Nui im Goldenen Fässle — Restaurant in Kempten (Allgäu)

Wir waren am 08.12.2018 abends zu Gast. Vor dem Haus war eine opulente Speisekarte angeschlagen, doch im Gastraum gab es nur eine Minispeisekarte und auch das auf der Homepage beworbene 4-Gänge Menü im Dezember gab es nicht. Man baue die Küche erst so nach und nach auf. In anderen Restaurants kenne ich die Neueröffnung so, dass vorab solange die Karte rauf und runtergekocht wird, bis alles sitzt. Dabei sind der Chef und das restliche Personal die stellvertetenden Gäste, welche ihre Beurteilung darüber abgeben. Die Minikarte umfasst 4 Vorspeisen, eine Suppe, je 2 Fleisch- und Fischspeisen, ein vegetarisches Gericht, sowie 3 Desserts. Dennoch bekommt man die dereinst greifende vollständige Karte gereicht, welche aber aus vorbesagten Gründen noch nicht gilt, sondern irgendwann einmal. – Was für ein planloser Scherz! Ich bat dann um zwei kostenpflichtige Begrüßungssekts wie letzten Samstag. Doch die gab es dann zuerst nicht, weil das eine einmalige Aktion gewesen sei und wurde als Gast belehrt vom Geschäftsführer, denn ich sei ein bisschen zu fordernd. „Danke“ für diese Belehrung, welche ich so noch nirgendwo als Gast erlebt habe. Als wir unsere Bestellung aufgeben wollten kam dann zu unserer positiven Überraschung zwei Wilkommenströpfchen aufs Haus. Das fanden wir ganz angenehm, jedoch trübte die vorherige Belehrung die Freude doch etwas. Ich bat um eine Rotweinempfehlung, welche ich sogar probieren durfte. Ich wollte davon 250ml und es wurde mir ein bisschen ins eichstrichlose! Glas eingegossen mit dem Hinweis man schenke nach. Das wurde später erst auf Nachfrage hin getan, denn man wisse nichts davon. Das Nachgeschenkte war höchstens wieder 125ml, jedoch wurde später behauptet mir insgesamt 600 ml nachgeschenkt zu haben. Das ist wohl der reinste Hohn. Das Glas fasst gerade einmal geschätzte 350 ml. Bei 600 ml hätte eine Weinsäule in freier Luft stehend darüber hinausragen müssen. Das wäre ein Trick Siegfried & Roys wert. Jedoch wurde gerade einmal die Talsole des Glases bedeckt, mehr nicht. Was ich da an mengenmäßigen Wein bekam, weiß ich bis heute nicht. Ich bat gleich am Anfang mir den Wein doch in einem Kännchen zu reichen, was aber ignoriert wurde. Der Wein selber war wiederum exzellent. Gleichsam der Gruß aus der Küche samt frischen Brot, die Kürbissuppe mit Garnele und die Steaks mit Röstgemüse Thymiankartoffeln und Sauce waren optisch qualitativ und geschmacklich von bester Güte. Leider wurde beim Abräumen nicht gefragt, ob die optisch noch fast unangetasten Kässpätzle meiner Tochter entsorgt, oder mitgenommen werden möchten. Stattdessen wanderten sie ungefragt in den Müll, was ich immer sehr schade finde. Die Bedienung bat mir zwar noch ‚(nach einiger Diskussion, weil Vernichtung des unverspeisten Essens sei gesetzlich vorgeschrieben) an eine kleine Portion zum Mitnehmen machen zu lassen, aber der Geschäftsführer wollte davon nichts wissen. Im Gegensatz er belehrte mich am Tisch und ließ mich nicht zu Wort kommen mit dem Hinweis, dass es zum guten Grundton der Erziehung gehöre ihn ausreden zu lassen. „Danke“ für die Nachschulung in gesellschaftlichem Benimm. Ich denke, dass ich doch eine sehr gute kindliche Erziehung genossen habe und daher eine derartige herablassende Adhortation nicht nötig habe! Auch der andere darf reden. Das nennt man Diskursfähigkeit. Er fragte noch bei der Frau vom Chef Pia (Henze) nach, welche aber ausrichten ließ sie hätte auch keine Zeit und sei auch nicht da (das finde ich einen Widerspruch ins sich). Erst, als ich ihm sagte, dass ich Gott sei Dank wirtschaftlich nicht darauf angewiesen bin und um die Rechnung bitte, ließ er pampig eine neue Portion machen. Was hier die Küche so herzhaft aufbaut stößt der Service mit dem Allerwertesten wieder um. – Echt extrem schade! Als Gast möchte ich entspannt speisen und trinken, ohne Belehrungen zu hören, oder um grundsätzliche Dinge Diskussionen führen zu müssen. Man möchte hier gastronomisch die neue Elite sein. Der Service schafft das aber leider nicht! Das Erlebte reicht mir. Hier kehre ich nicht wieder!...

Ich habe bereits mehrere Male das NUI besucht - meist abends, einmal aber auch mittags. Im Großen und Ganzen habe ich leider das Gefühl, dass man sich mittlerweile einen gewissen Namen gemacht hat und nun hier und da etwas "nachlässig" wird.

