Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle an der Saale würdigt die vielfältigen Leistungen der Menschen in einer Zeit, in der es noch keine Schriftsysteme gab. Oft gelten diese vorgeschichtlichen Gesellschaften in der Stein-, Bronze- und Eisenzeit als "barbarisch" oder unterentwickelt - verglichen mit den vermeintlich fortgeschritteneren Hochkulturen im Mittelmeerraum. Tatsächlich verfügten die damaligen Mitteleuropäer vor vielen tausend Jahren durchaus über erstaunliche Fähigkeiten. Schon in der Eiszeit brachten sie Sprache, Kunst, Spiritualität und Werkzeuge hervor - eine frühe Form der Kultur. Sie begannen sich partiell von der Natur zu emanzipieren. Statt nur ums nackte Überleben zu kämpfen, schafften sie es, sich auszubreiten und neue Lebensräume zu erobern. Feuer und Kleidung wärmten ihre Körper. Mit Hilfe von Waffen, einer geschickten sozialen Organisation und einem regen mündlichen Austausch wurden die Menschen geschickte Großwildjäger. In den Kaltphasen der Eiszeit folgten sie den großen wandernden Tierherden, vor allem Pferden und Rentieren. Auch Fisch, Pflanzen und Insekten standen auf dem Speiseplan. An gefährliche Tiere wie Mammuts, Wollnashörner, Auerochsen und Bären wagte man sich nur selten heran. Trotzdem war es verlockend, denn aus dem Pelz und der Haut von Bären konnte warme Kleidung gewonnen werden. Zähne und Krallen wurden zu begehrtem Schmuck und Trophäen verarbeitet - sicherlich auch mit sozialen Status für die Träger verbunden. Aus den Ellen eines Nashorns konnten dolchartige Geräte gewonnen werden. Und natürlich war die Aussicht auf viel Fleisch attraktiv, zumal dieses vergraben im kalten Boden lange Zeit haltbar blieb. Man schätzt, dass ein Neandertaler - ähnlich wie heutige Wildbeuter - am Tag nur etwa 3 Stunden benötigte, um Wild zu erbeuten. Die Tiere waren in der weiten weitgehend baumlosen Steppe leicht auszumachen. Die Instandsetzung der Werkzeuge nahm wohl nur ein bis drei Stunden täglich in Anspruch. So blieben den Neandertalern, aber auch unserer Spezies viel Freizeit und Gelegenheiten für soziale Interaktionen und Geschichten am Lagerfeuer. Eine große Herausforderung stellte die Mittelsteinzeit dar. Damals, vor rund 11.500 Jahren, erwärmte sich das Klima, es begann ein Zeitalter des Waldes. Der Rückzug der offenen Tundralandschaft nach Nordeuropa zwang die Menschen zur Anpassung, denn die großen Ren- und Pferdeherden verschwanden aus ihrem Lebensraum. Wildschwein, Rothirsch und Reh wurden zur bevorzugten Beute im Wald. Ihnen lauerten die Menschen in Lichtungen auf - erstmals auch mit Pfeil und Bogen, die im Wald weit weniger sperrig waren als die langen Speerlanzen der Eiszeit. Eine höhere Präzision und Reichweite beim Treffen war angesichts der nur einzeln auftauchenden Tiere im Unterholz notwendiger denn je. Bei den großen Tierherden der Eiszeit kam es weniger auf Genauigkeit an. Da die Tiere meist ortstreu waren, hielten sich die Menschen nun länger - meist mehrere Monate - an einem Ort auf und errichteten einfache Hütten aus Holz und Lehm - nicht mehr nur ausschließlich Lederzelte. Eine noch größere Zäsur bedeutete die Jungsteinzeit. Nun betrieben die Menschen Ackerbau und Viehzucht. Der Wald wurde gerodet, Getreide angebaut und Weideflächen geschaffen. Mit der Sesshaftwerdung nahm allmählich auch die soziale Ungleichheit zu. Es konnte Besitz und Eigentum angehäuft und vererbt werden. Besitz musste vor fremden Zugriff geschützt und verwaltet werden. So bildeten sich Führungsschichten heraus, Vorformen von Aristokratie. Sie ließen in der Bronzezeit imposante Hügelgräber für sich schaffen - mit reichen Beigaben. Die "Fürsten" im Saalegebiet kontrollierten vor 4.000 Jahren Kreuzungspunkte wichtiger Handelswege, über die nach Süden und Osten seltenes Zinn und Kupfer transportiert wurden. Über diese Handelsbeziehungen kam auch Wissen über den Sternenhimmel zu den "Fürsten" nach Mitteldeutschland. Darauf deutet auch die weltberühmte Himmelsscheibe von Nebra hin - eine Bronzeplatte, die als älteste Himmelsdarstellung der Welt gilt. Sie verschlüsselte...
Read moreWell run museum filled with fossils and displays of ancient Europe. There are many displays of the people who once inhabited Europe with artifacts of jewelry, tools and weapons.
We came to see the mysterious Nebra Sky Disc and the Hand of Parëles. These two bronze objects are thought to be at least 5,000 years old and are of unknown origin or function. Beautifully presented they are wonders to behold with metals from England and the Carpathian Mountains?!
There are audio tours in English and few of the exhibits are in English. Not a problem though as you can...
Read moreDas Landesmuseum Halle ist ein kulturelles Highlight, das sowohl Geschichtsinteressierte als auch Kunst- und Kulturfreunde begeistern dürfte. Dieses Museum beeindruckt nicht nur durch seine gut durchdachte Struktur, sondern auch durch seine Vielfalt an Angeboten, die den Besuch zu einem echten Erlebnis machen.
Struktur und Ausstellung
Die Ausstellungen sind hervorragend gegliedert, was den Besuch angenehm und übersichtlich gestaltet. Von archäologischen Schätzen bis hin zu spannenden kulturhistorischen Exponaten bietet das Museum eine beeindruckende Bandbreite. Besonders die klare Präsentation macht es einfach, sich durch die verschiedenen Themenbereiche zu bewegen und die Inhalte aufzunehmen.
Interaktive Elemente und Audioguides
Ein besonderes Highlight sind die Audioguides, die in verschiedenen Versionen verfügbar sind: für Erwachsene, für Kinder und in einfacher Sprache. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass jede Altersgruppe und jedes Sprachniveau angesprochen wird. Die Inhalte sind nicht nur informativ, sondern auch spannend aufbereitet, wodurch der Museumsbesuch noch intensiver wird.
Empfehlung
Wer Zeit in Halle verbringt, sollte das Landesmuseum unbedingt in den Reiseplan aufnehmen. Es ist nicht nur ein Ort des Wissens, sondern auch ein Raum zum Staunen und Entdecken. Egal, ob man alleine, mit Kindern oder in einer Gruppe unterwegs ist – dieses Museum bietet für alle etwas.
Fazit: Das Landesmuseum Halle ist ein Must-See für alle, die sich für Geschichte und Kultur begeistern. Die Kombination aus strukturierter Präsentation, interaktiven Elementen und erstklassigen Audioguides macht den Besuch zu einem besonderen Erlebnis....
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