Herzog Albrecht, welchem Tharandt so lieb war, dass er zu sagen pflegte: "Nehmen sie mir auch das ganze Land, – lassen sie mir nur Königstein und Tharandt" – gab die Burg zum Leibgedinge seiner Gemahlin Sidonia, Tochter des Böhmenkönigs, zu ihrem Wittwensitze, um hier in stiller Einsamkeit, „mehr dem Gebet“ leben zu können. Am 11. Mai 1464 erwartete die 14-jährige Zdenka hier ihren 20-jährigen Gemahl Albrecht. Fünf Jahre zuvor waren sie in Eger verheiratet worden. Sie vollzogen nun feierlich das "Beilager". Braut und Bräutigam wurden nacheinander in das festlich hergerichtete Ehebett gelegt. Das Paar wurde mit einer gemeinsamen Decke bedeckt. Ein ranghoher Zeuge erfragte die Zustimmung des Paares und bezeugte den juristischen Vollzug der Ehe. Im Rechtsbuch "Sachsenspiegel" um 1220 heißt es: "Er ist ihr Vormund und sie ist seine Genossin, und tritt in sein recht, wann si in sein Bett tritt." Das gehörte zur "Muntehe", die Vormundschaft über die Frau ging vom Vater auf den Ehemann über. Was war wohl Albrechts "Morgengabe" an seine Zdenka? Es war eine Vernunftehe. Der Vertrag von Eger 1459 regelte die bisherigen Zwistigkeiten zwischen Böhmen und Meißen. Noch um 1430 hatten die Hussiten die Mark Meißen verheert. Zdenkas Vater war zum Leidwesen seiner streng katholischen Tochter selber Hussit und wurde sogar vom Papst exkommuniziert! Am 7. September 1464 starb Friedrich der Sanftmütige und seine Söhne Ernst und Albrecht übernahmen gemeinsam die Regentschaft. Sidonia war nun Herzogin und Markgräfin von Meißen. 1468 brachte sie ihr erstes Kind Katharina zur Welt. Es folgten Georg 1471, Heinrich 1473, Friedrich 1474. Ihre späteren Kinder Anna 1478, Ludwig 1481, Johann I 1484, Johann II 1498 starben kurz nach der Geburt. Übrigens bewohnte Sidonia in den 1490er Jahren als einzige der WettinerInnen die noch unvollendete Albrechtsburg Meißen. Interessant finde ich die Zeichnung des Paares von Lukas Cranach im Sächsischen Stammbuch Anfang 16. Jhd. Beide betrachten sich ernst und respektvoll auf Augenhöhe. Albrecht war eigentlich ein streitbarer Ritter, der manche Lanze im Turnier gebrochen hatte, als Feldherr des Kaisers Kriege führte, Friesland unterwarf und regierte. Hier aber faßt er zaghaft sein Schwert mit zwei Fingern und kehrt gar nicht den mächtigen Herrn und Gebieter heraus. Er hatte es auch hingenommen, daß Sidonia seinen Bitten (!), ihm nach Flandern zu folgen, nicht nachkam. Mätressen und uneheliche Kinder Albrechts sind nicht bekannt. Die fromme Sidonia lebte eher der Nächstenliebe, schrieb z. B. ergreifende Briefe an Sohn Georg (der führte in Dresden für den Vater die Geschäfte), um Gefangene loszubitten. 1478 erbat sie sich den Kopfgürtel und einen Löffel der heiligen Elisabeth aus Thüringen. 1495 stiftete sie das Kirchenfest der Heiligen Lanze. Sidonia trug bereits vor dem Tod ihres Mannes Witwentracht, weil dieser oft in der Ferne Krieg führte, sie um sein Leben bangte und sich verlassen fühlte. 1500 starb er in Emden. Sein Herz blieb dort, sein Leichnam wurde in der Fürstenkapelle des Doms zu Meißen beigesetzt. Sidonia nahm nicht an der Beisetzungsfeier teil, obwohl sie gleich nebenan wohnte! Sie bezog nun ihren Witwensitz auf der eher schlichten Burg Tharandt. In Dresden regierte Sohn Georg der Bärtige mit Ehefrau Barbara von Polen. Sidonia erlebte das Omaglück, als ihre "Söhnerin" zehn Kindern das Leben schenkte. Jedoch starben fünf noch zu Lebzeiten ihrer Oma. Gevatter Tod war damals ein häufiger Gast. Sidonias Mutter war schon kurz nach ihrer Geburt gestorben, ihre Zwillingsschwester Katharina 1464 bei der Totgeburt ihres ersten Kindes. Sidonia fand Trost und Hoffnung im Glauben. Und sicher in der Liebe zu ihren Kindern und Enkeln. 1510 am Abend vor Mariä Lichtmeß empfing sie die letzte Ölung und verschied. "Da will ich nach dir blicken, da will ich glaubensvoll dich fest an mein Herz drücken. Wer so stirbt, der stirbt wohl." Ihr Öllämpchen war wohlgefüllt. In der Fürstenkapelle des Doms zu Meißen liegt sie bescheiden zu Füßen ihres...
Read moreLas ruinas del castillo de Tharandt, ubicadas en Sajonia, Alemania, son vestigios de una fortaleza medieval construida a principios del siglo XIII. Originalmente erigido para proteger el valle del río Weißeritz, el castillo tuvo gran importancia estratégica y política durante la Edad Media. En el siglo XV, acogió a la duquesa Sidonie de Bohemia como residencia de viudez. Tras su abandono y un incendio en el siglo XVI, el castillo cayó en ruina. Durante el Romanticismo, sus restos adquirieron valor paisajístico y cultural, atrayendo a artistas y viajeros. Hoy, las ruinas, junto a la iglesia del Santo Crucifijo, ofrecen un pintoresco destino turístico, con senderos y vistas panorámicas, donde historia, naturaleza y arte se entrelazan de forma...
Read moreEine hübsche Burgruine, die mitten im Tal auf einem kleinen Hügel wohnt. Die Reste sind durchaus noch sehr beeindruckend. Die Burg hatte ein bewegtes Leben durch die sächsische Geschichte. Ursprünglich wurde sie als Grenzbefestigung von Markgrafen Dietrich von Meißen gegen den Burggrafen von Dohna errichtet. Nach wechselvoller Geschichte und vielen Besitzwechseln wurde sie zu der romantischen Ruine. In der Kirche auf der ehemaligen Vorburg wurden Teile der ursprünglichen Burg verbaut und blieben...
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