ZIMTZIEGE — Restaurant in Darß/Fischland

Viel Show um nichts

Es sollte der krönende Abschluss der jährlichen Restaurant-Rallye werden, die diesmal durch Zingst und Ahrenshoop führte.

Bei der Ankunft in der Zimtziege wurde mir die Tür aufgehalten (Wo gibt es das heute noch?), eine nette Geste der Willkommenskultur.

Auf den ersten Blick hat das Restaurant den Charme einer Siebziger-Eisdiele, auf den zweiten sieht man ein sehr modern designtes, großzügig gestaltetes und lichtdurchflutetes Restaurant, das ansprechend wirkt, weil da viel Platz ist, sich die Küchenzeile unaufdringlich funktional am Rande entlangschlängelt und so eine luftig lockere Atmosphäre einstellt, ganz im Gegenteil zu vielen völlig zugestellten und erdrückend wirkenden Restaurants, in denen man eher Atemnot als Hunger entwickelt. Wortreich bekam ich die Speisenkarte in Form einer Zeitung, auch sehr originell, das alles machte Lust auf mehr.

Ich entschied mich gegen das hochpreisige Menü und bestellte eine Vorspeise sowie ein Hauptgericht. Die Vorspeise kam dann unerwartet schnell und ich hielt sie für den Gruß aus der Küche, weil sie auf einen Esslöffel passte. Nun gut, sie wurde wortreich serviert, leider aber stand die blumige Ankündigung in mehr als starkem Kontrast zum Geschmack, ich konnte da keinerlei Überraschung oder gar Geschmacksexplosion auf der Zunge verspüren, hätte ich nicht gewusst, was ich bestellt hatte, es wäre schwergefallen, aus diesem Miniarrangement etwas heraus zu identifizieren. Es schmeckte so lala, eine Vorspeise mit einem gewissen Nichts.

Bis die Hauptspeise dann doch noch kam, waren gut 80 Minuten vergangen. Nach meiner Minivorspeise (für immerhin 11 Euro), war der Appetit da schon halb wieder vergangen, denn auch das 12 Euro teure Glas Wein war längst getrunken.

Die Hauptspeise mit Saibling an Mettwurst war dann eine solche Enttäuschung, das ich es bereute, nicht vorher gegangen zu sein. Die Beilage, in der das sehr kleine Stück lag, war nicht zu bestimmen, das ganze Gericht mit fetten Mettwurstzipfeln gespickt, war in keiner Weise auch nur ansatzweise harmonisch auskoloriert, da passte so gut wie gar nichts zusammen, Kreativität hin oder her, das ganze Ensemble war schlichtweg der misslungene Versuch, hohe Ansprüche kulinarische mit eigenem Können irgendwie in Einklang zu bringen, eine einzige große Enttäuschung und, wie die Vorspeise bereits auch, dazu auch noch sehr wenig für‘s Geld.

Dass mir beim Gehen wieder freundlich die Tür aufgehalten wurde, hinterließ den einzig bleibenden Eindruck dieser Restauration, zum Glück hatte ich die anderen Tage gut bis sehr gut gegessen, es ist also nicht die verwöhnte Berliner Zunge, die hier Kritik übt, dieser Abend war kulinarisch eine völlige Katastrophe, viel Show um rein gar nichts, gewollt, aber nicht ansatzweise gekonnt.

Ich wünsche dem sehr ansprechend aufgemachten Restaurant ein professionelles Kochteam, das nicht nur kochen will, sondern auch kochen kann, denn Kochkunst...

Viel Getue um NICHTS Januar 2023 Mit hohen Erwartungen auf einen wunderbaren Abend mit guten Speisen betraten wir die Zimtziege in Ahrenshoop. Schon die Platzierung erwies sich als schwierig, wir hatten unseren kleinen Hund dabei. Nachdem wir dann unseren Tisch vereinnahmen durften, wurden wir vom Restaurantleiter sehr höflich begrüßt. Die Speisenkarte, die uns inform einer Zeitung übergeben wurde, beinhaltete die Speisen und Getränke, wie auch einige interessante Informationen zu den besonderen kritischen Ernährungsvorlieben von Ziegen (deshalb der Name Zimtziege)! Das steigerte unsere Erwartungen bzgl. der Speisen. Aus der übersichtlichen Speisenkarte wählten wir zwei unterschiedliche Vorspeisen und vier unterschiedliche Hauptspeisen. Als die Vorspeisen mit vielen Erklärungen dazu serviert wurden, dachten wir das wäre der Gruß aus der Küche. Wir realisierten sehr schnell, es handelt sich um die Vorspeisen, sehr winzig und übersichtlich dekoriert mit zwei mayonnaiseähnlichen Derko-Sternen, die farblich unterschiedlich, jedoch geschmacklich gleich waren. Nachdem wir nach 60 Minuten Warten erfragten, wann denn die Hauptspeisen kommen, wurde uns mitgeteilt, dass es in der Küche einen Stau gebe. Nach 80 Minuten war es soweit! Die sehr kleinen, übersichtlichen Hauptspeisen wurden serviert. Wieder gab es geschmacklich unergründliche Deko-Sternchen, das Minirindfleisch war sehr fettdurchzogen. die Speisenkombinationen der anderen waren geschmacklich wieder nicht zu ergründen. Dazu kam, dass alle Speisen nicht mal lauwarm waren. Bier gab es nur in Flaschen und wurde in Weißweingläsern serviert. Besonders bedenklich finde ich, dass der Kellner erst den Herren die Gläser füllte und dann den Damen. Auch der als Entschuldigung kredenzte Schnaps hält mich nicht davon ab, dieses Lokal nicht zu empfehlen. Hier bezahlt man viel Geld für wenig und das handwerklich...

Die Atmosphäre: Locker, luftig, gechillt. Coole, angenehm unauffällige Hintergrundmusik. Zum Wohlfühlen. Der Service: Freundlich, aufmerksam, professionell, Der Mitinhaber (?) hatte offensichtlich ein feines Gespür dafür, bei wem ein "Du" passt (wie bei mir zum Beispiel). Das Essen: Das "Tapas-Konzept" hatte ich wohl irgendwo übersehen und hatte einfach nur ein Hauptgericht (Beef and Crab) bestellt. Das Essen startete mit Weissbrot und Olivenöl und Pfeffer und Salz. Das Salz wurde wohl vom Koch speziell aufbereitet und aromatisiert - phantastisch! Dann kam das Hauptgericht. Eine sehr kleine Portion in Größe einer kleinen Vorspeise. Hier hätte ich mir schon eine Beilage wie Kartoffeln oder Reis gewünscht, Aber wie gesagt, das Tapas-Konzept war ja irgendwie an mir vorbeigerauscht. Dafür war das winzige Stückchen Short-Rib in Sachen Fleischqualität und Zubereitung: SENSATIONELL. Also nochmal drei Ciabattascheibchen (hervorragendes Ciabatta!) geordert, und eine Vorspeise (Gebackenes Cheddar-Bällchen) als Dessert "zweckentfremdet". Hat prima funktioniert. Um wirklich richtig satt zu werden, bräuchte ich allerdings mindestens 4 Gänge. Für eine Person wie mich wären das also: 20 € Wein, 20 € Vorspeisen, 20 € Hauptgericht, 10 € Dessert.

Ja, das Essen ist teuer. Aber es ist köstlich. Das Tapas-Konzept ist klasse. Der spanische Rotwein war überaus lecker. Bei dieser ambitionierten Koch- und hervorragenden Produktqualität ist aus meiner Sicht das Preis-Leistungsverhältnis sehr, sehr gut. Vielen Dank dafür...