Wir waren anlässlich unseres Hochzeitstags im 271 und hatten einen wunderschönen Abend. Das Ambiente und der Service waren erstklassig und haben in jedem Fall den Stern verdient.
Nun zum Essen.
Als Gruß aus der Küche gab vorneweg einen sehr schön angerichteten „Radi“ (Rettich) gefüllt mit einer Art Frischkäse. Das Ganze wurde serviert auf einem Cracker. Ein sehr schöner Einstieg in den Abend und ein passender Verweis auf die Bayerischen Wurzeln des Lokals in Burghausen. Im Anschluss hatten wir das hausgebackene Brot mit dreierlei Aufstrichen, was in jedem Fall auch sehr zu empfehlen ist.
Ich hatte im Anschluss das Tatar, das für mich mit riesengroßem Abstand das ultimative Highlight des gesamten Menüs darstellte. Optisch, aromatisch und in der Textur absolut perfekt. Meine Frau hatte die Ochsenherztomate mit Burrata, was eine riesige Portion war. Aber auch ihr hat die Komposition mit der Umeboshi-Aprikose hervorragend geschmeckt. Weiter ging es bei mir mit dem Frech Toast, der mit Ochsenschwanz gefüllt war. Als Topping gab es marinierte Zwiebeln und Reherl (Eierschwammerl). Der Grundgedanke dahinter ist wirklich gut, allerdings war der Toast für meinen Geschmack mit zu viel Röstaromen versehen. Meine Frau hatte die Spanische kalte Mandelsuppe, die an diesem herrlichen Sommertag für eine tolle Abkühlung sorgte. In Kombination mit dem Garnelen-Tartar: ein ebenfalls herausragender Gang. Als Hauptgang gab es bei meiner Frau einen Stör, der auf Salat und mit Pimentos de Padron serviert wurde – ein in allen Punkten wirklich gelungenes Arrangement. Ich habe den „Schwarzwälder Hirsch“ bestellt, der leider meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Dies lag vermutlich daran, dass ich die Anspielung auf eine Schwarzwälder Kirschtorte absolut nicht überrissen habe – ich dachte tatsächlich, dass es sich eben um einen Hirsch aus dem Schwarzwald handeln würde. Handwerklich war das Gericht super umgesetzt, die starke Fokussierung auf die Kirsche hat mir nicht zugesagt. V.a. der Baumkuchen wirkte in der Textur wir ein Fremdkörper.
Den krönenden Abschluss bildete dann ein Marillenknödel mit brauner Butter und Vanille-Eis, von dem wir sagen können, dass es sich um den besten Marillenknödel gehandelt hat, den wir jemals gegessen haben. Besser kann man diese Süßspeise nicht zubereiten. Eigentlich wollten wir nur wegen den Marillenknödeln uns nochmals einen Tisch reservieren, aber wenige Tage später hat sich die Speisekarte geändert. Nun müssen wir auf nächstes Jahr warten, wenn wieder Marillen-Saison ist.
Wir haben auf die volle Weinbegleitung verzichtet und uns zu einzelnen Gängen auf die Empfehlungen des Services verlassen. Die Weine wurden mit Bedacht ausgewählt und passten hervorragend zu den Gerichten. Einzig beim Hirsch bin ich von der Empfehlung abgewichen, da ich einen schweren Syrah der Empfehlung eines leichten Merlots vorzog.
Kurz: Unser Essen war in jedem Fall mit kleinen Abstrichen ein beeindruckendes Erlebnis, das wir mit Sicherheit nochmals wiederholen werden. Ein Lob an die Küche und...
