Ja, ja, die Familienbäckerei Möbius. Einer der Zunft muß die rote Laterne halten, sonst würden wir nicht wissen, was wir an anderen Bäckereien Gutes haben. Sie machen es tapfer und bemühen sich redlich, diese definitiv nicht abgeben zu müssen. Wer Kaltgetränke aus dem nicht angeschlossenen Kühlschrank mag (Chef sagt, es ist Winter, da brauch man nicht zu kühlen) ist hier richtig. Natürlich nur, wenn noch welche da sind, denn das zeitige Nachbestellen ist eine arbeistechnische Kunst, deren Beherrschung nicht selbstverständlich ist. Ein Backshop produziert besserere Aufbackbrötchen mit ihren Fabrikrohlingen. Hier gebe ich den konstruktiven Rat, sich mal bei diesen zu erkundigen, welche Backautomaten sie verwenden und woher diese ihre Rohlinge beziehen. Nach Firmenaussage kann der Möbiusche Backautomat nur Pappbrötchen in einer Konstenz wie sie die Fertigbrötchen in der Plastikfolie beim Discounter vor dem Aufbacken haben. Beim Aufschneiden zerreist es den Teig. An gerade Schnittflächen ist nicht zu denken. Mutmaßlich könnte es der Automat doch, aber die Mitarbeiter dürfen wohl nicht solange durchbacken, weil Möbius wie schon beim Kühlschrank an die Umwelt denkt und Strom spart? Oder an das eigene Portemonnaie? Wechselgeld ist jedenfalls morgens auch nicht da, Chef gibt nicht ausreichend heraus. Der Fisch beginnt von oben an zu stinken oder sagen wir das Möbius Brötchen. Wenn ich Berater wäre, würde ich sagen, lieber Möbius, mach Deinen Laden dicht und überlaß das Handwerk den Profis. Ich könnte mir vorstellen, daß die Bäckerei Möbius ihre Qualitäten in der Energieberatung von Privathaushalten entfalten könnte und dort erfolgreich sein würde. Als ich mal wortwörtlich ein normales Brötchen bestellte, antwortete eine freundliche Verkäuferin mit "Wir haben keine normalen Brötchen!" Das stimmt.