Warum fahre ich an einem Donnerstagabend von Bielefeld nach Hilden, stecke dabei über eine Stunde im Stau, um dann etwas verspätet in einem Museum zu landen, dessen Namen ich niemals zuvor gehört habe? Nun, ein Foto, dass jeder kennt, aber kaum jemand weiß, wer es gemacht hat. Michael Ebert, der Kurator der Ausstellung „Eingebrannt – Die Geschichte über ein Foto, das jeder kennt: Das ,Napalm-Mädchen’ von Nick Út“ weiß ganz genau, wer diese Foto-Ikone geschaffen hat. In seiner fantastischen Kuratorenführung durch die Ausstellung bringt er uns mit Fachwissen, Charme und Witz dem Fotografen und der Entstehung des Bildes näher. Am 8. Juni 1972 entsteht das Foto, das um die Welt ging und das Bild vieler vom Vietnamkrieg verändert: Das Napalm-Mädchen von Nick Út, einem Vietnamesen, der für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) arbeitete. Es zeigt die schwer von Napalm verbrannte neunjährige Kim Phúc, die nackt aus ihrem umkämpften Dorf flieht. Seither steht dieses Pressefoto stellvertretend für die Greuel, unter der besonders die Zivilbevölkerung in den modernen Kriegen leidet. Nick Út bekam dafür natürlich den Pulitzerpreis. Was viele nicht wissen: Der Fotograf fuhr das schwer verletzte Mädchen ins Krankenhaus, ein anderer Fotograf rettete es später vor dem Tod als er es in eine Spezialklinik brachte. 50 Jahre danach verbindet Nick Út und Kim Phúc eine jahrzehntelange Freundschaft. Wie es zum Foto und dem Happy End kam, wird in der Ausstellung sehr anschaulich mit sehr viel Liebe zum Detail gezeigt. Weitere Leckerbissen sind Foto-Ikonen unter anderem von Robert Capa und historische Leica- und Nikon-Kameras. Der Weg hat sich für mich mehr als gelohnt, danke für den kurzweiligen Abend an Michael Ebert und natürlich an Museumsleiterin Sandra Abend! Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Oktober...
Read moreKlein, versteckt und immer wieder besuchenswert
Das städtische Museum befindet sich versteckt in einem Hinterhof. Das restaurierte Gebäude der historischen Kornbrennerei wurde nach Wilhelm Fabry, dem berühmtesten Sohn der Stadt Hilden benannt. Schon die Besichtigung der alten Brennerei ist sehenwerte Kulturgeschichte. Die Wechselausstellungen und Kulturveranstaltungen sind der Grund für wiederholte Besuche. Mir hat die aktuelle Charles Wilp Ausstellung "Into Space" sehr gut gefallen. Sie liefert interessante Facetten des Werbefotografen und Künstlers Charles Wilp. Es ist eine passende Ergänzung zur kürzlich im Kunstraum Gewerbepark Süd stattgefundenen Wilp- Ausstellung "Kunst im Rausch der Werbung". Die aktuellen Veranstaltungen werden auf Plakaten in der Fußgängerzone und auf der Website des Museums angekündigt.
01.07.2022
Die Fotoausstellung "Verbrannt- ein Foto das jeder kennt" erzählt die Geschichte eines weltbekannten Fotos, das während des Vietnam-Krieges die Schrecken der Zivilbevölkerung dokumentiert. Die eindringliche Botschaft dieser 50 Jahre alten Fotos ist angesichts der vielen zivilen Opfer im gegenwärtigen Ukraine-Krieg ...
Read moreIn der letzten Woche hatte ich mir eine Führung durch die alte Kornbrennerei Vogelsang im Wilhelm-Fabry-Museum gebucht. Sie wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis. Bei laufender Dampfmaschine wurden alle Maschinen über drei Etagen mittels Transmission in Bewegung gesetzt. Während der ca. einstündigen Führung mit Frau Dr. Abend waren fast alle Produktionsstationen im Bewegung. Die Führung war informativ, spannend und es blieben keine Fragen offen. Vom Kesselhaus über die Getreideanlieferung bis zum fertigen Produkt wurde alles lückenlos und sehr lebhaft erklärt. Ich habe diese Besichtigung sehr genossen und kann sie jedem...
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