Read moreErstmal vorab, das Essen wenn man was passendes für sich findet ist qualitativ sehr gut und auch sehr gut zubereitet, dafür auch super gerne die 3 Sterne. 2 Sterne Abzug jedoch für alles weitere. Der Service ist je nachdem wen man erwischt o.k. oder eher „gelangweilt“ und man bekommt das was man „auswendig“ gelernt hat aufgesagt. Der technische Ablauf klappt nicht immer, bei unserem ersten Besuch im Sommer hatten wir beim Service schon das beschriebene Erlebnis und der Zahlvorgang hat uns gute 45 Minuten gekostet, da das Kassensystem nicht so funktioniert hat wie es hätte sollen, bis man dann auf einen Zettel handschriftlich seine Daten für die Rechnungsstellung angeben musste. Keine Frage technisch kann immer mal was schief gehen und dann läuft es halt so, man hätte uns als Gäste aber für diese Geduld einen kleinen Espresso oder ähnliches auf‘s Haus anbieten können, aber es wurde als selbstverständlich erachtet, dass man sich allein für den Bezahlvorgang 45 Minuten Zeit nimmt. Dass die Speisekarte im Sinne der Auswahl klein gehalten ist, ist erstmal nicht schlimm, wenn es eine gewisse Vielfalt gibt, wo sich auch jeder irgendwie zurecht finden kann, wenn man das Restaurant jedoch auswählt indem man sich die Speisekarte vorab auf der Homepage anschaut und dann genau das erwählte Gericht aus ist und man das erst erfährt nachdem man schon Aperitif und die Getränke bestellt hat, da dieses Gericht auch in der Speisekarte vor Ort noch angegeben war, ist man erstmal etwas enttäuscht, wenn das Ersatzgericht dann aber auch noch in eine spezielle Richtung geht, die nicht jedermanns Sache ist, wird‘s dann halt bei kleiner Karte schwierig und da man schon die Getränke etc. auf dem Tisch hat und es dadurch eher schwierig ist wieder zu gehen, bestellt man halt was zu Essen was man eigentlich nicht so wollte aber es einfach als Kompromiss akzeptiert. Am Ende empfinden wir es halt als super schade, da das Restaurant sehr schön eingerichtet ist, der Garten im Hof im Sommer auch sehr sehr schön ist und wie geschrieben, wenn man was gefunden hat was einem zusagt, ist die Zubereitung und die Qualität wirklich Klasse, wenn dann jedoch das drum rum so ist wie es ist, dann fehlt da einfach was um einen wirklich gelungenen Abend zu haben….. Beim nächsten Mal in dieser Region werden wir dem Huberwirt wieder den Vorzug geben, werden es aber auch sicherlich im 271 noch einmal versuchen, vielleicht läuft ja dann beim 3. Besuch alles mal...
Read moreNach einem ersten Besuch im Sommer und unserer Wiederholungstat am letzten Wochenende wäre die Kurzfassung: Der Abend war wieder einmal hervorragend und es macht Spaß, mitzuverfolgen, wie sich das Team im Restaurant 271 innerhalb dieser kurzen Zeit weiterentwickelt hat.
Aber Kurzfassungen reichen hier nicht aus, daher in voller Länge: Hier wird Lebensmitteln und Esskultur der Wert zugemessen, den sie verdienen.
Service: Das Team im Service ist freundlich, zuvorkommend und, das merkt man, interessiert an dem, was es tut. Trotz der Auszeichnung, oder gerade deswegen, kann man einen ganz ungezwungenen und lockeren Abend unter Freunden genießen. In anderen von Michelin ausgezeichneten Lokalen hat man oft das Gefühl, dass alles zu 100% nach Plan ablaufen muss. Es gibt ein Gesamtkonzept und dem hat man sich als Gast unterzuordnen. Hier ist das anders - Gott sei Dank. Der Gast wird in den Mittelpunkt des Abends gesetzt, aber ohne unangenehme Eitelkeit. So einfach und schön kanns sein.
Küche: Wo fängt man da an und wo hört man auf. Alles was hier auf den Teller kommt ist durchdacht bis zum letzten Bissen. Der Fokus liegt auf dem Produkt und nicht auf der Überforderung der Geschmacksknospen mit unzähligen Komponenten. Die Beilagen und Saucen eines Gangs spielen mit dem Hauptbestandteil des Tellers, als wären sie alte Freunde. Oft liegt das Geheimnis in der Einfachheit der Dinge - es wirkt so einfach und ist so perfekt, dass einem schlicht die Worte fehlen. Einzelne Lebensmittel werden, um den vollen Geschmack zu entfalten, veredelt. Fermentieren, Rösten, Räuchern… So entstehen eigentlich fertige Geschmäcker. Das Team im 271 aber scheint zu denken: Warum machen wir den ersten Schritt nicht, um neue Grundzutaten zu erhalten und überlegen uns, wie wir die in einem zweiten Schritt zu etwas noch Besserem machen können? 👏
Kurzum: Jeder Gang ist raffiniert, lecker und ein Spiel mit harmonierenden Zutaten. Besser geht es nicht. Wirklich.
In Summe kann ich jedem empfehlen dieses Restaurant in seine Abendplanung einzubeziehen. Für ein Lokal mit Stern sind die Preise absolut angemessen, aber auch ohne die Auszeichnung wäre das, was man hier als Gast erlebt, jeden Cent wert.
Danke für euren Ehrgeiz kulinarische Raffinesse in diese Region zurückzubringen. Wir...
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