Das „Rauchensteiner“ liegt sehr idyllisch auf der Hammerinsel und ist von der Altstadt über den Mühlensteg in wenigen Gehminuten zu erreichen. Wegen seiner gehobenen Wirtshausküche mit Tendenz zum Fine Dining nimmt das erst 2017 eröffnete Restaurant im Vergleich zur Gastronomie im Zentrum eine gewisse Sonderstellung ein. Eigentlich müsste es schon deshalb bekannt sein wie ein bunter Hund. Der Taxler am Bahnhof hatte aber keine Ahnung, wo ich hinwollte. Obwohl er sein Smartphone um Hilfe bat, ist er dann trotzdem am Eingang vorbeigefahren.
Das sollte man nicht tun, weil es sich auf alle Fälle lohnt, hier einzukehren, auch wenn nicht alles perfekt ist.
Die Räume vermitteln eine edle, aber auch gemütliche Atmosphäre und sind sehr geschmackvoll gestaltet. Das gilt auch für die Toiletten, die sich allerdings im Untergeschoss befinden. Der Garten lädt dazu ein, das „Rauchensteiner“ unbedingt auch einmal im Sommer zu besuchen.
Die saisonale Speisekarte bietet eine sehr gute Auswahl an Gerichten mit frischen Produkten überwiegend aus der Region und Lebensmitteln, die man zwar nicht vor der Haustür findet, aber auf die man in der anspruchsvollen Küche nicht verzichten kann. Die Preise entsprechen dem hochwertigen Wareneinsatz und sind auch angesichts der Größe der Portionen nicht zu beanstanden, die es durchaus ermöglichen, sich auf ein Hauptgericht zu beschränken, eventuell ergänzt um eine Vorsuppe. Weil mir das für ein kulinarisches Erlebnis zu wenig ist, habe ich mir ein Menü aus vier Gängen zusammengestellt, womit ich zu kämpfen hatte, obwohl ich mir als Zwischengericht nur eine kleine Portion Pasta servieren ließ. Vier Gerichte sind nur zu schaffen, wenn alle Gänge reduziert werden. In der Getränkekarte findet man neben dem alkoholfreien Sortiment Biere aus Landshut und eine übersichtliche Auswahl an preiswerten offenen Weinen, an die keine allzu hohen Ansprüche gestellt werden sollten, wobei ich allerdings zum Nachtisch die Beerenauslese von Gsellmann & Hans als Dessertwein empfehlen kann. Wer gerne flaschenweise trinkt, sollte einen Blick in die Weinkarte werfen. Ein kleines aber feines Angebot an erschwinglichen Spirituosen lässt zum Abschluss keine Wünsche offen. So konnte ich mit einem wohlschmeckenden Zwetschgenbrand den Genuss meines Espressos noch steigern, der für deutsche Verhältnisse überdurchschnittlich gut gelungen war. Bei meinem Eintreffen wurde ich herzlich begrüßt und der freundliche Service erbrachte während meines gesamten Aufenthaltes eine solide Leistung. Nur als ein neu besetzter Tisch, offenbar mit besonderen Gästen, die ganze Aufmerksamkeit forderte, ließ die Betreuung etwas nach. So erhielt ich den zu meinem Hauptgang bestellten Rotwein erst auf Nachfrage, als ich schon einen wesentlichen Teil verspeist hatte. Ein Dessert wurde mir erst angeboten, nachdem ich ausdrücklich danach gerufen und bereits eine Weile nichts mehr zu essen und zu trinken hatte.
Die optisch sehr ansprechend und angenehm schnörkellos angerichteten Speisen sind ebenso kreativ wie auch bodenständig und handwerklich nahezu fehlerfrei zubereitet. Für meinen Geschmack könnte die Küche mutiger zu Werke gehen, um den Gerichten die persönliche Handschrift des Chefs zu verleihen. Wenn ich nachwürzen muss, ist das keine Katastrophe, noch dazu, wenn Salz und Pfeffer in hochwertigen Mühlen gereicht werden. Aber so, wie man zu viel Salz nicht wieder herausbekommt, bekommt man es nach dem Garen auch nicht mehr hinein, sondern nur oben drauf. Ich kann aber sowohl das auf maximal zwei Gänge ausgerichtete Angebot als auch die Dezenz beim Würzen nachvollziehen, wenn ein breites Publikum für die gehobene Kulinarik gewonnen werden soll. Für mich persönlich reicht es daher trotz des sehr guten Preis-Leistungsverhältnisses nicht ganz zur Bestnote. Gleichwohl kann ich das „Rauchensteiner“ guten Gewissens uneingeschränkt empfehlen und werde bei meinem nächsten Aufenthalt in Landshut auch wieder...