Drei Beispiele:

Der Gruß aus der Küche war bei uns für mehrere Personen identisch groß wie für die beiden Personen am Nebentisch, so dass man die gereichte aromatisierte Butter rationieren musste.

Im Kemptener Vergleich sind die Mittagsgerichte deutlich zu klein für den aufgerufenen Preis - wie auch bereits andere hier bemängelt haben.

Am meisten geärgert hat mich aber der "Trick" mit den Menüs. Ich hatte beim letzten abendlichen Besuch den Zwiebelrostbraten solo bestellt und war trotz des hohen Preises rundum zufrieden. Beim diesmaligen Besuch wählte ich das 3-Gang Menü und traute meinen Augen nicht, was plötzlich aus meinem Zwiebelrostbraten geworden war. Statt des Rindersteaks waren es plötzlich nur noch zwei Fleischstreifen. Leider hatte ich kein Bild gemacht aber das kann man hier in den Rezensionen sehr gut nachprüfen. Die abgebildeten Teller mit dem Steak, den gerösteten Zwiebeln und Kässpatzen ist die normale Portion und der identische Aufbau mit zwei ca. 2-3cm breiten Steakstreifen ist die "Menüvariante" - wie man auf den Bildern sehen kann, war das bei mir wohl kein Einzelfall. Solche Tricks hat das NUI doch eigentlich nicht nötig. Wenn man so etwas macht - aus welchen Gründen auch immer - dann erwartet es der Anstand, dass ich den Kunden in der Speisekarte darauf hinweise. Bei einem Aufruf in der Speisekarte von "STELLEN SIE IHR EIGENES NUI MENÜ ZUSAMMEN .", gehe ich als Gast nicht davon aus, dass die Portionen nicht denen der a la carte Gerichte entsprechen. So etwas finde ich nicht OK. Ob das bei Vorspeise und Dessert ebenfalls so war, kann ich nicht sagen, da ich hier keinen Vergleich habe.

Ggf. passiert das auch nur, wenn die Einzelpreise der Zusammenstellung des Gastes den Menüpreis übersteigt aber dann macht es keinen Sinn mehr Menüs anzubieten, wenn der "Preisvorteil" dann in Form von kleineren Portionen wieder amortisiert wird. Das 3-Gang Menü kostet 62 EUR, die Summe der Einzelpreise meiner Menü-Auswahl lag (aus dem Gedächtnis) bei rund 70 EUR.

Ich werde dem NUI abends noch einmal eine letzte Chance geben und prüfen, ob man sich solche Kritik zu Herzen nimmt und das abstellt. Sollte nun das Argument kommen, dass man die Portionen bei den Menüs deshalb kleiner macht, da es den Gästen andernfalls zu viel ist, muss man darauf hinweisen und man könnte ja zwei Varianten anbieten mit klein xx EUR, normal xx EUR.

Ich freue mich auf die...

Wir waren hier im Juni nach einem fantastischen Tag in Kempten Essen. Wir hatten reserviert und einen Platz im Freien bekommen. Eine sehr freundliche Begrüßung hat uns erwartet und das Restaurant machte einen sehr schönen und ordentlichen Eindruck.

Zu aller erst möchte ich das Personal loben, wir haben uns hier sehr Wohlgefühlt und die Kellner und Kellnerinnen waren alle über aus Professionell, höflich und überaus freundlich.

Bevor es richtig losging haben wir einen kleinen Gruß aus der Küche erhalten. Was für eine nette Idee einen Kräutergarten zum selber schneiden zu bekommen. Der Brotaufstrich war der Hammer. Da hätte es gerne noch eine Scheibe mehr sein dürfen.

Als Vorspeise haben wir uns die Schlutzkrapfen geteilt. Ebenfalls sehr schön angerichtet und sehr lecker wenn auch nicht die besten die Ich je gegessen habe, aber sehr gut.

Als Hauptgang hatte ich den Rostbraten, er war auf den Punkt gegart und die Soße war der Oberhammer. Ich habe mir extra noch mal Brot nachgefordert da ich keinen Tropfen davon verschwenden wollte.

Meine Freundin hatte das Curry mit dem Ikarina Lachs, ebenfalls sehr lecker und auch hier wieder die Soße das absolute Highlight.

Zum Trinken hatten wir einen Organgensaft und eine hausgemachte Limonade mit Rosmarin. Die Limonade war sehr lecker vor allem die Combo Rosmarin und Zitrone hat mir sehr gefallen.

Zum Schluss gabs noch einen Affogato, das Rahm Eis war sehr lecker und der Espresso war gut.

Für unseren Restaurantbesuch haben wir insgesamt 87 EUR ausgegeben.

Fazit:

Ja das Restaurant ist nicht, das günstigste allerdings möchte ich hier trotzdem jetzt 5 Punkte vergeben, insbesondere die Soßen und die überaus freundlichen Bedienungen, sowie die überaus nette und leckere Idee mit dem Kräutergarten vorne weg, haben den Tag für uns in Kempten abgerundet und ich finde auch für andere kann hier der Tag genauso schön Enden. Daher hier meine absolute Empfehlung ein mal im Goldenen Fässle...