Ein Ort wie ein vergilbtes Foto im Familienalbum: man schaut drauf, lächelt wehmütig – und fragt sich dann, warum man es nicht endlich wegwirft.
Der Glanz vergangener Tage hängt hier wie ein alter Kronleuchter – staubig, halb funktional, aber man will ihn einfach nicht abnehmen. La Bruschetta, das war mal der Italiener der Deutschen: Kellner mit Charme, Küche mit Charakter, Preise mit Maß. Heute ist es eher der noble Schuppen fürs Proletariat mit leichtem Hang zur Ölraffinerie.
Vorab: Der Inhaber – ein echtes Herzblutgeschöpf. Man merkt, dass er lebt, was er tut. Leider merkt man nicht, ob sein Team dasselbe tut. Der Service ist freundlich. Wenn er denn da ist. Zwischen dem 3. und 5. Getränk weiß man nicht, ob man selbst vergessen wurde – oder einfach nur zur meditativen Entschleunigung eingeladen ist. Karten gibt’s viele – Auswahl ist wichtig, vor allem wenn 90% davon gleich schmecken.
Die Küche? Eine kulinarische Zeitreise in die frühen 2000er. Carpaccio wie aus dem Supermarkt, Ministrone mit dem Aroma „warmes Wasser“ und Antipasti für 20 € p.P. – das ist der echte italienische Dolce-Vita-Inflationsausgleich.
Wer hier Gewürze sucht, sollte vorher ein Kreuz machen – das Essen ist so mutlos, dass selbst die Salzstreuer im Schrank weinen. Öl hingegen gibt’s reichlich. Wahrscheinlich liegt eine Pipeline direkt zur Küche. Shell und Esso würden neidisch die Stirn runzeln.
Der Spargel – ein Kapitel für sich. Man glaubt kaum, was man alles mit Hollandaise kombinieren kann, wenn man einmal die Fantasie aus dem Fenster wirft. Und Steinpilze? Sind offenbar das neue Rucola. Gibt’s überall drauf. Vielleicht auch im Panna Cotta, man weiß es nicht.
Apropos Dessert: Die Panna Cotta ist ein Erlebnis. Vorausgesetzt, man steht auf Milchhaut und Zähneknirschen. Sie zerfließt nicht im Mund, sondern bleibt, klebt, kämpft. Eine Art italienischer Wrestling-Käse.
Fazit: La Bruschetta, wir mögen dich. Ehrlich. Aber du brauchst dringend eine kleine Renovierung – nicht nur im Mobiliar, sondern auch in Konzept und Küche. Weniger Metro, mehr Nonna. Weniger Sahne, mehr Seele. Weniger „früher war alles besser“ – und wieder einfach: besser.
Bis dahin: Buon appetito… aber vielleicht...
Read moreAls die San Pellegrino—Flasche an den Tisch gebracht wurde, war sie bereits geöffnet worden. Das Wasser schmeckte merkwürdig, jedenfalls ganz anders, als ich mein - zahllose Male getrunkenes - Lieblings-Mineralwasser in Erinnerung hatte. Am Nebentisch beobachtete ich das gleiche, auch dort erhielt ein Gast eine bereits offene Flasche ohne Deckel.
Der von der Weinkarte bestellte, mittelpreisige Rosé kam bereits entkorkt auf den Tisch. Er schmeckte -wie soll ich es ausdrücken? - billig. Ich wies den Kellner darauf hin, dass ich es höchst unüblich fände, eine bereits entkorkte Flasche serviert zu bekommen, akzeptierte es aber letztendlich. Eine neue, noch verschlossene, Flasche bot er uns nicht an. Da unser Gast uns dieses Lokal empfohlen hatte, verzichteten wir auf eine Auseinandersetzung mit dem Personal.
Wir bestellten in der Folge Nudelgerichte,. Es kamen große Portionen, die optisch einiges hermachten. Geschmacklich war es so lala. Einige der Lachsstücke waren sehr gut, einige trocken und offenbar schon etwas länger zubereitet. Offensichtlich verschiedene Chargen. Unserem Gast schmecken die Nudeln mit Steinpilzen gut. Die Teller wurden über den Tisch gereicht, so dass man sie entgegennehmen musste. Bei einem Restaurant wie diesem nicht akzeptabel. Das Preisniveau ist mittel bis leicht gehoben, für diese Leistung meines Erachtens zu hoch.
Sehr gut gefallen hat uns das Tiramisu, die Crème brûlée war nicht vom selben Tag (wohl auch nicht vom Vortag), stichfest bis sehr fest und völlig überzuckert. Kein Genuss.
Alles in allem hatten wir uns aufgrund der vielen guten Bewertungen mehr erhofft. Wir werden jedenfalls nicht...
Read moreI really wanted to like this place. But the “Ravioli filled with Aspargus” were not better than warmed up airline food. The order was brought to the table within 7 minutes. Means the Ravioli were precooked and reheated. Explains why they were hardened and very chewy. Not fresh. And no aspargus inside, just a few shaves on top with a too salty white sauce. I observed other customers getting their meals too fast to be prepared fresh. Chef needs to stop using the microwave. The best part of lunch was the...
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