Die "Molli" steht dampfend auf den Gleisen, eine schwarze Dampflokomotive mit mehreren kleinen Waggons – ein lebendes Relikt aus einer längst vergangenen Ära. Sie sieht aus wie direkt aus einem alten Film. Die Lokomotive scheint fast zu atmen, kleine Dampfwolken stoßen rhythmisch aus ihrem Schornstein, während Männer in dunkelblauen Uniformen geschäftig um sie herumwuseln. Man steigt ein und findet sich in einem Waggon wieder, der liebevoll restauriert wurde, um den Charme vergangener Tage zu bewahren. Die Sitze sind mit rotem Leder bezogen, die Verkleidung ist aus poliertem Holz, es riecht nach Holzpolitur, leichtem Rauch und einem Hauch von Nostalgie. Die frische Meeresluft strömt herein und mischt sich mit den Düften des alten Zuges zu einer berauschenden Mischung. Ein schriller Pfiff ertönt, ein leichtes Ruckeln geht durch den Waggon, und dann beginnt die Molli, sich langsam in Bewegung zu setzen. Die Räder kreischen leicht auf den Schienen, und der Rhythmus des Dampfkolbens wird schneller, lauter, bestimmter. Dieser besondere Rhythmus einer Dampflokomotive. Er ist so... organisch. Als würde ein großes, metallenes Tier atmen und laufen. Da ist ein Pulsieren, das durch den ganzen Zug geht, eine Lebendigkeit, die moderne Züge mit ihren elektronischen Antrieben nicht haben. Die Molli hat eine Seele, eine mechanische vielleicht, aber dennoch spürbar. Durch das offene Fenster dringt das Rauschen der Ostsee, untermalt vom rhythmischen Klackern der Räder auf den Schienen und dem gelegentlichen Pfeifen der Lokomotive. Die Landschaft gleitet in gemächlichem Tempo vorbei, eine bewegte Postkarte der Ostseeküste. Zur Linken erstreckt sich das Meer in einem tiefen Blau und mit weißen Schaumkronen, die wie gestärkte Spitzenkragen auf den Wellen sitzen. Rechts wechseln sich Getreidefelder, deren junges Grün im Wind wogt wie flüssiger Smaragd, mit kleinen Wäldchen ab, in denen Buchen und Eichen ihre ersten Frühlingsblätter zur Schau stellen. Die Molli erinnert daran, dass Reisen einst ein Ereignis war, kein bloßes...
Read moreZu zweit haben wir uns dieses Jahr entschieden, einen Kurzurlaub im April hier in Kühlungsborn zu verbringen. Wir sind schon länger nicht mehr hier gewesen und wir waren sehr gespannt. Der Zeitpunkt schien gut gewählt, wenn sich auch das Wetter nicht grad von der besten Seite gezeigt hat. Für uns erholsam war, dass der allgemeine Trubel noch nicht eingetreten ist bzw. kurz bevorsteht. Zwar waren die Angebote entsprechend Vorsaison, aber zum Erholen für uns reichte es allemal. Da wir mehrheitlich zu Fuß unterwegs waren, kam uns das Angebot der Bäderbahn gerade recht. De Fahrplan ist gut kommuniziert und die Haltestellen sind ebenfalls glas klar. Unsere erste Strecke führte uns von Kühlungsborn Ost nach Bad Doberan und dort zum Münster. Wir sind in Bad Doberan Stadt Mitte ausgestiegen. Es war schon ein Erlebnis, in den engen Straßen und hier als Straßenbahn und dass mit einer Dampflok! Die Fahrt selbst in den gepflegten Waggons war an für sich ein Erlebnis. Es gibt ausreichend Platz auch für Kinderwagen und offensichtlich Fahrräder. Das Personal im Zug war sehr freundlich. Leider mussten wir auf unseren zweiten Ausflug, genau das Gegenteil feststellen. Wir hatten uns entschlossen von Kühlungsborn nach Heiligendamm zu Fuß zu wandern (ca. 6km) und dort Molli für den Heimweg zu nutzen. Die Wanderung bei Regen war trotzdem schön und trotzdem oder besser deshalb freute man sich auf den Bahnhof in Heiligendamm. Dieser ist selbst sehr schön erhalten und warm. Das Personal hier schien jetzt nicht wirklich sehr gefordert zu sein. Etwas befremdlich war deshalb die Reaktion auf eine Frage einer älteren Dame zum WC. Die Frau benötigte Hilfe und wurde sehr unfreundlich abgespeist, das passte hier eigentlich gar nicht – schade. Die Rückfahrt war wieder ein kleines Erlebnis und so erreichten wir unsere Station Kühlungsborn wieder. Der Zug ist auf alle Fälle eine Empfehlung. Ich hätte gern 5 Sterne vergeben, da dies wohlverdient wäre, aber in Sachen Freundlichkeit ist da noch...
Read moreWhat a great way to enjoy a few hours in Germany and close to Warnemunde. Although it is a 'narrow gauge' railway there is nothing Micky Mouse about it. Plenty of room to seat passengers and a comfy ride on the permanent way which is obviously kept in excellent condition - what else would you expect in Germany. The journey goes through some typical for the area villages and small towns giving you a way to understand this agricultural area. I found it particularly interesting that some of the fields are cultivated to test new seeds and types of plants by Universities. A great chance to see another side to the normal impression other countries...
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