Il Cardinale — Restaurant in Berlin

Das erste Mal dort gewesen seit dem Betreiberwechsel. Früher hat es mir da nicht gut gefallen. Irgendwie ist es dennoch nicht ganz rund. Das Essen war gut und entsprach dem leicht gehobenen Preisniveau. Die Inneneinrichtung mit den üblichen rot/weißen Decken bleibt demgegenüber zurück. Wie wir alle wissen, können gerade Italiener Design, auch bei der Inneneinrichtung ;) Aber vielleicht orientiert man sich hier auch an der überwiegend älteren Stammkundschaft im Westend. Zum Glück war das Wetter schön und man konnte draußen sitzen. Als Gast ohne Reservierung hatte ich den Eindruck, ein wenig zu stören. Auf die Tafel mit der Tageskarte wurde ich nicht hingewiesen, die Standardkarte schnell gereicht. In einer Minute Abstand kamen dann Brot und Oliven und mein erster Gang. Das war alles andere als ein entspanntes Essen nach einem anstrengenden Tag, an dem man sich noch was Gutes gönnen wollte. Aber das Vitello Tonato war prima und sehr ansprechend angerichtet. Die Tagliatelle alla Bolognese waren tadellos, auf den Punkt, schmackhaft gewürzt. Der Nero d'Avola Hauswein war absolut in Ordnung, man musste aber erst einmal nach der Rebsorte fragen, weil auch die Hausweine nur auf der Weinkarte stehen. Wirklich ungewöhnlich. Wahrscheinlich erhofft man sich mit dem Reichen der Weinkarte, dass sich Gäste für etwas Preisintensiveres als die Hausweine entscheiden. Es war jedenfalls das zweite mal, dass mir die Weinkarte offeriert wurde. Die Zahlung der Endsumme von 33,50 Euro + Trinkgeld per Kreditkarte wurde dann abgelehnt, weil diese erst ab 100 (!) Euro akzeptiert werde. Auch hier wird offenbar optimiert, aber das ist echt aus der Zeit gefallen, zumal nirgends darauf hingewiesen wird. Dann sollte man so ehrlich sein und erklären, dass man Kreditkarten gar nicht haben will, dann kann sich der Kunde entscheiden, ob er das akzeptiert oder nicht. Fazit: die Küche kann es, der Service könnte vielleicht noch mehr, das "Konzept" wirkt nicht allzu sehr kundenorientiert, ein wenig schade, dass so ein Gefühl des "abgefertigt seins" bleibt. Wegen der Küche wird es vielleicht noch einen zweiten Versuch geben, solange man nicht im Innenraum sitzen muss, in dem sich die Eleganz des Essens einfach...

Leider absolute Enttäuschung. Das schlimmste war tatsächlich der Service. Das Personal war wahnsinnig unfreundlich und teilweise schon patzig. Die Pasta die ich gegessen habe war leider nur mittelmäßig und der Kellner hat es trotz zweimaliger freundlicher Nachfrage nicht geschafft ein Schälchen Parmesan zu bringen. Die Pizza von meiner Begleitung war unterirdisch! Jede Tiefkühlpizza ist besser. Der Pizza-Boden erinnerte an nicht durchgebackenen Keksteig, die Tomatensoße kam definitiv aus der Fertig-Soßen-Abteilung im Supermarkt und mit dem Käse wurde mächtig übertrieben. Die Pizza haben wir kaum angerührt, in einem guten Restaurant hätte der Kellner wohl gefragt ob denn mit dem Essen etwas nicht in Ordnung wäre - im Il Cardinale interessiert das aber keinen. Als wir dann unser Essen mit Karte zahlen wollten, wurden wir regelrecht angefahren. Dies wäre nur möglich wenn einer die gesamte Rechnung übernimmt. Wer separat zahlen möchte, muss dies bar tun. Das habe ich auch noch nie in einem Restaurant erlebt. Es war ebenfalls nicht möglich uns eine Rechnung auszustellen - Zitat der Restaurant-Managerin: "deutsche Gesetze, dafür kann ich nichts" Nach einer heiteren Diskussionsrunde am Tisch zwischen der Restaurant-Managerin und uns, in der wir uns auch über die Pizza beschwert haben, gab es leider kein Gast-Orientiertes Entgegenkommen, stattdessen ziemlich dämliche Sprüche. Meiner Meinung nach, kann sich der Laden dort nur halten, weil nichts anderes in der Nähe vom Stadion ist. Fazit: Die Preise sind defintiv zu hoch für so schlechtes Essen inkl. unfreundlichem &...

Genau SO ! muss italienische Küche sein

In Berlin-Westend ist es nicht leicht, wirklich gut italienisch zu essen. Über Geschmack kann man bekanntlich streiten, über Qualität jedoch nicht. Meine Frau wollte Ravioli in Salbeisauce teilen und ich hatte mich gedanklich schon mit dem anderorts üblichen "Sahnemissbrauch" abgefunden. Aber dann: Überraschung. Die fantastischen Ravioli kamen in einer frischen Salbeibutter mit einer perfekten Zitronennote und natürlich superfrischem (und echtem) Parmesan. Nach dem Kampf um die letzte Ravioli (meine Frau gewinnt immer) teilten wir uns Saltimbocca alla Romana - nochmal mit Salbei, weil es so lecker war. Das butterzart gebratene Kalbsschnitzel in Parmaschinken hat ebenfalls alle Erwartungen übertroffen. Wir haben uns insgesamt zwei tolle Hauptgerichte geteilt und sind davon satt geworden. Das nächste Mal sind allerdings auch Vorspeisen fällig, Die auf den Punkt temperierte Flasche Vernaccia di San Giminano war jeden Cent wert und mit 29 € auch ziemlich preiswert. Sehr angenehm: Auch glasweise bestellbar, wenn man am Ende feststellt, dass das Fläschen einen Tick zu klein war :-) Wir freuen uns, ein neues Stammrestaurant in unserer Nähe gefunden zu haben. A la...