Read moreDas Haus kann nicht erfüllen, was es gerne sein möchte. Der Erstkontakt zur Tischeinweisung sollte nicht in Jeans, Shirt und Käppi erfolgen. Räumlichkeit war soweit nicht falsch, dekolose Fenster sind nicht mein Ding, aber das sieht jeder anders. Man sollte das Getränk bekommen, das man bestellt hat, denn zusammen mit dem Ausschank, sollte es der Bedienung gelingen, statt einem falschen alk.-fr. Weißbier das richtige alk.-fr. Helle zu bringen (mehrfach schiefgelaufen). Zur Nachbestellung von Getränken sollte sich die Bedienung mal sehen lassen und nicht nach Suche und Aufforderung erst an den Tisch kommen, hier hilft leider auch ein „Bekanntsein“ mit Chef und Chefin nicht. Dann darf man ein fleckenfreies Glas erwarten, denn wer so ein Haus darstellen will, sollte als leichteste Übung ohne viel Anspruch und Erwartung wasserfleckenfrei spülen können oder zumindest fleckige Gläser kurz polieren. Der Salat war überwiegend gut, hat aber teilweise nach Kühlung geschmeckt. Beim Wiener Schnitzel (hat geschmeckt, aber da kann man geschmacklich auch nicht viel falsch machen, da es allgemein relativ neutral ist) hat die Panade beim Schneiden keinen cm gehalten. Werden mehrere Nachspeisen bestellt, geht es nicht, daß das eine Tiramisu merkbar auffallend größer bzw. das andere auffallend kleiner ist, da wäre Augenmaß beim Schneiden und Anrichten gefragt. Leider hat es mit „echtem“ Tiramisu - das man zu diesem Preis erwartet - wenig zu tun, man könnte wohlgesonnen ein „hausgemacht“ unterstellen, aber nach mehrfacher Meinung weder Geschmack nach Kaffee, noch nach Amaretto und ich denke, auf einer Skala zwischen 1 und 10, wo 10 das „echte“ ist und 1 das Industriegericht in der Schale für 3 Euro aus dem Discounter-Kühlregal, liegt dieses geschmacklich bei einer 3 bis maximal 5, die Konsistenz war fast gleich mit dem Discounter, da hätte ich echt mehr erwartet. Mehrfach am Tisch bestelltes Eis-Sorbet war steinhart durchgefroren, sodaß es „schwierig“ war. Die Optik der Gerichte unserer größeren Gruppe war durchwegs gut, aber das war es dann meiner Meinung auch schon; insgesamt denke ich, man hat sich zuviel auf die Fahne geschrieben, was man nicht bieten kann und ich habe keine Ambitionen, herauszufinden, ob das nur eine schlechte Tagesform war, denn man kann woanders das doch viele Geld für wesentlich bessere...
Read moreEssen hui, Service pfui.
Wir waren heute Mittag beim Rauchensteiner. Wir waren zunächst überrascht über die nichtssagende Karte für einen Biergarten; Pak Choi, Shitake, Hähnchenkeule oder Pasta, Krake, Tomate zu je 16 Euro waren da noch die günstigsten Gerichte. Das schraubt die Ansprüche beim Gast auch entsprechend hoch.
Die 2 Sterne vergebe ich für den Koch, der Service hat keinen Stern verdient. Wir haben uns letztlich für das Mittags-Menü entschieden. Der Preis von 8,90 ist mehr als okay und es gab leckeren Anti-Pasti Teller und Scholle mit Gurken-Kartoffelsalat. Beim Service hakt es nur noch. Es dauert alles ewig. Wer soll hier während der Arbeit Mittag machen, wenn es knapp 2 Stunden dauert !? Es dauert ewig, bis die Gertränke kommen, ewig, bis die Vorspeise kommt, ewig bis der Hauptgang da ist. Es nervt einfach gewaltig. Der Knaller war, dass der Kellner letztlich mit der Rechnung kam und meinte, er kommt dann gleich wieder, obwohl wir das Geld bereits passend da hatten. Da trieb er es mit unserer Geduld auf die Spitze und wir haben die Summe + Trinkgeld (was sich letztlich eh keiner verdient hatte) unter ein Glas und gingen.
Wir wurden auch, als wir beachtet wurden, von mehrere Kellner nach einer BEstellung gefragt. Hier wäre eigentlich der Chef gefordert, dass die Tische entsprechend aufgeteilt werden, mit den Mitarbeitern gesprochen wird, Feedback Gespräche führen und letztlich alles zu koordienieren. Es ist einfach peinlich, wie das abläuft. Wenn ich einen guten Koch habe, sollte ich mir das nicht mit derart peinlichem Service kaputt machen! Auch sollte Brot für den Gast, was bei weitem nicht an andere gehobene Gastronomiebetriebe hinriechen kann, nicht unbedingt ohne Handschuhe geschnitten werden! Das kenne ich dann doch anders. Hier wird dem Gast einfach nur eine Stück von da Weißbrotstange / Krustenbrot a la Marais lieblos "hingeworfen"....
Wir werden den Laden meiden; vielleicht tut sich mit der Zeit ja was beim Personal.
Die Erfahrungen meiner aktuellen Vorredner kann ich beim besten Willen...
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