Restaurant-Kritik: BOCA
In Hannover-List, dem zweiten bunten, erlebenswerten Stadtteil nach Linden, eröffnete Christoph Elbert, der uns wohlbekannte Wirt des Lindener "11A", ein französisch-spanisch anmutendes Restaurant mit möglichem Blick auf das Kochgeschehen, aber auch ruhigen Ecken.
Hier gibt es täglich ein (wöchentlich wechselndes) vegetarisches Basis-Menü, das man mit je einer Fisch- oder Fleischvariation nach persönlicher Präferenz bereichern kann.
Das Ambiente kommt sehr urig, dabei schlicht und ohne Kitsch oder Anklänge an unser seltsames deutsches Wort "gemütlich" daher. Die jungen Nachwuchsköche hat sich Patron Christoph, der selbst ausgezeichnet kochen kann, wohlweislich aus Burgwedels "Ole Deele" rübergeholt.
Jahre zurück kochte Christoph Elbers im „gediegenen“, gleichwohl sehr empfehlenswerten Restaurant in der Wedemark; das lebte durchaus von seinem schon damals sprühenden Einfallsreichtum. Doch ihm stand der Sinn nach einem weniger polierten Ambiente – also nach seinem ureigenen Geschmack.
Gemeinsam mit seiner Partnerin Verena Schindler suchte er nach einer solchen Location und fand sie in einem typisch Lindener Kiosk mit Pissoir am Lindener Küchengarten, Nummer 11 A. Die Umsetzung erfolgte sogleich, und so ward „11A“ geboren! Das unverwechselbare Restaurant mit angedocktem „Ihme-Rauschen“ als Wein-Bar brummt seitdem.
Einige Jahre später ist nun das BOCA in der List das zweite aus dieser liaison amoureuse zwischen Christoph und Verena hervorgegangene Restaurant-Projekt. Der Chef schickt sich – nach eigenen Angaben – außerdem an, einen Stern zu erkochen. Obwohl dies für ihn nicht schon hier sein muss, ist die Ausgangsbasis bestens: nur beste Zutaten und beste Köche für beste Küche. Wir sind sicher, dass das BOCA nicht der Schlusspunkt in Sachen Restaurant-Ideen von Christoph und Verena sein wird. Denn nach dem spanischen Wort für MUND (BOCA) könnten noch weitere Sinne, die mit Essen&Trinken&Genießen zusammenhängen, als Namensgeber dienen...
Gleichauf mit Christoph und Verena steht als dritte wichtige Person der bisher schon als Chef des Weinkellers vom "11A", des „Ihme-Rauschen(s)“, als Gewähr für Kontinuität in Sachen Geschmack und Qualität. Oliver Schröder war bei unserem Besuch im BOCA vor Ort und begründete uns die Auswahl seiner Weine detailliert. Sein "Office" ist ein G4-Alu-Macbook von 2007; wenn wir dieses sehen, wissen wir, dass er da ist. Normalerweise hält sich „Olli“ im "Ihme-Rauschen“ auf. Auch er – wie die beiden übrigen Chefs Christoph und Verena dieser beiden Restaurants und des "Ihme-Rauschen" – ein äußerst sympathischer, absolut verlässlicher Typ!
Nicht zu vergessen alle Mitarbeiter/innen in Creation, Produktion und Service: Hier ist auch menschlich alles in bester Ordnung – in der Gastronomie fürwahr keinesfalls eine Selbstverständlichkeit! Im BOCA machte bei unserem Erstbesuch eine junge Türkin den Service; nach Art des Hauses sind es immer selbstbewusste, freche und zugleich sehr liebe Mädels, die sich nicht von den Gästen anmachen lassen, sondern eher offensiv die entsprechenden Gäste mit schlagfertigem, frischem Witz positiv anzumachen verstehen.
Noch eine Besonderheit des BOCA: Aufgrund der Enge kam man auf die Idee, die Garderobe nach Art der Kettenaufzüge für die Klamotten der Kumpels z.B. in der Museums-Zeche "Zollverein" – hier nun an Lederriemen statt Eisenketten – hochzuziehen, damit sie unten nicht im Weg hängen. Das System war anfangs noch nicht perfekt; es brauchte eine intuitive Bedienungsanleitung, denn nicht jedem Gast war dessen Logik auf Anhieb durchschaubar. Aber auch hier wird es bald eine hundertprozentige Lösung geben.
Moni &...
