Pension Schloon - Idyll — Restaurant in Heringsdorf

Die Lage des Restaurants/der Pension ist hervorragend am Schloon-See in Bansin. Das Personal ist teils etwas flappsig, jedoch sehr freundlich. Wenn über Gäste gesprochen wird, dann sollten das die Gäste nicht mitbekommen, auch wenn es lediglich darum geht, dass sie sich umgesetzt haben an einen Tisch, der direkt neben der ersten Platzwahl steht und man diese Gäste scheinbar nicht mehr findet. Das Restaurant wirkt sauber und geordnet, das Personal arbeitet fleißig und zügig, die Getränke haben eine angenehme Temperatur.

Bereits bei der Lektüre des Vorwortes der Speisekarte fallen die reichhaltigen Rechtschreibfehler des Küchenchefs auf, der Restaurant und Café nach zehnjähriger Arbeit in der Küche und Unterstützung im Haus weiterführen darf. Diese Formulierung lässt vermuten, dass hier eine angelernte Hilfskraft und nicht ein erfahrener Koch arbeitet.

Zu den bestellten Speisen: Meine Begleitung bestellte Lachs im Speckmantel. Der Speckmantel war zu dunkel gebraten und der Lachs zu trocken, das Gemüse war noch sehr bissfest.

Ich hatte eine Fischplatte, die mit drei Sorten Fisch sowie einem Garnelenspieß bestückt war. Von Bestückung kann man hier auch durchaus reden, denn die Teller waren recht einfallslos angerichtet, das Gemüse war unter dem Fisch regelrecht versteckt, sodass man erst umständlich den Fisch beiseite räumen musste, um an das offensichtlich (wenigstens teilweise) aus der Tiefkühltruhe stammende Galagemüse (Karotten, Blumenkohl, Romanesco, Brokkoli, Erbsenschoten) zu gelangen, das auch noch eine verdammt großzügige Portion Kochsalz abbekommen hat. Diese Gemüsemischung trägt sicherlich einer Minestrone Rechnung, nicht jedoch einer "Bansiner Fischplatte". Es gibt so wunderbares Gemüse, dass man zu gebratenem Fisch servieren kann, allerdings ist TK-Galagemüse deutlich einfacher. Der Fisch war recht geschmackneutral zubereitet, soetwas wie Kräuter oder eine Salbeibutter musste ich leider vermissen. Es wäre angebracht, zu einem gebratenen Fisch in diesem Restaurant besser ein normales Speisemesser zu bestellen, damit man ihn auch ohne Mühe durchtrennen kann, denn hier bekommt man noch echtes Fischbesteck, was mir allerdings hier nicht viel nützte.

Auf beiden Tellern befanden sich Bratkartoffeln und Sauce Hollandaise. Die Sauce Hollandaise bestand aus einem winzigen Klecks der besonders preis- und minderwertigen Convenience-Variante. Die Bratkartoffeln waren so makellos und vom Geschmack her auch etwas auffällig, dass ich annehmen muss, dass auch diese Kartoffeln aus der Convenience-Trickkiste gezogen wurden. Sie waren teilweise zu dunkel bzw. zu hell gebraten. Außerdem waren sie nicht ansatzweise knusprig, was auf Vorratshaltung schließen lässt. Große Portion anfertigen, liegenlassen und warmhalten.

Und jetzt kommt der Knaller: In einer Speisekarte von 2020 befinden sich scheinbar genau die gleichen Speisen wie in der Speisekarte von 2024. Der Preis für den Lachs im Speckmantel betrug damals 15,50 EUR und heute sage und schreibe 24,90 EUR. Dies ist ein Preisaufschlag von 9,40 EUR (60,65 %). Die Bansiner Fischplatte kostete 2020 18,90 EUR und 2024 26,90 EUR. Dies ist ein Aufschlag von 8,00 EUR (42,33 %). Sicherlich sind überall die Kosten gestiegen, allerdings sehe ich die auf dem Teller vorhandene optische und gustatorische Qualität als nicht im Verhältnis zum Preis stehend.

Vielleicht sollte man die teuren Prägeservietten mit Firmendruck sparsamer einsetzen, sodass man das gesparte Geld in die Qualität der Speisen setzen kann.

Ich bin nicht gänzlich unzufrieden mit der Dienstleistung und mit dem Essen, allerdings sind die oben genannten Kriterien für mich ein Grund, keine Abendessen mehr in diesem Restaurant einzunehmen. Über das Angebot des Cafés kann ich...

Wir waren gestern auf Kaffee, Eis und Torte dort. Gerade letztere sensationell gut und empfehlenswert. Der Service war jetzt nicht von überdurchschnittlicher Freundlichkeit geprägt, aber wir haben alles schnell bekommen. Preislich nicht günstig, die Qualität rechtfertigt das aber. Die Lage am See ist - gerade wenn man bei schönem Wetter einen Sitzplatz draußen ergattern kann - sagenhaft und sehr idyllisch (zumindest hier ist der Name Programm). Zum Hotelbetrieb kann ich nichts anmerken, da wir diesen nicht in Anspruch genommen haben. Zurück zur Torte. Diese war derart sensationell, dass wir beschlossen haben, direkt am nächsten Tag wiederzukommen. Dumm nur, dass das ein Montag war und dort Ruhetag ist. Das erfährt man aber weder über die Internetpräsenz, noch über den Google-Eintrag (Änderungsantrag habe ich gestellt). Vielleicht ist es auch kein Standard-Ruhetag. Sei es wie es will, wir haben davon vor Ort anhand eines aufgestellten Schilds erfahren. Andernfalls hätten wir uns den Weg gar nicht erst gemacht. Unsere Kinder mussten dringend auf Toilette, was ihnen aber - mit Verweis auf entsprechende Örtlichkeiten am Strand - verwehrt wurde. Gerade bei Kindern inakzeptabel. Zumal wir ja nicht primär zum Toilettengang hierher gekommen waren. Fazit: Torten ausgezeichnet, leider noch nicht im Informations- und Menschenfreundlichkeitszeitalter angekommen....

Nach einem ruhigen Strandtag haben wir hier schon häufiger zu Abend gegessen. Der Koch versteht seinen Job und auf der Terrasse kann man auch am Abend noch die Sonne genießen. Seit einiger Zeit wird man hier allerdings von einem Schild am Tor empfangen. Als gelernte DDR-Bürger kennen wir das ja noch. Vor wenigen Wochen blieben wir auch "vorbildlich " am Tor stehen. Da wir alleine (also keine Warteschlange) nach ca.15 Minuten vom Personal nicht beachtet wurden, gingen wir selbständig auf die Terrasse und setzen uns an einen von mehreren freien Tischen. Wir wurden dann auch direkt bedient. Am letzten Wochenende wurden wir wieder vom besagten Schild empfangen. Dieses Mal verzichteten wir darauf, uns in der nicht vorhandenen Warteschlange anzustellen und guckten direkt auf die Terrasse, wo ein Ehepaar bereitsbezahlt hatte und aufgestanden war. Wir setzten uns an den frei gewordenen Tisch. Daraufhin wurden wir von einem Kellner sehr unfreundlich zurecht gewiesen, ob wir das Schild nicht gelesen hätten. Wir mussten noch einige Zurechtweisungen und Erklärungen auch von der Chefkellnerin?? hinnehmen. Hier hat man nicht begriffen was Service am Kunden ist. Wenn ich so wenig Bock auf meinen Job gehabt hätte, wäre ich sicher nicht auf bisher 41 Arbeitsjahre gekommen. Jedenfalls werden wir in Zukunft um dieses Restaurant einen großen...