Café Kosmol — Restaurant in Limburg an der Lahn

Wir waren am Sonntag mit unseren drei Kindern auf dem Weihnachtsmarkt in Limburg. Nachdem wir gemütlich durch die Gassen geschlendert sind haben wir auf dem Weg zum Auto noch einen letzten Stop im Café Kosmol gemacht. Die Kinder hatten bereits ordentlich Süßkram genascht und wir wollten uns zum Abschluss noch etwas tolles gönnen.

Wir betreten das Café und schauen uns ein bisschen um, während sich die 3 draußen beschäftigen. Ein netter Herr begrüßt und und fragt, ob er uns weiterhelfen kann, wir wollen aber erst einmal in Ruhe schauen, was es alles so gibt. Nach einer Weile sind wir dann entschlossen, uns zum Abschluss ein paar Pralinen zu gönnen. Das Budget ist knapp, aber die Pralinen sahen echt lecker aus.

Nachdem wir uns bei dem Herrn über die Preise informiert hatten entschieden wir uns dann dazu, pro Kopf 8-10 Pralinen auszusuchen, welche ca 100g, in dem Fall 5,90 € entsprechen.

Die Bedienung wechselte und eine Verkäuferin stand nun vor uns. Wir teilten Ihr mit, dass wir gerne pro Kopf 8 Pralinen aussuchen wollen und legten los.

Nachdem wir beide fertig waren betraten unsere Kinder das Café, was die Verkäuferin registrierte. Sie fragte was die Kinder bekommen, worauf wir an der Stelle unterbrachen, da unsere Kinder bereits ausgiebig genascht hatten, und zudem sowieso keinen Pralinen mögen.

Was jetzt geschah, war einfach unglaublich. Die Verkäuferin schaute uns an, als wären wir Rabeneltern und sagte dann in einem erboßten Ton: „Wenn Eure Eltern euch nichts holen, dann schenke ich euch halt was, sucht euch was aus!“ Unsere Kinder wollten aber gar nichts und wir bestätigten das noch einmal. Darauf hin wurde die Verkäuferin noch pampiger und sagte: „Ach, die Eltern bekommen was, und die Kinder kriegen nichts?!“

Meine Frau und ich schauten uns fassungslos an und dachten kurz darüber nach, einfach zu gehen und die Pralinen im Laden zu lassen. Da aber Weihnachtszeit ist und wir nicht auf Krawall aussind schluckten wir die Aktion und wollten die Pralinen dann zahlen.

Die Verkäuferin verschwand darauf hin mit den Pralinen und den Tüten in einem Raum, verpackte alles, wog ab und wir zahlten zufällig genau 10 Euro.

Im strömenden Regen am Auto angekommen packten wir alles ein und traten die Heimfahrt an. Unterwegs öffneten wir die Tüten und durften dann feststellen, dass bei meiner Frau nur 7/8 Pralinen und bei mir nur 6/8 ausgewählten Pralinen eingepackt wurden.

Unser Fazit:

Sich als Verkäuferin in private Dinge einzumischen - ohne Hintergründe zu Entscheidungen von Eltern gegenüber Ihrer Kinder zu kennen - das darf nicht passieren, aber dann die entstandene Emotion in Abzocke zu wandeln...

