Das Trastevere hätte das Zeug zu einer richtig guten Trattoria, wenn es die Gäste zulassen oder einfordern würden.
Grundsätzliches zur italienischen Esskultur
Viele Deutsche glauben immer noch, sie würden italienisch Essen gehen, wenn sie einen Salat und eine Pizza oder eine Portion Nudeln bestellen. Wenn es so angeboten wird, kann man auch niemandem einen Vorwurf machen. Das umso mehr, als selbst in Italien die gastronomischen Traditionen kaum noch beachtet werden und es zu jeder Zeit in jeder Gaststätte ein dem Fremdenverkehr angepasstes Angebot an Speisen gibt. Eine Unterscheidung zwischen Ristorante, Trattoria, Osteria und Pizzeria wird in den Tourismushochburgen nur noch vereinzelt konsequent vollzogen und hat es bei den Italienern in Deutschland eigentlich nie gegeben. Deshalb ist wenig bekannt, dass ein vollständiges Mittag- oder Abendessen in Italien aus vier Gängen (quattro portate) besteht: Antipasto – Primo – Secondo – Dolce. Man kann sich auch schon mal auf zwei Gänge beschränken: Antipasto oder Primo und Secondo, aber niemals das Primo als Hauptgang. Das Dolce zählt bei zwei Gängen nicht mit, auch kein normaler Salat. Pizza hat hier nichts zu suchen. Die isst man gelegentlich abends möglichst in einer Pizzeria mit Birreria am besten mit einem Bier zur schnellen Nahrungsaufnahme, wenn man außer Essen noch etwas anderes vorhat, also z.B. vor oder nach dem Kino. Was mir noch am Herzen liegt: Bitte nach dem Essen keinen Cappuccino o.ä. – zum Frühstück akzeptabel, danach aber nicht mehr. Das Dessert nicht mit Kaffee sondern Wein (ggf. Süßwein) hinunterspülen. Den Caffè (Espresso) mit einem Digestif dann ganz zum Schluss.
Das Trastevere
Aus dem umfassenden Sortiment kann man sich problemlos ein viergängiges Menü zusammenstellen, das aber als solches nicht angeboten wird. Man sollte daher nach kleinen Portionen und Änderungsmöglichkeiten fragen. Für mich kämen beispielsweise die angebotenen Knoblauchspaghetti als Beilage nicht in Betracht. Das ist ein klassisches Primo, kein Contorno.
Wenn man das Angebot auf der aktuellen Karte dazu nimmt, gibt es auch eine ausreichende Auswahl an offenen Weinen.
Die aufgerufenen Preise fallen insgesamt moderat aus.
Die Bedienungen liefern den Beweis, dass guter Service in Italien seinen Ursprung hat. Die Kellner verbreiten gute Laune, sind schnell, aufmerksam und freundlich, aber keinesfalls servil. Ich habe mich sehr wohl gefühlt.
Als Antipasto hatte ich das Schwertfischcarpaccio, das ausgezeichnet geschmeckt hat, aber etwas eigenwillig angerichtet war. Ich mag es auch nicht, wenn die Protagonisten auf dem Teller unter einem Blätterhaufen begraben werden. Hier war es genau umgekehrt, aber ebenso extrem. Der Rucolaberg war komplett mit den Fischscheiben bedeckt. Ein Mittelweg wäre wünschenswert: In die Mitte das Grünzeug und drumherum das Carpaccio.
In Bestform präsentierten sich die Tagliatelle mit den Reherln (Pfifferlingen). Pilze knackig gebraten, gut gewürzt ohne fettige Sahnesauce und auch nicht mit Käse überfrachtet. Sehr zu empfehlen.
Das kann ich vom Hauptgericht „Duett von Calamari und Pulpo“ leider nicht uneingeschränkt behaupten, das mittlerweile wieder von der aktuellen Karte verschwunden ist. Zwar war auch hier alles tadellos abgeschmeckt, aber der Kalmar hätte sehr viel zarter und weniger „gommoso“ sein müssen. Der Pulpo war teilweise so hart, dass ich ihn nicht schneiden, geschweige denn kauen konnte. Ich möchte das aber nicht überbewerten.
