Das Theater ist schon immer ein sehr schönes Gebäude. Ich mag eigentlich nicht kritisieren. Dafür bin ich viel zu wenig im Theater und habe kaum Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Theaterhäusern. Die Sanierung hat dem Haus zweifelsfrei gut getan. Eine verdammt teure Angelegenheit die erst mal gestemmt werden musste. Im Gesamtbild finde ich laienhaft gesagt alles gut. Dennoch fallen mir auch Dinge auf die man zwar nicht ändern kann, die aber da sind. Das fängt schon an mit der Parkplatznot. Gerade an einem Samstagabend bei ausverkauftem Hause.
Leider ist auch die Sicht vom 2. Rang auf die Bühne selbst mit 1,82 m Körpergröße katastrophal. Auf allen Plätzen im 2. Rang beugen sich die Besucher bis auf das vor ihnen befindliche Geländer um einen Blick auf die Bühne zu erhaschen. Wenn ich mich angelehnt habe, sah ich selten einen Darsteller auf der Bühne. Nicht mal einen Kopf. Nur der Blick auf einen Teil des Bühnenbildes macht mich nicht glücklich. Die Plätze sind dafür sehr günstig. Warum die Stühle im 2. Rang überhaupt eine Rückenlehne haben mag eine provokante Frage sein. Auf jeden Fall regt sie zum Nachdenken an. Ich habe viel nachgedacht was man hätte besser machen können. Und ich hatte Ideen. Ansätze. Ideen die ich gerne bei Spezialisten gesehen hätte um sie dort ausarbeiten zu lassen. Heutzutage gibt es so viele technische Möglichkeiten. Ich erwähne mal Gedankengänge.
Ein blendfreier Monitor der in ausreichender Größe nur vom 2. Rang sichtbar ist und einen Blick auf die ganze Bühne ermöglicht.
Eine vordere Absturzsicherung aus Sicherheitsglas, die den Blick auf die Bühne durch das Glas ermöglicht. (Mir ist klar, dass dann auch ein Teil der Beleuchtung anders installiert werden muss. Auch dafür gibt es Lösungen.)
Eine Lösung mit Spiegeln, die einem zumindest das Gefühl geben, man sitzt nicht in einem Nebenraum sobald man sich aufrecht hinsetzt.
Es gibt sicher noch viele viele andere Ideen, die die Situation verbessern könnten. Innovativ finde ich die ohnehin zu wenig angebotenen Sitzkissen nicht. Die Problematik ist schon immer bekannt, aber mir fehlt leider die Beseitigung. Wie gesagt, ich bin eher ein seltener Gast und weiß nicht einmal wie die Situation im 1. Rang ist. Vielleicht sind meine nicht voreingenommenen Eindrücke gerade interessant. Ich weiß es nicht.
Dann mag ich gerne noch zwei ganz andere Dinge erwähnen. Ich finde eine 15 minütige Pause bei ausverkauftem Haus nicht nur knapp, sondern schlichtweg für viel zu kurz. Selbst wenn ich einen Tisch reserviere fällt es mir schwer ein Getränk hinein zu stürzen und dann noch auf die Toilette zu gehen. Vor allem für die Damen ist das eine heikle Sache wenn sie trotz der Anzahl der Toiletten noch kurzzeitig anstehen müssen. Und ich bin noch gut zu Fuß und die Treppen schnell rauf und runter gelaufen. Das Gerenne der Menschenmassen erinnert mich an frühere Schlußverkäufe in Warenhäusern wenn gerade die Eingangstüren geöffnet wurden. Vermutlich tragen deswegen auch immer mehr Theaterbesucher sportliche Kleidung inklusive Turnschuhe. Es mag bieder erscheinen wenn das jemand mit 54 äußert. Es muß auch in meinen Augen kein Anzug sein, aber Sportbekleidung am Samstagabend, bei einer Premiere im Theater, .....einfach ein no go.
Zum Schluß noch etwas, dass mir besonders schwer fällt. Niemals würde ich es mir anmaßen eine schauspielerische Leistung zu kritisieren. Dennoch frage ich mich ob es bewusst nicht erwünscht oder eine Schwäche von Schauspielern ist, wenn man das Publikum in den Rängen nicht mitnimmt. Mir ist aufgefallen, dass ganz selten oder auch gar nicht, ein Blick der Schauspieler in die oberen Ränge geht. Ich vermute man sieht uns da oben eh nicht, aber es dürfte doch jedem vorher bekannt sein ob da Zuschauer sitzen. Ich habe viel Respekt vor der Leistung der Schauspieler und zolle diese mit Beifall. Anders herum, was wäre ein Schauspieler ohne zahlendem Zuschauer? Mir ist klar, dass ich das Interagieren im 2. Rang nicht erwarten kann wie direkt in den ersten Reihen. Aber ich bin doch auch da und dies ist kein Drehort sondern ein...
Read moreSchönes gut renoviertes Theater mit stets freundlichen Mitarbeitern - trotz Corona alles bestens geregelt. Wir waren bei "Good by Lenin", was eine herbe Enttäuschung war, schlechte Schauspieler und der ständige Umbau während das Stück lief nervte. Das Stück kam dem Film in keinster Weise nahe. Das man aber auch hier im Theater Perfektionismus erleben darf, zeigt "Greenday". Exzellente Darsteller, insbesondere der "Frontmann", zudem ein klasse, sich stets wechselndes Bühnenbild, ohne das der Wechsel stört. Der Gesang super und die begleitete Band genial, alles kam dem Original sehr sehr nahe. Auch die Lichteinspielungen waren bestens gewählt. Wer aber sehr weit vorne sitzt und dem Englischen nicht mächtig ist, hat Pech, denn die Übersetzung wird sehr weit oben gezeigt - also entweder den Text lesen oder das Musical verfolgen - beides zusammen geht nicht. Wir brauchten die Übersetzung nicht und Danken allen die uns einen tollen Abend beschert haben. Wir werden uns das ganze noch...
Read moreWir waren zum Konzert von Marialy Pacheco und Max Mutzke hier, haben ganz oben gesessen und hatten auch von hier einen guten Überblick über die Bühne. Das Konzert war ausverkauft und die Stimmung im Publikum war fantastisch. Die Akustik war ganz hervorragend, es gab keine Übersteuerungen und die Lautstärke war auch sehr angenehm. Das Theater macht von innen und außen einen sehr gepflegten Eindruck. Der einzige Kritikpunkt war für mich die Tatsache, dass es ausge- sprochen warm war und das, obwohl das Konzert erst um 20.45 Uhr begann und die Außentemperatur mit 15 Grad auch nicht warm zu nennen war. Ansonsten stimmte das Ambiente und die Künstler auf der Bühne (incl. Gastauftritt von Jakob Manz) haben uns einen ganz unvergesslichen Abend beschert mit ihrer wunderbaren Musik. Es war ein gegenseitiges "Geben und Nehmen" zwischen Künstlern und Publikum, wir fungierten u. a. als Chor und haben den Abend genauso genossen wie Marialy und Max auch....
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