Waldfee

Wir waren im Dezember 2022 aufgrund der auffallend positiven Rezensionen das erste Mal in der Waldfee zum Essen. Die Inneneinrichtung ist sehr verspielt in einem Pudelrosa gehalten, für unseren Geschmack fast schon ein wenig über dekoriert, aber für eine Gaststätte im Schwabinger Viertel ganz nett gemacht. Wer die österreichische Küche kennt und liebt, sollte auf die Rezensionen hinsichtlich der gepriesenen Qualität kein zu großes Augenmerk legen. Möglicherweise war der richtige Koch aber auch krank und der ziemlich schmuddelige Typ, der aus der Küche kam, war nur der Aushilfsfahrer. Wir hatten Kaiserschmarrn - also die österreichische Café Spezialität schlechthin - und Topfennockerl mit Zimt & Zucker auf einen Himbeerspiegel bestellt. Ich nutzte die zu unserer Verwunderung kurze Zeit bis uns die Gerichte serviert wurden, um mich kurz auf der Toilette frisch zu machen. Der WC Sitz im Gang zur Küche störte mich nicht wirklich, wenn er da auch nicht hin gehörte, aber der penetrante Urin Gestank auf der Herrentoilette und die fehlende Hygiene verdirbt einem schon so richtig den Appetit! Da hilft auch keine rosa Farbe an der Wand... Wer Kaiserschmarrn kennt, der denkt so wie wir an den luftigen, gut 2 cm dicken Pfannekuchen ähnlichen Teigfladen, der im Backofen vorgebacken und anschließend mit Butter in der Pfanne leicht angebräunt und dann mit zwei Gabel in Stücke gezogen und mit Puderzucker bestreut serviert wird. So zu mindestens in Österreich. Leider nicht in der Waldfee Schwabing. Serviert wurde eine Pfanne, in der teils angebrannte, mal gut einen halben Zentimeter dicke Teigstücke in Öl schwammen. Der Puderzucker bereits eingematscht sorgte dieser "Möchtegern Schmarrn" mal so richtig für Bauchschmerzen. Die Topfennockerl - genau 6 Stück an der Zahl in der Größe einer Gnocchi wurden uns mit 4 Bananenscheiben und 4 Erdbeerhälften serviert. Der Himbeerspiegel war wohl aus... Statt darauf hinzuweisen und dem Gast somit die Möglichkeit zu geben, sich für ein alternatives Gericht oder ein alternatives Lokal zu entscheiden, wird einfach das serviert, was die Küche gerade noch so zu bieten hat. Fazit: Wer seinen Sauerbraten am liebsten in der Düsseldorfer Altstadt isst, der kann für eine "Österreichische Spezialität" auch in der Waldfee einkehren. Für uns eine schicke Schankgaststätte mit äußerlichem Charme, jedoch von österreichischer Kochkunst meilenweit entfernt! Wer nicht zufällig auf der Durchreise nach Österreich ist, um dort "richtigen Kaiserschmarrn" zu genießen, der schaut vielleicht mal bei einem der namenhaften Stadt Bäckereien / Cafés in der Innenstadt vorbei. Dort wird hin und wieder Kaiserschmarrn vor den Augen der Kunden zubereitet. Und der ist schon verdammt nah dran an der uns bekannten Spezialität! Zudem wird Euer Geldbeutel geschont. Das Essen in der Waldfee erhält von uns leider keinen Stern! Da wir einen vergeben mussten, sehen wir ihn wohl eher in der liebevoll gestalteten Deko. Vielleicht gebt Ihr uns Bescheid, wenn der österreichische Koch aus dem Urlaub zurück ist und mal wieder selbst serviert.