Ich war wieder in der MoVo-Ausstellung. Es hat sich gelohnt. Sehr zu empfehlen!
Als Naturwissenschaftler und gelegentlicher Künstler (ohne Studium, nur Autodidakt) lege ich bei Betrachtung der einzelnen Bilder meinen Fokus auf eine möglichst naturalistische Wiedergabe der dargestellten Objekte unter Reduzierung des Pinselduktus, in Anlehnung an die Feinmalerei, wie sie häufig in der Stillleben-Malerei anzutreffen ist. Ich denke da z.B. an Abraham Mignon oder Jacob van Walscapelle, ferner an Adriaen van der Werff oder Willem van Aelst, bis hin zu einigen Fotorealisten der neueren Zeit.
Dabei lasse ich auch mehrstufige Abstraktionsgrade zu, d.h. neben detaillierten farbigen Ausarbeitungen interessieren mich darüber hinaus farblose Bilder, die ausschließlich schwarz-weiß mit feinen Grauübergängen ausgeführt sind (vergleichbar mit der Grisaille-Malerei), sowie monochromatische Bilder (Bister-, Rötelzeichnungen).
Schließlich überzeugen mich zeichnerisch-grafische sowie druckgrafische Arbeiten aus feinen, sichtbaren Linien, vergleichbar mit den Kupferstichen etwa von Hendrick Goltzius, Robert Nanteuil oder Marco Alvise Pitteri, die in ihrer bildnerischen Gesamtheit eine hohe Wiedergabetreue aufweisen.
Unter diesen Kriterien, die sich während meiner bisherigen kunsthistorischen Ausstellungsbesuche entwickelt haben, ist es bei jedem Besuch der MoVo-Ausstellung eine kleine Herausforderung, die fünf besten Werke (für mich persönlich) herauszufinden und auf dem Zettel...
Read moreDas kleinste Museum von Halberstadt ist definitiv einen Besuch wert. Die gezeigten Exponate sind jetzt Nichts, was man nicht Irgendwo schon schöner und besser erhalten gesehen hat. Aber: das Verrückte an dieser Wohnung ist, dass sie quasi mit dem Tod der Eigentümerin im Jahr 1980 eingefroren wurde und das in einem Zustand, der zurückgeht auf die Jahrhundertwende um 1900. Hier wurde kaum was verändert und Frau Schraube hat über Jahrzehnte die Wohnungseinrichtung für die Nachwelt erhalten und in ihr gelebt. Das macht die Ausstellung in Kombination mit der Biographie von Margarete Schraube so interessant. Der Knaller ist natürlich der Historische Salon. Im Eingangsbereich gibt es zwei Rahmen mit Geschichten und Fotos aus dem Leben der Frau Schraube, gewünscht hätte ich mir allerdings eine Tafel mit einer generellen Übersicht zum Leben dieser Frau. Da kann man zwar auf der Internetseite des Museums Einiges erfahren, aber im Museum selbst kam mir das zu kurz. Der Eintritt in Höhe von 7 Euro ist meines Erachtens einen Tick zu hoch, aber einen Besuch kann ich...
Read moreEine nette Zeitreise! Eigentlich gelangten wir nur durch die Harz-Card hierher. Ohne besondere Erwartungen betraten wir dieses Haus. Der Empfang war schon derart herzlich, dass wir uns (obwohl wir schon spät dran waren) wirklich willkommen und sofort wohl fühlten. Nach dem Rundgang durch die Wohnräume der Familie Schraube, die wundervoll mit jedem einzelnen Detail uns einen Einblick in dieses Jahrhundert schenkte, waren wir fasziniert. Man muss sich jedoch darauf einlassen und sich die Zeit nehmen, um alles auf sich wirken zu lassen. Zum guten Schluss haben wir noch ein gemeinsames Pläuschchen mit der Angestellten des Museums geführt. Sie gab uns selbst NACH!!! ihrer Dienstzeit noch Auskunft und Insiderwissen zur Entstehung des Museums und der Familie Schraube. Es hat uns alles in allem nicht nur viel Wissenswertes (visuell und auditiv) gebracht, sondern enorm viel Spaß gemacht. Besonderen Dank an die Museumsmitarbeiterin, die mit solch Engagement und Freude JEDEM Besucher eine wunderschöne...
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