Klinkerburg — Restaurant in Oldenburg

Stilvolles Ambiente trifft auf gemischte Erfahrungen

Bewertung: ★★★☆☆

Besuch in der Klinkerburg war ein Erlebnis mit Licht und Schatten. Das erste, was einem bei Betreten ins Auge fällt, ist zweifellos das beeindruckende Ambiente. Die Einrichtung ist geschmackvoll und einladend, ein perfekter Hintergrund für ein Abendessen, von dem man sich erwartet, dass es in Erinnerung bleibt. In diesem Punkt erfüllt die Klinkerburg zweifellos die Erwartungen und setzt die Latte hoch für das, was kommen soll.

Die Speisekarte versprach innovative Küche, und hier konnte die Klinkerburg durchaus punkten. Die Gerichte waren nicht nur ein Fest für die Augen, sondern auch geschmacklich überzeugend. Es war offensichtlich, dass hier hohe Ansprüche an die Qualität und die Präsentation der Speisen gestellt werden. Allerdings spiegelten die Preise diese Qualität etwas zu ambitioniert wider, sodass ich beim Begleichen der Rechnung ein leichtes Zögern verspürte. Eine etwas moderate Preisgestaltung hätte das Gesamterlebnis zweifellos aufgewertet.

Ein wesentlicher Aspekt, der leider nicht den Erwartungen entsprach, war der Service. Obwohl man von einem Restaurant dieser Kategorie ein gewisses Maß an Professionalität und Aufmerksamkeit erwarten würde, mangelte es an interner Kommunikation zwischen dem Servicepersonal. Mehrfache, identische Fragen seitens verschiedener Servicekräfte unterstrichen eine offensichtliche Desorganisation. Was zunächst als kleines Missgeschick erschien, entwickelte sich leider zu einer Quelle der Frustration, insbesondere als die Kommunikation in Unfreundlichkeit umschlug.

Ein weiterer Punkt, der Anlass zu Verwirrung bot, war die Rechnungserstellung. Ein Fehler beim Zusammenzählen führte zu unnötigen Diskussionen – eine Situation, die man in einem etablierten Haus nicht erwarten würde und die das Erlebnis trübte.

Zusammenfassend bietet die Klinkerburg ein visuell und kulinarisch ansprechendes Erlebnis, das jedoch durch den Service und die Preisgestaltung beeinträchtigt wird. Während das Ambiente und die Speisen zu überzeugen wissen, hinterlässt der Service einen gemischten Eindruck. Für zukünftige Besuche wäre es wünschenswert, wenn das Restaurant die gleiche Sorgfalt und Aufmerksamkeit, die es offensichtlich in sein Ambiente und seine Küche investiert, auch auf den Kundenservice und eine gerechtfertigte Preispolitik...

Wenn man die anderen Rezensionen so liest, haben wir wohl entweder mehrfach Pech gehabt oder sind als Süddeutsche einfach ein anderes Niveau gewöhnt. Der Reihe nach, die Einrichtung ist mondän und gut den alten Bahnhofscharakter wieder spiegelnd. Das Problem liegt beim Personal. Dieses versucht sehr gewinnorient zu arbeiten, kennt aber weder die Speisekarte noch gastfreundliche Höflichkeit. Beim Schnitzel mit Pilzsauce waren auch als Beilage Bohnen beschrieben. Als diese nicht serviert wurden, wurde die Dame am Tisch barsch abgefertigt, Bohnen gäbe es nicht dazu, erst ein Insistieren auf einen Blick in die Speisekarte brachte dann nach weiteren 5 Minuten einen kalten Teller mit Bohnen. Bei der anderen Dame mit Fischteller fehlten die gekochten Dillkartoffeln. Nach einer erneuten Diskussion wurden gebratene Rosmarinkartoffeln gebracht, welche zu den zarten Fischfilets natürlich gar nicht passten. Nach einer erneuten Diskussion wurden wir belehrt, diese Bratkartoffeln seien in Dillöl geschwenkt worden.... eigentlich hätte man da gehen müssen, es gab weder eine Entschuldigung noch irgendwelche Kompensation, üblicherweise ein Drink vom Haus oder ähnliches. Die Qualität des Essen war auch fragwürdig, die dünnen Schnitzel in dicker Panade vorgebacken und dann kurz heiss fettig fritiert. Die Schweinemedaillons mit Krabben und Käse überbacken waren sehr übersichtlich und die Krabben hatten wohl die Flucht vor dem Käse geschafft usw. Rose- und Weißwein wurden ohne Kühler zu warm serviert. Eine merkwürdige Auffassung von guter Küche und Gastlichkeit, so sicher nicht für einen schönen festlichen Abendschmauss...

Ambiente ist super aufgrund des sehr schönen Raumes.

Das Essen war größtenteils sehr gut (Kürbiscremesuppe, Steinpilzcremesuppe, Pasta mit Hummersauce und weiße Mousse). Den Burger würde ich aber nicht empfehlen. Da ist jeder Burgerladen meiner Meinung nach deutlich besser. Und wenn man einen Burger anbietet, dann erwarte ich, dass der dem restlichen Niveau entspricht.

Wir haben mit dem Barometer 2x das 3-Gänge-Menü für insgesamt 39,50€ genommen. Soweit preislich super. Es war aber enttäuschend erst vor Ort zu erfahren, dass man bei fast allen Speisen draufzahlen muss, wenn es vom günstigsten Gericht abweicht. So musste ich 5€ draufzahlen, nur um einen mittelmäßigen Burger zu bekommen. Meine Freundin musste 8€ draufzahlen. Wäre schön gewesen das zumindestens im Barometer direkt zu sehen.

Service war nett, aber konnten wir nicht immer gut verstehen aufgrund von Sprachbarriere. Sonst aber aufmerksam und zeitlich war das 3 Gänge Menü auch passend abgestimmt ohne zu lange Wartezeiten.

Wir haben auf eine Allergie aufmerksam gemacht, die dann angeblich der Küche weitergegeben wurde. Hier hätten wir uns Feedback gewünscht, um sicher zu wissen, dass das auch nicht vergessen wurde. Eine Karte mit der Allergenen-Legende hätte uns auch gereicht. Problem war, dass wir das Dessert mit nach Hause mitgenommen haben, weil wir nichtmal den Hauptgang aufbekommen haben. Da dann aber sowohl optisch als auch geschmacklich Verdacht auf genau dieses Allergen von uns bestand, hat meine Freundin davon lieber die Finger gelassen.

Aber auf der anderen Seite war es toll, dass wir das Dessert überhaupt so unproblematisch...