Mönchguter Gastlichkeit Restaurant Carpe diem — Restaurant in Mönchgut-Granitz

Eher sehr durchwachsen... Wir sind eigentlich keine Nörgler und selbst darauf bedacht, unserem Gegenüber (vor allem in der Gastronomie- oder Dienstleistungsbranche) freundlich zu begegnen. Aber hier erlebten wir eine Begegnung der etwas anderen Art: Bestellung war aufgenommen, bis dahin alles soweit gut. Unser Sohn (8 Jahre) hatte sich zu Schnitzel und Pommes-frites Ketchup und Majonaise gewünscht. Das wurde uns dann auch zum Besteck in kleinen Tütchen zum aufreißen (wie im Schnellrestaurant) dazu gereicht. Na gut, wäre auch schöner gegangen, aber hat uns erstmal nicht so angehoben. Meiner Frau fiel allerdings auf, dass die Majonaise schon seit fast 7 Wochen über dem MHD war. Wir haben daraufhin die Kellnerin höflich gefragt, ob sie uns eine Neue bringen würde. Die Antwort: "Sie wissen aber schon, dass man die noch essen kann - oder?? Na da muss ich mal schauen ob wir noch was in der Küche haben, wenn nicht wird Ihr Sohn wohl nur mit Ketchup auskommen müssen...". Wir waren erst einmal perplex, kurz darauf kam sie dann aber auch mit einem frischen Tütchen Majonaise und die Welt war wieder in Ordnung. Von nun an waren wir dann allerdings Luft für die Bedienung, sodass wir von einer weiteren Getränkebestellung absehen mussten und nachdem wir endlich nach längerer Wartezeit die Gunst der Beachtung wieder erlangten, lieber um die Rechnung gebeten hatten. Trotz allem haben wir bei einem Betrag von 51,50€ noch Trinkgeld geben wollen (4,50€), hatten aber leider nur einen 100€ Schein, woraufhin wir unhöflich angepampt wurden, "ob wir es nicht vielleicht auch noch passender hätten...?" und wir uns noch fast entschuldigen mussten, dass die Kellnerin zurück zum Tresen gehen und dort Wechseln musste. Also... abgesehen von den Schnitzeln (kann man ja auch nicht viel falsch machen) war das Zanderfilet so sehr mit Gräten durchsetzt, dass man das eigentlich nicht als Filet...

Wir sind mit 3 Personen am 22.12. in Göhren angereist. Da wir zuerst den Ort erkunden wollten, ging es Richtung Seebrücke. Uns fiel auf dem Weg dorthin das kleine niedliche Restaurant auf und spontan ging es hinein. Bedienung nett und Essen prima. Wir waren so angetan, dass wir sofort für den 1. Weihnachtsfeiertag, nun für 6 Personen, einen Tisch reserviert haben. Doch leider kam dann am 25.12., also sprich heute, die Ernüchterung ... Zu 6. wurden wir an so einen kleinen Tisch platziert, ging gar nicht !!! Das Restaurant war gerade mal mit 2 anderen Tischen besetzt, so dass ich mir die Frage bei der Kellnerin traute, ob wir uns nicht noch einen kleinen Tisch heranholen könnten. Sie antwortete: NEIN, dass geht nicht. Meine Frage darauf hin, warum gehe es denn nicht, es seien doch noch viele Tische leer, falls nun doch recht unverhofft 20 Leute ins Lokal kommen würden. Ihre Antwort : Der Chef erlaubt es nicht !!! Ich verstand die Welt nicht mehr und setzte mich wieder. Nachdem einige von uns ihren Teller hatten, kam sie und rief von weitem : Na gut, nehmen sie ihren Teller und setzen sich da drüben hin ! Wir dankten ab, denn eigentlich war uns schon jeder der Appetit vergangen, wir aßen auf , bezahlten und gingen. Der Appetit auf Nachtisch war uns vergangen und wir machten es uns zu Hause gemütlich ! Liebes “Carpe diem“, vielen Dank für den Abend, wir hätten zu 6 bestimmt noch etwas Umsatz gemacht,...

Bei dem Schnitzel "Wiener Art" , das üblicherweise dünn geklopft zubereitet wird, handelt es sich hier um zwei kleine, daumendicke Schnitzelscheiben. Die Panade ist, wie die Beilage, recht salzlastig. Das Gemüse besteht aus gedünsteten grünen Bohnen, Erbsen und Karotten mit einem Streifen neutraler weisser Sauce darüber, ausser dem Salzgehalt nicht erwähnenswert. Ein Backfisch mit Röstkartoffeln als weiteres Menü war insgesant geschmacklich in Ordnung, nur etwas trocken. Die Nachfrage nach etwas Remoulade, absoluter Standard bei diesem Gericht, ergab, dass diese zum Aufpreis von 4,- € ergänzt werden könne!.... Für einen Klecks Remoulade!!...... Als beim Abräumen nach der Bemerkung der Bedienung, es sei ja wohl alles in Ordnung gewesen (der Gast wird gar nicht erst gefragt) der Hinweis kam, man sollte anstatt der überteuerten Remoulade vielleicht einmal eine ergänzende Alternative anbieten wurde uns beleidigt ohne weitere Nachfrage nach einem Espresso oder Digestiv Sekunden später kommentarlos die Rechnung auf den Tisch gelegt. Einen Gruß beim Verlassen des Lokals erwartete man vergebens!

In diesem Hause zeigt sich deutlich:

Der Wirt ist König.

Auf Rügen sind Restaurants Mangelware, da kann man sich im Einzelfall so ein Verhalten wohl derzeit tatsächlich erlauben. Fragt sich nur, wie lange......... Wir kennen zum Glück bessere Lokalitäten mit...