where you can buy graphic novels. There is also a place where kids can play and draw. The exibitions include the usual comics but go into political caricature with complete explanations about the history and details about the newspapers they appeared in. There are a lot of details about different currents in the Austrian culture and the way they were reflected in the caricatures. This is usual for all museums in Austria, where the period just before the first world war is very present in any exibitions that has anything to do with modern art. And the caricature museum is modern art 😊, even if sometimes is old. There are permanent exibitions with collections of old newspapers and the way they presented big historic events in caricatures. The most interesting is the Simplicius review and the way it depicted the tragedy of world war I just to go to support the...
Read moreGreat museum, keeps amazing us since it was founded 😍 Inspiring contents and artists, even artists in residence which is rare. Topics are Austrian Caricaturists and Artists, there is always a different focus and angle on an artist's life and work. And you can always learn something new and get to know a new artist, which is impressive even if you think you're well immersed in the scene already. Their museum shop is amazing as well, great things and even real hand-signed limited prints amongst other things. Very affordable as well, 12 euros per adult without reduction and many options to get a reduced price or combined tickets with the other museums in Krems. Staff is gorgeously nice, taking photos without flash is even encouraged. Even the toilets are nice, we have nothing negative to say about the Karikaturmuseum Krems even...
Read more