Read moreBevor man in das "boca" geht sollte man sich klar überlegen, ob man wirklich cool und hip genug für diesen Laden ist und ob man bereit ist für mittelmäßiges Essen und schlechten Wein zu viel Geld auszugeben. Sollten einen aber die überteuerten Weine und dürftigen Speisen (welche natürlich durch Zugaben wie Tannenöl und Ebsen-Minz-Sorbet zu hippen Sternegerichten avancieren sollen) nicht davon abhalten im "boca" Platz zu nehmen, so muss man schon sehr masochistisch veranlagt sein, um die Bedienung und die Behandlung im Restaurant als gut oder gar freundlich zu bezeichnen. Begrüßt wurden wir von einer jungen Frau in Bomberjacke, Hornbrille und Wollmütze, die uns auf unsere Plätze verwies. Innhalb der nächsten zwei Stunden waren wir keine Gäste, wir waren Kapital und das musste vergrößert werden. Hätten wir glaube ich keine ganze Flasche Wein bestellt, hätten man uns hochkant rausgeworfen, da wir nämlich schon die Unverfrorenheit besaßen, nicht die in der Karte empfohlenen vier "Kleinigkeiten" pro Person zu essen, sondern nur drei pro Person. Die junge Frau in Wollmütze teilte uns bei der Bestellung sehr klar und unfreundlich mit, dass uns unsere Bestellung nicht reichen würde. Dies war aber nicht als Hinweis zu verstehen, dass das bestellte Essen zum satt werden nicht ausreiche. Es war eine klare Aufforderung, dass man sich den Platz in diesem Restaurant mit ausreichender Bestellung zu erkaufen habe. Von diesem Zeitpunkt an waren wir unerwünschte Gäste. Der Tisch, bzw. der Platz neben uns (da man an langen Tischen mit bis zu acht Menschen zusammengepfercht wird) bestellte das Menu und wurde ab da an umschwärmt. Wir sahen unsere Bedienung zur Bezahlung wieder und was dann passierte regte mich auch an, diesen Beitrag zu verfassen. Auf unsere 100,- € Rechnung gaben wir trotz der schlechtesten Bedienung und einer Nicht-Beachtung über zwei Stunden ein Trinkgeld von etwa 20,- €, was lediglich nach der Geldübergabe mit den Worten quittiert wurde:"Habt ihr eure Jacken am Platz oder hängen die noch an der Garderobe". Dies ist kein Witz! Es gab weder ein "Dankeschön", noch ein "Einen schönen Abend noch..." oder ein "Auf Wiedersehen!". Wer sich selber damit "krönen"möchte, dass er in einem Laden essen geht, in dem die vermeintlich hippste Stimmung der Stadt herrscht und sich die Bedienungen gegenseitig aufgrund ihre Coolness am liebsten selber Trinkgeld geben würden, der sollte ins "boca" gehen. Wer gutes Essen und guten Wein mag und für angemessenes Geld bei gutem Ambiente weggehen möchte, der sollte diesen Laden nach persönlicher...
Read moreHallo liebe Food-Community. Gestern sind wir in den Genuss gekommen das Menü in der "Boca" Gastrobar auszuprobieren. Immerhin steht "Boca" auf der Liste von Bib Gourmand Deutschland (Guide Michelin), das einzige Engagement dieser Art in Hannover, deshalb auch eine kritische Wertung. Das war nicht das erste Mal in der Boca, dennoch sind die Impressionen fast die gleichen.
Das Ambiente wirkt interessant trotz Platzmangel, das Konzept "enges miteinander" scheint aufzugehen. Das Menü ist nett zusammengestellt. Es wird eine Weinbegleitung im Menü angeboten, dennoch sind die Speisen und die Weine kaum aufeinander abgestimmt, sondern man bekommen einen Glas, von der aktuellen Auswahl. Die Servicekräfte scheinen sich nicht mit den angebotenen Weinen auszukennen. Würde man schon irgendwie erwarten.
Die Vorspeisen kommen alle ganz zügig auf den Tisch. Es ist eine gelungene Präsentation, schade nur das man sich leider kaum über die Eindrücke austauschen kann, den die Musik übertönt alles. Es ist sehr laut in der Gastrobar, den die Gäste versuchen zu einander durch die Musik durchzudringen.
Zum Hauptgericht gibt es zwei Arten zur Auswahl, es wird dazu ein Upgrate in Form von Fisch, Fleisch oder grainierten Käse geboten. Die Zusammenstellung von dem Upgrate und Hauptgericht scheint leider nicht besonders auf einander abgestimmt zu sein. Schade.
Das Dessert ist auch ganz schnell da, ist ja kein Restaurant, also nichts für langsame Genießer. Schnelle Abfertigung scheint das Motto zu sein. Keiner fragte uns ob wir uns einen Kaffee zum Dessert wünschen und leider zählt der letzte Eindruck doch am meisten.
Es war eine zügige (der Tisch muss schnell weiter vergeben werden) Erfahrung, dennoch nicht sonderlich beeindruckend. Verbesserungen sind wünschenswert.
P.S. Baba Ganoush gehört zu den schmackhaftesten Speisen auf der Welt, bei euch ist es nur eine Paste ohne Geschmack mit viel Salz.
Es handelt sich hier um eine sehr persönliche Meinung, die hoffentlich beim nächsten Besuch viel besser wird....
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