Zum süßen Abschluss habe ich mir eine Zuppa Romana gegönnt, an der ich rein gar nichts zu bemängeln hatte.
Während der ersten drei Gänge habe ich mich mit dem Bianco di Sicilia angefreundet, den ich jederzeit ebenso wieder bestellen würde, wie den Syrah, den ich mir zum Dessert servieren ließ.
An dem finalen Caffè und dem Grappa aufs Haus hatte ich natürlich auch nichts auszusetzen.
Abgesehen von den kleinen Aussetzern beim Hauptgericht ein sehr schöner Abend zu einem äußerst ausgewogenen Preisleistungsverhältnis.
Insgesamt sehr...
Read moreHad an unpleasant experience here this week, not with the food but with the service. Arrived at 6:30pm on a Tuesday evening with a reservation that I got by emailing the address on their website and communicated with someone named Marco. Well the reservation did not make it to their reservation book and there was a lot of yelling back and forth and hand waving among the employees and I even tried showing my emails - which were in English - but maybe that is just how they communicate. It was very uncomfortable and had we not been so hungry, we would have walked out. But we persevered and finally someone grudgingly led us to a table. We were able to order 1 beer and 1 glass of Prosecco and that was it for drinks, no opportunity to order another drink or water. We each ordered a pasta dish, which were both good - penne arrbiata and a spaghetti Bolognese, and split a pizza Margherita, which was just okay. My mouth was on fire with nothing to drink and we just wanted to get out of this unwelcoming place as quickly...
Read moreStoffservietten wurden gegen Papierservietten ausgetauscht!
An sich legen wir keinen großen Wert darauf, ob Stoff- oder Papierservietten verwendet werden, aber es macht einen positiven Eindruck, wenn man ein Lokal betritt und sieht, dass der Tisch bereits schön gedeckt ist. Umso erstaunter waren wir, als wir, ohne Reservierung, einen Tisch zugewiesen bekamen und der Kellner die Stoffservietten wegnahm, um sie durch Papierservietten zu ersetzen.
Der einzige Fehler, den wir gemacht haben, war nicht sofort nachzufragen, warum das geschah, sondern erst nach dem Bezahlen. Die Antwort: "Nur für Gäste mit Reservierung - Der Chef will das so"
Rückblickend hätten wir das Lokal wohl wieder verlassen sollen, denn das ließ uns tatsächlich wie Gäste "zweiter Klasse" fühlen. Das Lokal war bei nicht durch Reservierungen ausgebucht, und bei anderen Gästen, die ebenfalls ohne Reservierung kamen, aber offenbar bekannt waren, blieben die Stoffservietten auf dem Tisch.
Der Service war ansonsten größenteils in Ordnung, aber recht unpersönlich. Das Essen – eine Antipastiplatte als Vorspeise und Tagliata di Manzo als Hauptgang – war insgesamt gut, wobei das Fleisch leider etwas zu durchgebraten war.
Zudem fiel uns auf, dass 2 Gäste "mit anderem Aussehen" abgewiesen wurden, obwohl im hinteren Bereich des Lokals noch augenscheinlich Platz war. Ein weiterer unangenehmer Moment war, als unser Geschirr abgeräumt wurde, obwohl meine Frau noch ein Stück Brot in der Hand hielt und gerade aß. Außerdem wollte der Kellner beim Bezahlen meine Kreditkarte mitnehmen, um damit zum Lesegerät zu gehen. Erst auf Rückfrage brachte er das Gerät an den Tisch, was eigentlich Standard sein sollte.
Das alles wäre uns wahrscheinlich ohne den ersten negativen Eindruck nicht so stark aufgefallen. Unser Fazit fällt daher leider schlecht aus. Oft sind es die kleinen Dinge, die das Gesamtbild prägen und das Gefühl beeinflussen. Wir sind mehrmals im Jahr in der Region, aber zukünftig werden wir wohl lieber dorthin gehen, wo unser Geld genauso geschätzt wird wie das der...
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