Das Anton — Restaurant in Linz

Es soll eines der Restaurants in Linz sein…. Ich verstehe den Hype nicht.

Es fängt schon am Empfang an. Wir wollten vor der Oper vorher den Abend gemütlich im „Das Anton“ beginnen. Ich mag es nicht am Empfang gemustert zu werden und 5 Min. zu stehen obwohl bis auf 2 Fenstertische und einem Tisch an der Wand das Restaurant leer war. Aber wir haben nur einen Tisch frei… (bis wir gegangen sind kam nur eine Gruppe dazu).

Dann der Ton des Servicepersonals passt nicht in so ein Etablissement. Aber das Essen war sehr gut - Frage: kann man die Teller nicht vorwärmen, damit das Essen länger heiß bleibt? Und was sollen 3,00 € pro Person zusätzlich auf der Rechnung - da hätte ich von der Kellnerin ne nette Erklärung erwartet.

Fazit: tolles Essen mit Luft nach oben. Servicetechnisch schreit „Das Anton“ nach Verbesserung.

Tipp: in so einem Restaurant erwarte ich Kreditkartenakzeptanz auf für American Express - zumal die Gebühren extra für Restaurants der gehobenen Klasse massivst reduziert wurde - einfach mal bei AMEX nachfragen! Ich als gehobener Kreditkartenkunde wurde schon vor über einem Jahr darüber informiert, dass American Express, gerade für die gehobene Gastronomie an der Gebührenschraube gedreht hat um die Akzeptanz insbesondere in Österreich zu erhöhen.

Ergänzung: Liebes Team des „Das Anton“, Erstmal danke für Ihre nette Reaktion. Es freut mich, dass Sie die Kritik als das aufgenommen wurde, als welche diese gemeint war: als positive Rezession mit Entwicklungspotenzial.

Bezüglich Ihrer Reaktion der Gedeck-Gebühr ließe sich dies recht einfach durch eine ausführliche Erklärung auf der Karte klären und damit solche Kommunikationsprobleme mit dem Gast verhindern.

Ich persönlich besuche doch recht häufig die gehobene Gastronomie, schon berufsbedingt, aber dennoch war/ist mir eine Gebühr für Amuse-Gueule, Wasser (was in der EU-Richtline im Jahre 2019 abschließend geregelt wurde - Siehe Hinweis der WKOE), Dekoration, Servierten etc. gerade in der gehobenen Gastronomie nicht...

Das Essen an sich war schon relativ gut und fancy, aber das allein ist ja nicht alles: Wir hatten passend zur LA TRAGÉDIE DE CARMEN die "von Küchenchef David Roither eigens kreierten Tapas".

Die Kellnerin erklärte zu Beginn aber nicht, was genau serviert werden würde, noch fragte sie bezüglich Unverträglichkeiten, Bedürfnissen oder Vorlieben, mit dem Ergebnis, dass der 1. Gang nur teilweise und der 2. und 3. Gang nicht vegetarisch waren, obwohl wir eine Vegetarierin dabei hatten. Das sollte bei den Preisen inkl. 3 €/Person für's Gedeck, das weder Wasser, Knabbereien oder sonst irgendetwas konsumierbares beinhaltete, schon drinnen sein. Anstatt sich zu entschuldigen war der Kommentar nur, "Das hätten sie vorher sagen müssen. Ich schau, ob es Risotto gibt." Also weder eine Einsicht, noch ein Angebot, selbst zu entscheiden was stattdessen gewünscht wird. Und darüber hinaus zwei Gänge ersetzt durch einen.

Und da sind wir schon beim nächsten Kritikpunkt: In einem durchschnittlichen Linzer Restaurant werde ich üblicherweise für 14 € für's Essen satt. Hier, im "Das Anton" wurden wir alle für 28 € für's Essen (also eigentlich 31 € inkl. Gedeck) bei 3 Gängen nicht satt, da die Portionsgrößen - ich würde sagen, minimalistisch waren. Erwartungsgemäß kam dann auch die übliche Frage, ob's gepasst hat, nicht. Möglicherweise bewusst aufgrund vergangener Erfahrungen?

Dazu kommen selbstverständlich noch überaus stolze Getränkepreise, bei gar nicht so üppiger Auswahl. Und ein Servicepersonal, das in dieser Preisklasse in mehreren Punkten noch etwas üben könnte (ein weiteres Beispiel: zu Beginn wurden wir gleich gefragt, was es zu Trinken sein soll - ohne vorherige Erklärung was es denn gibt, was zu empfehlen sei o.Ä., und erst nach einer kurzen betretenen Stille kam die Frage "oder soll ich die...

Rundherum erfreuliche Erfahrung

Das Ambiente des Anton ist trendig und gestylt. Unbedingt einen Tisch am Fenster reservieren, mit toller Aussicht auf den Volksgarten und Panoramablick bis zum Mariendom. Bei vergangenen Besuchen haperte es am Service. Diesmal zeigte sich das Service stark verbessert. Wir wurden von einer überaus freundlichen Frau begrüßt, sie nahm uns den Mantel ab und begleitete uns zum Tisch. Der junge Kellner war aufmerksam und bemüht. Trotzdem sollte man auch für den Business Lunch zu Mittag schon eine Stunde einplanen, da das Essen großteils frisch zubereitet wird. Die Küche bietet österreichische Klassiker, modern und kreativ verfeinert, aber auch Steaks, Pasta und Vegetarisches. Wir entschieden uns für die Kalbsleber und das Mittagsmenü. Die glacierte Kalbsleber: butterweich, zart, schmeckte sehr fein. Das Mittagsmenü: Paprikahuhn und Creme Brulée. Das Parikahuhn saftig, nicht zu weich, mit Zucchinistreifen in der gut gewürzten Sauce - ungewöhnlich, aber sehr schmackhaft. Der Reis von idealer Konsistenz. Eine besondere Erwähnung verdient das exzellente Dessert: eine Veilchen-Brulée an Pfirsichragout mit Joghurt und Karamell - leicht und köstlich. Erfreulich die gute Auswahl österreichischer Weine zu moderaten Preisen. Auch Champagner kann man glasweise bestellen, was in Linz nicht so häufig vorkommt. Insgesamt war es ein sehr gelungenes Essen zu einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis. Wer will kann an der Theke zur Schauküche essen und dem engagierten Küchenteam bei der Zubereitung des Essens zusehen. Und dann vielleicht noch in der sehr empfehlenswerten Bar den einen oder anderen...