Eigentlich schön, aber.... - Schon mehrfach hier gewesen, allerdings immer draußen gesessen. Es fällt auf, das die Bedienungen weitestgehend sehr zurückhaltend sind, vorsichtig ausgedrückt. Bislang war unklar warum. Dieses Mal drin gesessen und einiges mit bekommen, was das Verhalten erklären könnte. Aber zunächst zum Inneren. Es ist ein schönes, gemütliches Café auf drei Etagen in einem alten Fachwerkhaus in der Altstadt. Nicht ganz stimmig eingerichtet, trotzdem gemütlich. Frühstück wird auf einer Etagere serviert. Kaffee ist Schümli-Filter- kaffee. Nicht besonders stark, aber Ok. Kaffee Crema gibt es nicht. Die Schwarzwälder Kirschtorte sieht etwas anders aus als man sie kennt, ist jedoch frisch und schmeckt sehr gut. Selbst das Kirchwasser ist heraus zu schmecken. Auch ein Linseneintopf schmeckt sehr gut. Leider ist Frau hier sehr unflexibel. Der Eintopf wird standardmäßig mit Wurst serviert. Ohne Wurst geht auch. Preisreduktion jedoch Fehlanzeige. Darauf angesprochen, wird die ältere Dame hinter dem Tresen schnippig. Bedienung fragt vorsichtig, ob mit und ohne Wurst gleicher Preis. Unfreundliche Antwort, ja. Wir äußern freundlich Verwunderung. Gereizte Antwort, sie könne und die Wurst gerne einpacken. Auf Tagesausflug eher ungünstig. Wir zahlen bei der Bedienung, der das Ganze sehr unangenehm ist. Wir versichern ihr leise, das sie ja nichts dazu kann. Der Älteren scheint das nicht zu passen. Sie mischt sich ungefragt ein, was es noch gäbe. Wir antworten, "Nichts mehr. Alles klar," und wenden und zum Gehen. Sie ruft uns noch was hinterher, will wohl unbedingt wissen, was ist. Wir gehen. Zuvor hatten wir schon mit bekommen, das sie auch mit einer anderen Kundin herumdiskutierte, die es gewagt hatte, anzumerken, das sie schon länger (an der Theke) wartete. Von einer Bedienung darauf hingewiesen, antworte sie sinngemäß, die warten schon. - Auch als andere Sitzkunden und ich an der Theke Kuchen bestellen wollte, wie es gewünscht wird, ließ die Dame hinter der Theke Laufkundschaft warten. Auch obwohl ich darauf hinwies, das eine Frau vor mir da war. Zudem bediente sie sehr langsam, was bei dem Andrang zu vermehrtem Stau und teilweise auch Unwillen der Kundschaft stieß, was diese Frau allerdings nicht störte. - Ein Prasselkuchen, den wir noch hatten, war hart und trocken, als sei er alt, das Brötchen zum Eintopf krümmelte stark, wie es ältere ausgebackene Brötchen tun. Und statt der großen Wasserflasche der Marke "Bad Camberger Taunusquelle", wie es in der Karte stand, erhielten wir ungefragt und ohne vorherigen Hinweis Gerolsteiner. - Fazit, bislang immer gerne, dieses Mal jedoch das letzte...

Das Cafe ist in guter Lage direkt vor einer schönen Kirche und war sonntags gut besucht. Leider haben uns der Service und die Qualität gar nicht überzeugt.

Es gibt ein großes Manko und ein absolutes No-Go für mich.

No-Go Preisztransparenz: Auf den Sonnenschirmen und an vielen anderen Stellen steht Reklame für das Baumkuchen-Eis. Weshalb es der Klassiker nicht in die Speisekarte des Lokals geschafft hat ist mir schleierhaft. Es gibt für mich nur eine Erklärung: Man möchte den Kunden gezielt den Preis einiger Produkte vorenthalten. Denn die Preisauszeichnung fehlt an allen Backwaren im gesamten Kaffee. Auch an einem großen Wühltisch mit feinen Spezialitäten fehlen die Preise. Obwohl die Namen dieser Produkte auf großen selbstgemachten Schildern stehen, wurde der Preis nicht aufgezeichnet. Das ist nach geltenenden Recht verboten und ich wünsche mir etwas mehr Disziplin von dem Inhaber geführten Cafe.

Manko Qualität: Wir haben das Baumkuchen-Eis, Domspitzen mit Vanilleeis und einen Eiskaffee bestellt. Wobei auch die Bestellung nicht einfach war, bei der Kellnerin konnte man nur den Eiskaffee bestellen, die anderen Produkte musste man persönlich an der Theke der Bäckerei bestellen. Das Baumkuchen-Eis bestand aus einer dünnen Scheibe Baumkuchen, frischen Erdbeeren, einem Klecks gesprühter Sahne und Vanilleeis. Geschmacklich hat mich der Baumkuchen gar nicht überzeugt. Ich konnte keine besonderen Aromen herausschmecken. Aber wirklich unterirdisch war das Eis. Im Vanilleeis befanden sich eingeschlossene Eiskristalle. Ich meinte noch zu meiner Freundin, dass es sich hierbei sicherlich um Supermarkt Eis handelt. Als ich dann nocheinmal im Cafe war sah ich auch eine alte Vanilleeis Packung und ich konnte einen Blick in die Gefriertruhe erhaschen. Zur Verwendung kommt hier das günstigste Eis aus dem Discounter Penny und Vanilleeis einer Eigenmarke der Metro.

Die Geschichte von den Premiumzutaten im selbstgemachten Baumkuchen habe ich von nun an auch nicht mehr geglaubt.

Ich finde es wirklich Klasse, dass sich ein Handwerker traut ein tolles Produkt wie Baumkuchen selbst zu machen. Und ich bin bereit einen hohen Preis für dieses zeitaufwändige Kunststück zu zahlen, aber die Philosophie dieses Cafés ist einfach...